News Bild Bischof feiert mit 450 Ehejubilaren eine Dankmesse im Dom

Bischof feiert mit 450 Ehejubilaren eine Dankmesse im Dom

Warum eheliche Treue auch eine Ermutigung für Priester ist

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Regensburg, 25. Juni 2023

„Wir erleben heute einen Dom voller Lebenserfahrung und gelebtem Glauben“, mit diesen Worten begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Sonntagvormittag die rund 450 Jubelpaare aus dem gesamten Bistum, die im vergangenen Jahr ein Ehejubiläum (25, 40, 50, 55, 60, 65 Jahre) feiern konnten. Gut 30 Paare sind 60 oder mehr Jahre verheiratet. Mit Bischof Rudolf konzelebrierte neben Weihbischof Dr. Josef Graf und Domvikar Harald Scharf auch Pfarrer Michael Schumacher aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart, der an diesem Tag seinen Weihetag feiern konnte.

Aus dem gesamten Bistum waren Paare gekommen, um mit Bischof Rudolf ihr Ehejubiläum zu feiern.

Dem alten Grundsatz folgend, „Gesungen ist doppelt gebetet!“, vervielfachten die Domspatzen unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß und Domorganist Professor Franz Josef Stoiber der Gläubigen, die den Dom bis auf den letzten Platz besetzt hatten. Pfarrer Christian Burkhardt, Leiter der Katholischen Hörgeschädigten-Seelsorge im Bistum Regensburg, fungierte für einige Ehepaare als Gebärdendolmetscher während der gesamten Messe.

Pfarrer Christian Burkhardt, Leiter der Katholischen Hörgeschädigten-Seelsorge im Bistum Regensburg, fungierte als Gebärdendolmetscher.

Ehrfurcht vor Gott statt Furcht vor den Menschen

Bischof Rudolf richtete an diesem Sonntagvormittag in seiner Predigt den Blick auf das Evangelium (Matthäus 10,26-33) und auf den zentralen Satz Jesu „Fürchtet euch nicht!“ Jesus nennt drei Be-Fürchtungen und setzt die in den Kontext des Glaubens. Neben der Furcht für die Wahrheit einzutreten und der Furcht, den eigenen Glauben zu bekennen, spricht er auch von der Furcht, sich wertlos zu fühlen. Im Blick auf die Christenverfolgung in vielen Ländern der Erde sei gerade die zweite Furcht sehr aktuell. Schlimmer als jedes körperliche Leid sei das seelische: „Denn was nützt die beste Gesundheit“, so Bischof Rudolf, „wenn die Seele voller Bosheit ist. Es gibt schwerkranke Menschen, die großartige Vorbilder sind“. Wer sich Gott anvertraue – in Ehrfurcht – der braucht sich nicht zu fürchten.

Auch Weihbischof Dr. Josef Graf spendete den Paaren den Segen.

Zeugnis der Treue statt Furcht vor Bindung

Dann griff Bischof Rudolf eine Furcht unserer Tage auf, die Bindungsangst, vor dem ehrenamtlichen Einsatz in einem Verein bis hin zur Bindung in der Ehe. „Ihr Zeugnis, liebe Ehejubilare, ist da eine wichtige Orientierung und eine Hilfe. Es ist eine Ermutigung für die jungen Menschen, die auf der Suche sind“. Dabei ließ er auch nicht die schweren und traurigen Momente und Erlebnisse aus dem Blick, die ein Ehepaar in all den Jahren des gemeinsam durchs Leben gehen, zusammen erleben müssen.

Weihbischof Reinhard Pappenberger spendet den Segen.

Eheleute ermutigen und stärken den Bischof und die Priester

Für Bischof Rudolf und seine Amtsbrüder, so bekannte er vor hunderten von Gläubigen, sei der Tag der Ehejubilare immer ein besonderer Höhepunkt im Jahr. „Ihr Zeugnis stärkt und ermutigt auch mich, wir werden ermutigt, zu unserem Versprechen und zu unserem Auftrag zu stehen. Vergelt´s Gott dafür!“ In den Dank für die gemeinsamen Jahre in der Treue zu ihrem Eheversprechen mischte sich auch der Dank des Priesters aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart, der als Konzelebrant seines Weiheversprechens an diesem Tag vor vielen Jahren gedachte.

"Christus ist der Dritte im Ehebund"

Im Anschluss an das Pontifikalamt, in dem Jubelpaare auch als Lektoren bei Lesungen und Fürbitten sowie bei der Gabenprozession fungierten, erhielten alle Paare einzeln durch Bischof Rudolf oder die beiden Weihbischöfe Reinhard und Josef den Ehesegen. Dabei umschlossen sie ein Erinnerungskreuz, das Christen in Bethlehem aus Olivenholz geschnitzt hatten, mit beiden Händen. Damit sollte noch einmal verdeutlicht werden: "Christus ist der Dritte im Ehebund". Die segnenden Bischöfe sprachen dabei: "Den Bund Eurer Ehe segne der allmächtige und gütige Gott, + der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen."

Holzkreuze aus Olivenholz, in Bethlehem gefertigt, wurden den Jubelpaaren überreicht.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing/jas



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