Frau Linder auf der Bühne

Stellungnahme vom Bundesverband Lebensrecht e.V., in Berlin

My Voice My Choice: Keine wirkliche Hilfe für Mütter in Not


Berlin, 17. Dezember 2025 

Zur heutigen Abstimmung einer Resolution im EU-Parlament zur Bürgerinitiative „My Voice My Choice“ sagte Alexandra Maria Linder M.A., Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht e.V., in Berlin:

Das Europäische Parlament hat einen weiteren Schritt weg von universalen Menschenrechten und hin zu ideologischer Vernachlässigung von Frauen im Schwangerschaftskonflikt und Entmenschlichung vorgeburtlicher Kinder getan. Die Europäische Bürgerinitiative „My Voice My Choice“ wird in dieser Resolution, die keine Verpflichtung, aber eine klare Empfehlung darstellt, gebilligt: Frauen, die in ihrem eigenen EU-Staat nicht abtreiben können, sollen dies auf Staatskosten in einem anderen EU-Staat tun dürfen. Damit würde die Subsidiarität der EU-Staaten ebenso unterlaufen wie nationale Gesetze, die den Schutz des vorgeburtlichen Lebens und die Unterstützung für Schwangere zum Ziel haben.

Die Europäische Bürgerinitiative „My Voice My Choice“ erreichte etwas über 1,1 Millionen geprüfte Stimmen. Der FEMM-Ausschuss der EU (Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter) befürwortete die Initiative unter anderem so: „FEMM-Mitglieder rufen dazu auf, die Ungleichheiten und Barrieren zu beseitigen, auf die zu viele Menschen in ganz Europa immer noch stoßen, wenn sie nach sicherer und zugänglicher reproduktiver Gesundheitsversorgung suchen.“ Von der Gleichstellung der Geschlechter vor der Geburt ist nicht die Rede. Ausgeblendet wird die gezielte Abtreibung von Mädchen aufgrund von Frauendiskriminierung in verschiedenen Religionen und Kulturen, auch in Europa. Ausgeblendet werden all die Mädchen (und Jungen), die genetische Besonderheiten oder Krankheiten haben und deshalb abgetrieben werden. Ausgeblendet wird die tatsächliche Situation der Frauen im Schwangerschaftskonflikt, die häufig unter Abtreibungsdruck stehen und dringend Unterstützung benötigen.

Mehr und mehr wird Abtreibung selbstverständlich in ein Vokabular miteingeschlossen, das eigentlich vernünftige gesundheitliche Versorgung für Mütter und wichtige reproduktive Rechte von Frauen beinhaltet, zum Beispiel sexuelle Selbstbestimmung, Versorgung vor, während und nach der Geburt, Aufklärung und vieles mehr. Von einer nach der Abstimmung jubelnden Abgeordneten wurde im Zusammenhang mit der Erweiterung der vorgeburtlichen Kindestötung von „grenzüberschreitenden Gesundheitsdiensten“ und der „Verbesserung der menschlichen Gesundheit“ gesprochen.

Die Abtreibungszahlen steigen, der Respekt vor der Menschenwürde schwindet, die Hilfsbereitschaft und das Verständnis für Frauen im Schwangerschaftskonflikt sinken. Die heutige EU-Resolution wird nichts zur Verbesserung dieser menschlich wie ethisch fatalen Entwicklung beitragen.

Text: Alexandra Maria Linder M.A., Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht e.V. 
Foto: Christian Beirowski
(chb)

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