News Bild Bischof Gerhard Ludwig Müller besucht Einrichtungen im Dekanat Regenstauf, trifft Landwirte und feiert mit den Gläubigen die heilige Messe

Bischof Gerhard Ludwig Müller besucht Einrichtungen im Dekanat Regenstauf, trifft Landwirte und feiert mit den Gläubigen die heilige Messe

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Den Menschen zu begegnen stand im Mittelpunkt der eintägigen Pastoralreise von Bischof Gerhard Ludwig Müller im Dekanat Regenstauf. Dabei besuchte er den Kindergarten St. Maria in Irlbach, Gemüsebauern bei Pettendorf und das Caritas-Seniorenheim in Regenstauf. Am Abend feierte der Oberhirte, nach einer Dekanatskonferenz mit den Priestern und pastoralen Mitarbeitern aus der Region, mit rund 200 Gläubigen abschließend einen Gottesdienst in der Regenstaufer Stadtkirche St. Jakobus.

Der Kindergarten St. Maria in Irlbach beherbergt 100 Kinder. Ab 1. Januar 2011 wird die seit kurzem fertig gestellte neue Kinderkrippe in Betrieb genommen, die 12 Kleinkindern zusätzlich einen Platz bietet. Groß war am Morgen die Freude bei den Kindern, als Bischof Gerhard Ludwig die Einrichtung besuchte, um die neuen Räumlichkeiten zu segnen. Im Rahmen einer Andacht betete und sang der Oberhirte mit den kleinen Bewohnern und segnete sie mit den Worten „Jesus segnet Dich, Jesus liebt Dich“. Anschließend überreichte der für den Neubau verantwortliche Architekt offiziell den Schlüssel für die Kinderkrippe an Pfarrer Marcus Lautenbacher.

Der Gemüsebaubetrieb Schweiger bei Pettendorf ist ein landwirtschaftlicher Betrieb mittlerer Größe. Seit kurzem wurde das Angebot der Eigentümer, die als Direktvermarkter ihr Gemüse vertreiben um einen Hofladen erweitert. Bischof Gerhard Ludwig segnete das Geschäft, das neben Gemüse und Obst auch verschiedene in Gläsern eingemachte Waren anbietet. Nach einem Rundgang auf dem Hof informierten die Betreiber sowie weitere Gemüsebauern aus der Region den Bischof über ihre Probleme als kleinere und mittlere Anbieter auf dem freien Markt zu bestehen. Dabei dankten sie dem Oberhirten für seine Unterstützung der Initiative der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Regensburg zur Förderung regionaler Landwirtschaft. Bischof Gerhard Ludwig Müller stellte dazu fest, dass die Produkte, die in der eigenen Region wachsen, stets das Beste seien. Daran wäre jeder gewohnt von Kindheit an: „Wer weiter denkt, wer die Zusammenhänge sieht, der kauft auch näher ein. Das frische Gemüse, das unmittelbar aus der Region kommt, das keine langen Transportzeiten hinter sich hat und nicht konserviert werden muss, sondern einfach frisch vom Acker auf den Tisch kommt, sollte bevorzugt konsumiert werden“, erklärte der Bischof.

