News Bild Bischof Gerhard Ludwig: „Ich habe mit Herrn Otto Schwerdt einen guten Freund verloren“

Bischof Gerhard Ludwig: „Ich habe mit Herrn Otto Schwerdt einen guten Freund verloren“

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(pdr) Bischof Gerhard Ludwig Müller hat anlässlich des Todes von Herrn Otto Schwert, Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Regensburg, folgende Trauerbekundung abgegeben:

Gleich nach meinem Amtsantritt als Bischof von Regensburg 2002 hat mich Herr Schwerdt von der jüdischen Gemeinde besucht. Wir sind uns sehr schnell menschlich nahe gekommen. In den vergangenen fünf Jahren haben wir uns öfter gesprochen und waren in der Bewertung gesellschaftlicher und politischer Vorgänge, gerade auch was die Gefahr durch neonazistische Umtriebe angeht, immer einig. Herr Schwerdt repräsentiert in Regensburg wie vielleicht kein anderer die tragische Geschichte der Juden in Deutschland. Er selber hat die Hölle von Auschwitz durchleben müssen und den Großteil seiner Angehörigen durch die nationalsozialistische Vernichtungsaktionen verloren. In vielen Vorträgen hat er besonders auch den Jugendlichen von der Grausamkeit erzählt, zu der Menschen gegen ihresgleichen fähig sind und für ein gutes, respektvolles Miteinander der Religionen und Nationen geworben. Dieses Vermächtnis von Herrn Schwert verpflichtet uns in Regensburg zu einem guten Umgang miteinander und zur Wachsamkeit gegenüber dem Ungeist aus der Vergangenheit, der wiederaufsteigen kann. Ich habe einen guten Freund verloren. Juden und Christen glauben daran, dass der gemeinsame Herr und Schöpfer uns auch im Tode nicht untergehen lässt. Ich empfehle ihn allen katholischen Gläubigen zum Gebetsgedenken.



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