Bischof Dr. Rudolf Voderholzer steht mit den Pfadfindern im Regensburger Dom am Friedenslicht.

Friedenslicht aus Bethlehem unterwegs im Bistum Regensburg

„Ein Funke Mut“


Regensburg, 14. Dezember 2025

Unter dem Motto „Ein Funke Mut“ wurde das Friedenslicht im Regensburger Dom feierlich an zahlreiche Gruppen aus dem ganzen Bistum weitergegeben. In Gebet, Musik und einem szenischen Impuls wurde deutlich, dass auch kleine Zeichen von Güte und Hoffnung dazu beitragen können, Frieden und Mut in den Alltag zu tragen.

„Ein Funke Mut“ – so lautete das diesjährige Motto, unter dem die gestrige Aussendungsfeier des Friedenslichtes stand. Wie bereits in den Jahren zuvor wurde die Aktion von den Diözesanverbänden der Deutschen Pfadfindergesellschaft St. Georg (DPSG) und der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) organisiert. Der DPSG-Stamm Straßkirchen war es, der bereits am vergangenen Wochenende das Friedenslicht, das über Betlehem nach Österreich gelangt war, im Nachbarland abholte. Wie Bischof Rudolf betonte, sei er dankbar, dass das Licht in diesem Jahr in Bethlehem entzündet werden konnte. Im vergangenen Jahr war dies wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Land nicht möglich. 

Aus Linz brachten sie es nach Straßkirchen und bewahrten es dort bis zum Sonntagsgottesdienst auf. Im Regensburger Dom gaben sie es an Bischof Dr. Rudolf Voderholzer weiter. Gemeinsam reichten sie im Anschluss das Friedenslicht an die Menschen aus dem ganzen Bistum weiter. Musikalisch gestaltete der Jugendchor Langquaid die Aussendungsfeier.

Gemeinsam ein Zeichen setzen

Die Bänke im Regensburger Dom waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Sogar in den Ecken des Doms hatten sich Menschen aufgestellt, um das Friedenslicht in Empfang zu nehmen. Aus dem ganzen Bistum kamen mehr als 60 Gruppen, darunter Pfadfinder- und Ministrantengruppen sowie Vertreter der Pfarreien. Diözesankuratin der PSG, Christina Zwick, stellte das Motto der diesjährigen Aktion vor – „Ein Funke Mut“. Gemeinsam werde ein Zeichen gesetzt, dass Liebe und Friede stärker seien als Hass und Gewalt, erklärte sie.

„Mut-Mach-Geschichte“ aus der Bibel

Die Pfadfinder griffen diesen Gedanken mit einem kleinen Schauspiel auf, das sie während der Aussendungsfeier im Altarraum aufführten. Gemeinsam saßen sie um ein kleines Feuer und lenkten den Blick darauf, dass man über soziale Medien immer wieder mit schlechten Nachrichten konfrontiert werde. Mit Blick auf die Zukunft falle es deshalb schwerer, ihr mutig entgegenzuschauen. Eine der Pfadfinderinnen setzte dem eine Geschichte entgegen, eine „Mut-Mach-Geschichte“ aus der Bibel.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer beteiligte sich an der kleinen Aufführung und dankte für die „Mut-Mach-Geschichte“. Er erklärte, dass die Adventszeit eine Vorbereitung auf die Geburt Jesu sei und dass gerade dessen Geburtsort Betlehem wörtlich übersetzt „Haus des Brotes“ bedeute. Der Regensburger Oberhirte hob hervor, dass Jesus zugleich als Brot des Lebens verstanden werde. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass Betlehem ebenso als Haus des Lichtes bezeichnet werden könne, da Jesus dieses Licht in die Welt brachte. So habe er nicht nur manchen das Augenlicht geschenkt, sondern vor allem vielen Menschen die Augen des Herzens geöffnet.

Selbst zum Funken werden

„Jesus war wie ein Funke, der sich über die ganze Welt ausgebreitet hat“, erklärte Bischof Rudolf. Deshalb sei es ein schönes Zeichen, dass das Friedenslicht alljährlich an seinem Geburtsort entzündet werde und sich von dort aus verbreite. Er selbst sei sehr dankbar, dass das Licht in diesem Jahr in Bethlehem entzündet werden konnte. Im vergangenen Jahr war dies wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Land nicht möglich. Im Anschluss lenkte der Bischof den Blick erneut auf den Funken und betonte, dass auch kleine Funken etwas bewirken können und jeder selbst zu einem solchen Funken werden könne. Schon kleine alltägliche Taten machten einen Unterschied und trügen dazu bei.

„Jeder weiß, wie gut es tut, wenn einem ein offenes Ohr begegnet oder ein gutes Wort. Wenn wir nicht wegschauen, wenn irgendwo Ungerechtigkeit oder Lieblosigkeit herrschen, kann jeder und jede von uns ein kleines Zeichen setzen“, erklärte Bischof Rudolf. „Ein kleiner Funke Wärme und ein kleiner Funke Güte kann die Welt schon zu einer anderen, zu einer besseren machen.“

Im Anschluss daran legte Bischof Rudolf selbst ein kleines Holzscheit in das Feuer, um das die Pfadfinder saßen. Diese griffen den Gedanken in ihrer Aufführung auf und zeigten sich nun zuversichtlicher und hoffnungsvoller, dass auch ein kleiner Funke Mut etwas bewirken könne.

Danach brachten die Pfadfinder vom DPSG-Stamm Straßkirchen das Friedenslicht in den Altarraum und stellten es vor dem Altar auf. Jugendpfarrer Matthias Strätz erklärte, dass mit der Weitergabe des Friedenslichtes auch diese Friedensbotschaft weitergetragen werde. Im Anschluss entzündeten die Pfadfinder die Kerze des Regensburger Oberhirten. Gemeinsam gaben sie das Licht an die Menschen im Regensburger Dom weiter.

Text und Fotos: Lea Grosser
(SG)



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