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Bischof feiert Gedenkfeier für seligen Berthold von Regensburg

Flüchtlingen eine Heimat in unserer Kirche geben

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Regensburg 14. Dezember 2022

„Auf die Fürsprache des seligen Berthold mögen wir aus der Finsternis in das Licht der Wahrheit gerufen werden", sprach Bischof Rudolf Voderholzer bei der Feier des Gedenktags des seligen Berthold in der Minoritenkirche in Regensburg. Einmal im Jahr wird die Minoritenkirche für ihren ursprünglichen Zweck genutzt, nämlich die Heilige Messe zu feiern. