Bischof Nikolaus und Johannes der Täufer sind Wegbereiter in der Adventszeit
Unter dem Motto "Hinein ins Bistum" war Bischof Rudolf am Zweiten Adventssonntag auf Pastoralbesuch in der Pfarrei Sankt Nikola in Landshut. Und die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben als er in der Pfarrkirche die Bedeutung dieses Tages erklärte: Nicht nur die Pfarrei dürfe heute das Patrozinium des Heiligen Nikolaus feiern, sondern auch er persönlich habe eine besonderes Patronat mit Bischof Nikolaus, da er vor 3 Jahren am 6. Dezember 2012 zum Bischof von Regensburg ernannt wurde.
Johannes und Nikolaus sind Wegbereiter für Weihnachtsbotschaft
"Nikolaus legt die Latte für einen Bischof sehr hoch" gestand er schmunzelnd und blickte auf den Heiligen, der als Bischof auch ein Nachfolger der Apostel war. In seiner Predigt blickte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auf zwei gute Wegbereiter im Advent: Zum einen auf Johannes den Täufer, der im Mittelpunkt des Tagesevangelium zum zweiten Advent steht. Und zum anderen auf Bischof Nikolaus, den Namensgeber der Kirche Sankt Nikola. Trotz der weiten jahrhundertelangen Zeitspanne, die zwischen Johannes und Nikolaus liegt, sah der Bischof viele Gemeinsamkeiten in den beiden. Johannes und Nikolaus sind für ihn Wegbereiter für die Weihnachtsbotschaft. Als Rufer in der Wüste habe Johannes den Weg bereitet; die Ankunft des Retters vorbereitet. Eigentlich meine man, dass die Menschen "das Licht in der Dunkelheit, den Erlöser" auch von selbst erkennen müssten. Aber so einfach sei es nicht mit der Evidenz, mit der `selber Erkennbarkeit" des Erlösers. "Die Brillen müssen gereinigt und die Ohren geputzt werden" meinte der Bischof und verwies auf das Paradies, das wir uns geringer vorstellen als es ist.
Die Mitra ist keine Zipfelmütze!
Während Johannes der Täufer in der Zeitgeschichte die Ankunft des Heilands vorbereite und die Botschaft des Evangeliums revolutionär und umstürzend verkündet, geschehe dies bei Nikolaus als weihnachtliches Sinnbild, als Vorläufer für Weihnachten. Seine Liebe und Zuwendung, seine Geschenke die er bringt, weisen auf das größte Geschenk, die Ankunft des Herrn hin. Johannes predigte Umkehr und Verwandlung des Herzens, die Metanoia, und dies müsse immer wieder neu bewältigt werden. Es müsse zum Herzensanliegen werden. Mit Blick auf den Heiligen Nikolaus betonte der Bischof: "Die Mitra ist keine Zipfelmütze". Es freue ihn, dass die Kinder hier sofort die Verbindung zwischen Nikolaus und dem Bischof herstellen. Dies sei eine Ehre und ein Zeichen, dass die Kirche der Verkitschung etwas entgegensetzen kann. Er forderte die Gemeinde auf, den Heiligen Nikolaus als Wegbereiter des Weihnachtsfestes stark zu machen, als Glaubensverkünder zu verbreiten. Besonders die Eltern seien hier als Vorreiter aufgefordert: "Wenn sie nicht vom Glauben erzählen, sind alle weiteren Lehrer in einer schwierigen Situation."
Schokonikoläuse für die Kinder
Vom Bild des barmherzigen Samariters ausgehend sprach Bischof Rudolf auch die aktuelle Flüchtlingssituation an und meinte, "dass das Beispiel christlicher Hilfe mehr in der Welt bewegen wird als alle Waffen. Das tätige Beispiel sei das Vorbild". Die Welt werde durch die Liebe erlöst, dies zeigen auch Johannes der Täufer und Bischof Nikolaus in der Adventszeit.
Am Ende des Gottesdienstes verteilt Bischof Rudolf mit viel Freude und wohlwollenden Worten "Sankt Nikolaus" aus Schokolade, natürlich mit Mitra und Stab, an die Ministranten und Kinder. Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrheim strahlte nicht nur die Sonne durch die Fenster, sondern alle Teilnehmer genossen das lockere Gespräch mit dem Regensburger Oberhirten. Unter den Gästen waren auch Äbtissin Petra Articus von der Zisterzienserinnen Abtei Seligenthal und der Regierungspräsident von Niederbayern, Heinz Grunwald.