Bischof Gerhard Ludwig Müller zum Tod von Hans Rosengold
Mit tiefer Anteilnahme habe ich die Nachricht vom Heimgang des langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Regensburg, Herr Hans Rosengold, vernommen. Mit ihm verliert die Jüdische Gemeinde einen herausragenden Repräsentanten, der sich in den langen Jahren in den Dienst seiner Verantwortung für die Tradition, das Leben und den Glauben seiner Religion gestellt hat.
Persönlich verliere ich einen guten Freund, dem ich noch aus Anlass seines 86. Geburtstag meine Glückwünsche überbringen konnte. Unvergessen bleibt sein Engagement für eine wahrhafte Aufarbeitung der Geschichte, die gerade für das Jüdische Volk in unserem Land mit den schrecklichsten und unmenschlichsten Erfahrungen verknüpft ist. Eine Geschichte, die uns immer mahnen muss und in Verantwortung nimmt!
Während des Pastoralbesuches Papst Benedikts XVI. kam es zu intensiven Begegnungen und zu persönlichen Kontakten zwischen der jüdischen Gemeinde und dem engen Umfeld des Papstes, das die Gastfreundschaft der Gemeinde erleben durfte. Ich bin sicher, dass es dabei zu dauerhafter Verständigung und persönlichen Freundschaften gekommen ist.
Ich erinnere mich auch an die Demonstration gegen die Neonazis zurück, die er gemeinsam mit mir angeführt hat. Mit einfühlsamen und mahnenden Worten hat er auf die immer aktuellen Gefahren der menschenverachtenden Ideologie hingewiesen ohne dabei den Blick für eine bessere Zukunft im gemeinsamen Miteinander aller Menschen zu verlieren.
Es gibt allen Grund dankbar für seine Persönlichkeit und sein Wirken zu sein.
In Erinnerung an einen jüdischen Freund!