Bischof Gerhard Ludwig Müller: „Voll und ganz für die Kirche Gottes eingesetzt“ - Bischof em. Manfred Müller feierte seinen 85. Geburtstag in Mallersdorf
Die Kirche des Mallersdorfer Klosters war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt, als Bischof emeritus Manfred Müller die offizielle Feier seines 85. Geburtstages mit einer Vesper begann, die sein Nachfolger im Amt als Regensburger Oberhirte, Bischof Gerhard Ludwig Müller, zelebrierte. In seiner Predigt würdigte er das unentwegte wohltuende Wirken von Bischof em. Manfred Müller für die Kirche im Bistum Regensburg, aber auch für die Weltkirche. Bischof Gerhard Ludwig warf einen Blick zurück und beleuchtete die einzelnen Stationen des Lebens seines Vorgängers. Schon in seinem Elternhaus sei der Same des Glaubens in Bischof Manfred gelegt worden. Später sei die Berufung zum Geistlichen hinzugekommen: „Du wolltest dich aus Liebe für die Menschen einsetzen, ganz und gar für sie da sein“, sagte Bischof Gerhard Ludwig. Wie das Leben jedes Menschen sei auch das Leben von Bischof em. Manfred durch die Ereignisse der Weltgeschichte und der Kirchengeschichte mit bestimmt worden. Die Zeiten seien schwierig gewesen für den jungen Priester Manfred Müller, denn die Weimarer Republik war zu Ende gegangen und das NS-Regime habe Europa und die Welt in Brand gesetzt. Bischof em. Manfred Müller habe nach dem 2. Weltkrieg mit geholfen, das Land wieder neu aufzubauen.
Auch an der Vorbereitung, Durchführung und Umsetzung des 2. Vatikanischen Konzils habe er mitgewirkt, betonte Bischof Gerhard Ludwig Müller: „Du hast dich voll und ganz für die Kirche Gottes in der Diözese Regensburg, für die Kirche Deutschlands und für die Weltkirche eingesetzt“. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs habe Bischof Manfred sofort Kontakte zum tschechischen Bistum Pilsen aufgenommen, um die Völker einander wieder nahe zu bringen. Er hob im Besonderen die stete Sorge des Jubilars für die Kinder und Jugendlichen in den Schulen hervor und sagte. „Vergelt´s dir Gott für alles, was du für uns getan hast und für die Diözese Regensburg, die dir anvertraut worden ist“. Seinen Worten folgte der Applaus aller Kirchbesucher.
Geistliche Mitbrüder und zahlreiche Gläubige waren von überall her gekommen, um dem Jubilar die Ehre zu geben. Die Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner begleiteten die Gottesdienstfeier musikalisch. Besonders freute sich der Jubilar, dass die Buben sein Lieblingslied von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das schon bei seiner Bischofsweihe gesungen worden war, zu Gehör brachten. Das Lied heißt „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einem Stein stoßest“. Am Ende der Vesper trat auch Bischof em. Manfred Müller an das Mikrofon. Er dankte Bischof Gerhard Ludwig für seine guten Worte und allen Anwesenden, dass sie den Weg nach Mallersdorf auf sich genommen hätten, um mit ihm Geburtstag zu feiern. Auch für die Mallersdorfer Schwestern fand Bischof em. Manfred Müller lobende Worte. Sie würden jeden einzelnen Tag Gott ehren - im Gebet, in Wort und Tat. Den Regensburger Domspatzen zollte der Jubilar seinen Respekt und seinen Dank dafür, dass sie anlässlich seines Geburtstages gekommen waren und für all die schöne Musik, die sie im Laufe seiner 20 Jahre als Bischof von Regensburg gemacht hätten. Nach der Vesper trafen sich die Geburtstagsgäste im Franziskussaal. Ein langes Gratulationsspalier bildete sich vor dem Platz von Bischof em. Manfred Müller. Landrat Alfred Reisinger und Mallersdorfs Bürgermeister Karl Wellenhofer sprachen Grußworte und ehrten den Jubilar. Die Domspatzen gestalteten die Feierstunde musikalisch.