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Bischof Gerhard Ludwig eröffnet Wolfgangswoche 2005

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Mit einem feierlichen Pontifikalamt in der Basilika St. Emmeram hat Bischof Gerhard Ludwig am Sonntag die diesjährige Wolfgangswoche eröffnet. Zu Beginn der Feier wurde der Schrein mit den Gebeinen des Hl. Wolfgang erhoben und vor den Altar gestellt. Musikalisch gestalteten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner das Pontifikalamt mit der „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina.

„Wie haben wir die Feier der Eucharistie zu verstehen?“, diese Frage stellte der Regensburger Bischof in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Eucharistie kommt vom griechischen ‚Eucharistein’, Danksagen. Als Jesus im Abendmahlssaal Brot und Wein genommen hatte, sagte er Dank für all das, was in seine Sendung eingeschlossen war. Auch wir verdanken uns als Menschen, als Geschöpfe, dem Schöpferwirken Gottes, und wir sind berufen, dieses Wort des Dankens durch Jesus Christus dem Vater darzubringen. In der Gemeinschaft des Hl. Geistes wissen wir uns in der Liebe Gottes, aus der heraus wir unser christliches Leben führen. Das ganze Wirken Jesu in seinem Erdenleben war von dieser Dankeshaltung dem Vater gegenüber erfüllt und geprägt. Dieses ‚Eucharistein’ ist die Grundhaltung, die Grundbestimmung des christlichen Lebens, die sich an Christus orientiert“. Das ganze Leben und Wirken Jesu führe hin auf das Geschehen im Abendmahlssaal. „Dort stiftet Jesus die Eucharistie und er nimmt damit das eigentliche Geschehen, seine Opferhingabe am Kreuz, voraus. In diese Opferhaltung Christi werden wir alle einbezogen, indem wir in der Taufe Glieder des Leibes Jesu Christi werden. Wir können gar keine andere Haltung vollziehen, als dass wir uns Jesus, der das Haupt dieses Leibes ist, hingeben“.

Daher sei die Eucharistie nicht nur ein Gedächtnis, sondern eine echte Teilhabe. „Christus öffnet sein Herz für uns alle, damit wir alle in dieses Geschehen einbezogen werden“, so Bischof Gerhard Ludwig weiter. „Wir erinnern uns nicht, wie in einem geschichtlichen Lehrbuch, an vergangenen Ereignisse. In der Eucharistie empfangen wir eine Gabe, nicht wie in Geschenk, das wir mitnehmen und zu Hause in den Schrank stellen. Wir empfangen Gott selber, die Speise, die uns das ewige Leben schenkt. In einer Konsumgesellschaft stößt dieses Wort vom ‚Opferbringen’ oft auf taube Ohren. Manche meinen, sie müssten die Eucharistie auf ein Gemeindemahl, ein lockeres Beisammensein reduzieren. Nein, die Eucharistie ist für uns der Aufruf, Dienerinnen und Diener des Heils zu werden, für die Menschen im Auftrage Christi. Darum sollen wir das Eigene zurückstellen und es als Gabe einbringen in den gesamten Kreislauf des Leibes Jesu Christi, der die Kirche ist“.



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