Bischof Rudolf auf Wolfgangsspuren in Haibühl
Auf Wolfgangsspuren an der Grenze zu Böhmen
Haibühl, 5. Mai 2024
Am Samstagnachmittag startete die erste von insgesamt 14 Pilgerwanderungen im Bistum Regensburg anlässlich des Wolfgangsjubiläumsjahres 2024. Mehr als 70 Pilgerinnen und Pilger begleiteten Bischof Rudolf Voderholzer auf einer Wanderung durch Haibühl, nahe Arrach und Lam, um den Spuren des Heiligen Wolfgang zu folgen. Höhepunkt war die Andacht in der Pfarrkirche St. Wolfgang in Haibühl mit dem Segen durch eine Reliquie des Bistumspatrons.
Ein Stück Geschichte
Los ging es am Berggasthof Eck, nahe der Grenze zwischen den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz. Dort wurde Bischof Voderholzer von Pfarrer Johann Wutz und Gemeindereferent Tobias Krenn und Bürgermeister Gerhard Mühlbauer herzlichst begrüßt. Bischof Rudolf dankte allen tatkräftigen Helfern und machte auf eine besondere Information über den Pilgerweg in Haibühl aufmerksam: „Es ist eine Wegstrecke, die der heilige Wolfgang mit großer Sicherheit tatsächlich auch gegangen ist auf seinem Weg nach Prag und auf seinen Wegen hinein nach Böhmen, wo er sich immer wieder aufgehalten hat. Deswegen ist es auch richtig und wichtig, dass wir hier eine Wolfgangskirche haben.“
Sieben Wolfgangsstationen voller Gebet und Gesang
Von Berggasthof aus entdeckte man an sieben Stationen durch Betrachtungen, Lesungen, Gebet und Gesang Teile des Lebens des Heiligen Wolfgangs. Die erste Station war die Kapelle der Familie Mühlbauer. Bischof Rudolf Voderholzer begab sich mit den 70 Pilgern von dort auf den St.-Wolfgangs-Pilgerweg, der über Drittenzell zur Kapelle auf dem Gutshof Kleß und über einen Holzbrettersteg durch das Arracher Moor führte. Zwischen Arrach und Lam erreichten die Pilger den Seepark Arrach, wo sich die fünfte Andachtsstation auf der großen Bühne befand. Schließlich führte der Weg steil hinauf zur Pfarrkirche St. Wolfgang, wo die Andacht gefeiert wurde. Die Gebetsgemeinschaft war mittlerweile auf weit über hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer angewachsen. „Schön, dass so viele mitgegangen sind. Ich danke Ihnen sehr für die Gebets- und Weggemeinschaft“, freute sich der Bischof zu Beginn der Andacht. „Wir haben fast das ganze Leben des heiligen Wolfgang betrachtet und dabei die einzelnen Stationen in uns geistig wirken lassen.“
Eine wunderschöne Reliquienmontranz
Die Wolfgangskirche in Haibühl bietet zahlreiche Darstellungen aus dem Leben des heiligen Wolfgang, doch an diesem Tag war etwas ganz Besonderes zu sehen: Bischof Rudolf Voderholzer führte eine Reliquienmonstranz in barockem Stil für die Pilger in Haibühl und die kommenden Wolfgangsweg-Pilgerfahrten mit. „Ich bin der Pfarrei Matting sehr dankbar, dass sie uns diese Monstanz zur Verfügung stellt.“ Wenn man sich die Monstranz gut anschaut, wird schnell klar, warum sie zum heiligen Wolfgang gehört. „An dem Hackl und an der Kirche erkennt man ihn, das sind seine Attribute.“ Die zwei Engel links und rechts tragen außerdem eine Mitra und einen Bischofsstab. „Die Engel machen sozusagen den Ministrantendienst, indem sie Stab und Mitra tragen.“ In der Mitte findet sich ein Stück einer Rippe des Heiligen Wolfgangs. Am Ende der Andacht empfing jeder den Einzelsegen von Bischof Rudolf Voderholzer mit der Reliquie des Heiligen. Im Anschluss gab es auf dem Kirchenvorplatz eine Begegnung mit Bewirtung für die Wallfahrer. Der örtliche Bäcker hatte Gebäckstücke in Form des Bischofsstabs des Heiligen Wolfgang dazu extra vorbereitet.
Text und Fotos: Simon Doering
(jas)