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Bischof Rudolf als Festredner am Actus Academicus

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Dem gewohnten halbjährigen Turnus folgend, fand auch dieses Semester am 11. Dezember wieder der Actus Academicus der Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Regensburg statt. Als besonderer Ehrengast und zugleich als Festredner konnte der neue Dekan Professor Harald Buchinger Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer begrüßen, der zum Thema „Cooperatores veritatis – Zum Theologieverständnis Joseph Ratzingers“ sprach.

 

Musikalisch eingeleitet durch den Chor Theo-Dur, begrüßte Dekan Buchinger den Gastredner nicht nur als Bischof von Regensburg, sondern auch als ehemaligen Professor der Theologie und dankte ihm für seine besondere Nähe zur Fakultät. Erneut konnte der Dekan eine Vielzahl an Gästen begrüßen: Kollegen und Emeriti der Universität Regensburg wie auch vom Department für Katholische Theologie der Universität Passau, Vertreter des Bistums Regensburg und Repräsentanten des öffentlichen Lebens.

 

In seinem Bericht konnte Buchinger auf weiterhin relativ stabile Zahlen von Studierenden der Katholischen Theologie in Regensburg hinweisen. Damit bleibt die Fakultät in Regensburg die zweitgrößte katholisch-theologische Fakultät in Bayern und die drittgrößte in der Bundesrepublik. Gleichzeitig aber wies Buchinger auch auf ein eklatantes Missverhältnis hin. So müsse die Fakultät Forschung, Lehre und Verwaltung mit dem zweitkleinsten Personalstand der bayerischen Fakultäten stemmen. Ferner blickte der Dekan auf bedeutende Erfolge von Regensburger Nachwuchswissenschaftlern hin: Der Alttestamentler Dr. Matthias Ederer wurde für seine Arbeit über den Prolog des Richterbuchs mit dem Kardinal Wetter-Preis der Katholischen Akademie in Bayern ausgezeichnet, der Neutestamentler Dr. Wolfgang Grünstäudl für seine Dissertation zum 2. Petrusbrief mit dem Armin Schmitt-Preis. Mit besonderer Freude wies der Dekan auf die Entwicklung der Drittmitteleinwerbung an der Fakultät hin. Die Zahlen konnten hier im Laufe der letzten zehn Jahre auf derzeit mehr als 250.000 Euro jährlich verzehnfacht werden. Im Vergleich mit anderen geisteswissenschaftlichen Fächern der Universität kann sich die Theologie damit sehr gut sehen lassen.

 

Mit einem auf Kardinal König zurückgehenden Zitat thematisierte Buchinger das besondere Spannungsverhältnis, in dem theologische Forschung an der Universität heute steht, und, damit verbunden, den Anspruch, der an die Theologie herangetragen werde. Ernsthaft Theologie zu treiben, sei „gefährlich“, die Theologie sei „keine Wärmestube für müde Geister“, sondern verlange Mut – auch zum möglichen Irrtum. Auch die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät seien dazu herausgefordert, diesen Weg weiter zu gehen. An Ellen Alex, Bernhard Gradl, Dr. Thomas Hösl, Corinna Presche und Sebastian Knipper konnte die Fakultät in diesem Semester den Grad eines/r „Diplom-Theologen/in“ verleihen. Michael Sommer empfing für seine mit der Bestnote ausgezeichnete Dissertation zur Rezeption von Motiven aus dem Buch Exodus in der Offenbarung des Johannes die Promotionsurkunde.

 

Den Abschluss des Festaktes bildete der Festvortrag von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Als Gründungsdirektor des „Instituts Papst Benedikt XVI.“ und Herausgeber der gesammelten theologischen Schriften Joseph Ratzingers wandte Voderholzer sich dem theologischen Wirken des emeritierten Papstes zu. Ausgehend vom lateinischen Diktum „Cooperatores veritatis“ – „Mitarbeiter an der Wahrheit“ – führte Voderholzer die Zuhörerschaft mit Hilfe biographischen Materials in das Theologieverständnis Joseph Ratzingers ein, den er als bereits in jungen Jahren „radikal Fragenden“ wie „Liebenden“ charakterisierte. Als ganzheitlich ausgerichteter Wissenschaft komme der Theologie eine besonders exponierte Stellung im Fächerkanon der Universität zu. Die Theologie Ratzingers sei von zwei Dimensionen getragen, die eng zusammengehörten: so sei Gott zwar als Gegenstand der Theologie zu sehen, die für das Christentum zentrale Menschwerdung des Logos in Christus jedoch bedeute, dass der menschliche Verstand Gott mit Hilfe der Möglichkeiten der Philosophie denken könne und zu denken habe. Immer wieder betonte Bischof Rudolf zudem die Bedeutung der Heiligen Schrift für die Theologie Benedikts XVI. und illustrierte seine Ausführungen mit persönlichen Anekdoten und prägenden Erlebnissen – Stoff genug also für Gespräche auch mit dem Bischof beim anschließenden Empfang in den Räumen der Fakultät!

Text: Alexander Merkl



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