Bischof Gerhard Ludwig verleiht 56 Religionslehrern die Missio canonica
(pdr) Im Rahmen eines Pontifikalamtes hat Bischof Gerhard Ludwig 56 Lehrern und Lehrerinnen am Samstag in Regensburg die Missio canonica für den Religionsunterricht an Grund- und Hauptschulen sowie an Förderschulen erteilt. Damit haben die Religionslehrer Anteil an der amtlichen Sendung der Kirche, das Evangelium zu verkünden. Bischof Gerhard Ludwig dankte den Lehrern für ihre Bereitschaft, Verantwortung für den Glauben der jungen Menschen zu übernehmen. Er nannte es eine „schöne Aufgabe“, im Unterricht „in die Glaubenserfahrung der jungen Menschen einzutreten und Zeuge für die wunderbare Botschaft zu sein“. Die Missio canonica während der Heiligen Messe zu verleihen erinnere daran, dass es sich um keinen „profanen Akt“ und auch nicht nur um einen Rechtsakt handle, sagte Bischof Gerhard Ludwig. Vielmehr sei die kirchliche Sendung mit dem Geheimnis des Glaubens verbunden. In der Eucharistie werde das gesamte Ereignis des Heilswillens Gottes gegenwärtig. „Wir sind berufen, Verkünder und Zeugen dieser Liebe zu sein“, erklärte der Bischof.
Die Mitarbeit aller Gläubigen in der Kirche sei sakramental begründet. Allen sei der Auftrag gegeben, mit ihren unterschiedlichen Möglichkeiten den einen Dienst der Kirche zu vollziehen und das Geheimnis des Glaubens zu verkünden. Die ausgebildeten Religionslehrer erhielten besonderen Anteil am Verkündigungsauftrag der Kirche. Bischof Gerhard Ludwig erinnerte außerdem daran, dass die Kirche als Sakrament des Heils in der Welt mit keinem menschlichen Modell von Herrschaft „deckungsgleich“ gemacht werden könne. „Kirche ist Communio, das heißt Gemeinschaft. Der priesterliche Dienst und das Laienapostolat sind nicht wie zwei Fraktionen zu verstehen, die sich im Parlament gegenübersitzen. Sie bilden vielmehr eine innere Einheit. In unserem Dienst soll die Herrschaft Gottes zum Leuchten kommen“, sagte der Bischof.
Außerdem gab Bischof Gerhard Ludwig seiner Erfahrung Ausdruck, dass viele Jugendliche „intensiv um ein Leben im Glauben ringen und wissen, dass eine rein profane Lebensgestaltung den tieferen Sinn nicht erschließt“. Ein deutliches Zeichen dafür sei die Beteiligung der Jugendlichen am Taizé-Gebet während der „Nacht der Lichter“, die abends zuvor im bis auf den letzten Platz besetzten Dom St. Peter begangen wurde. Ebenso beeindruckend sei das geistliche Erlebnis des Weltjugendtags in Köln gewesen, erklärte der Bischof. Allein während der abendlichen Vigil auf dem Marienfeld wurden – trotz widriger Umstände – bis zu eine Million Jugendliche still und innerlich andächtig vor dem Allerheiligsten.
Domkapitular Johann Neumüller, Schulreferent der Diözese Regensburg, würdigte den Einsatz der Religionslehrer und Religionslehrerinnen: „Durch Ihr Engagement erhält die Verkündigung ein Gesicht.“ Außerdem drückte Monsignore Neumüller seine Freude über die Anwesenheit des Leitenden Regierungsschuldirektors Bernhard Czinczoll als Vertreter der Regierung der Oberpfalz und des Leitenden Regierungsschuldirektors Kurt Neudert als Vertreter der Regierung von Niederbayern aus. „Wir halten von staatlicher Seite den Religionsunterricht für unverzichtbar für alle Schüler, deren Eltern sich nicht ausdrücklich dagegen entscheiden“, sagte Neudert. Der christliche Religionsunterricht sei oft das einzige Fach, in dem die Frage nach Gott gestellt werde. Und die jungen Menschen bräuchten Orientierung.