Der Neubau von 20 barrierefreien und energieeffizienten Mieteinheiten für Betreutes Wohnen im Anbau des Caritas-Seniorenheims „Hermann-Grötsch-Haus“ in Regenstauf stand im Mittelpunkt des Besuchs des Bischofs in der Einrichtung. Im Herbst dieses Jahres konnten die Mieter die neuen Wohnungen erstmals beziehen. Caritasdirektor Domkapitular Bernhard Piendl und der Geschäftsführer des Katholischen Wohnungsbau- und Siedlungswerkes in der Diözese Regensburg, Luwig Gareis lobten das gelungene Gemeinschaftsprojekt, das sich der demografischen Entwicklung stelle. Pflegeheim und das daneben liegende Betreute Wohnen ergänzten sich und tragen dazu bei, dass die Bewohner bei einem möglichen Wechsel in die andere Wohneinheit nicht entwurzelt würden, erklärte Gareis. In der Hauskapelle der Einrichtung feierte Bischof Gerhard Ludwig mit den Mietern der Anlage eine Segensandacht und besuchte anschließend die Bewohner in ihren Wohnungen, um diese zu segnen. In seiner Predigt betonte der Regensburger Oberhirte, dass man mit Christus nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart und Vergangenheit schaue. Alle Dimensionen der Zeit seien von Gott umspannt, in jeder Zeit und Not sei er uns nahe. Die Einrichtungen der Kirche seien auch niemals durch die Sozialarbeit allein geprägt. Auch wolle sich die Kirche nicht auf die Verkündigung beschränken: „Das ginge am christlichen Wesen vorbei. Wir wollen auf die Menschen zugehen, mit ihnen sprechen und uns um sie kümmern“. Auch im alten Menschen begegne uns Christus. In unserer Leistungsgesellschaft dürfe man den Menschen nicht in Hinblick eines Nutzens betrachten. Christus habe sich für jeden von uns hingegeben. Grundlage der christlichen Menschenwürde sei es auch, dass wir uns alle als Familie verstünden, wobei wir uns nicht an ein Leistungsprodukt bänden. Im Anschluss an seine Predigt segnete Bischof Gerhard Ludwig Müller gläserne Kreuze für jede Wohnung.

Im Rahmen der Dekanatskonferenz für Regenstauf begegneten Priester und pastorale Mitarbeiter dem Bischof und nutzen das Treffen, um über die Situation in den Pfarreien zu berichten. Bischof Gerhard Ludwig Müller sprach ihnen sein Vertrauen aus und dankte für den täglichen Dienst in der katholischen Kirche mit einem herzlichen „Vergelt´s Gott“.

Abschließend feierte der Regensburger Oberhirte mit rund 200 Gläubigen, darunter zahlreiche Jugendliche, eine Pontifikalmesse in der Pfarrkirche St. Jakobus. In seiner Predigt warf der Bischof einen Blick auf die einzelnen Stationen, die er den Tag über gemacht hatte. Mit Freude sei jeder erfüllt, wenn man, wie am Morgen im Kindergarten, die jungen Menschen singen höre. Der Besuch im Seniorenheim habe gezeigt, dass zum Ende des Lebens hin vieles beschwerlicher werde. Krankheit und Gebrechlichkeit schränkten die alten Menschen ein. Beim Besuch der Gemüsebauern habe man beim Anblick des frischen Gemüses die ganze Kraft der göttlichen Schöpfung spüren können – auf der anderen Seite hörte er von den vielen Problemen der tüchtigen Landwirte. Dies zeige, dass nicht alles im Leben harmonisch verlaufe. „So ist es mit dem menschlichen Leben. Wir würden es lieben, wenn alles immer harmonisch verlaufen würde. Doch die Endlichkeit des Beschaffenseins haftet an uns. Doch leben wir in der Anwärterschaft auf das ewige Leben. Wir müssen uns vor Augen halten: Als Christ zu leben heißt Jesus nachzufolgen“, betonte Bischof Gerhard Ludwig Müller. Zwar liefe im Leben nicht immer alles nach unseren optimalen Vorstellungen. Dabei sei es aber wichtig, dass jeder verinnerliche, dass wir im Leiden nicht untergehen könnten. Auch müsste, wer mit dem christlichen Glauben lebe, sich nicht in eine Scheinwelt hineinbegeben. Christen könnten sich einer höheren Realität stellen. So mancher meine, man habe mehr vom Leben, wenn man sich vom Christentum abwende, da dieser Weg als zu anstrengend betrachtet werde. Blicke der Mensch aber auf Jesus Christus, so begreife er, dass diese Mühe niemals umsonst sei: „Wir Christen machen immer wieder die Erfahrung: Je mehr ich gebe, um so mehr empfange ich. Durch die Liebe Gottes kommt uns die Kraft zu, dass wir im Leben wie im Sterben bestehen können. Er ist es, der uns Hoffnung gibt, denn wir wissen, am Ende lenkt Gott uns stets zum Guten hin“, so der Oberhirte in seiner Predigt abschließend. (jas)



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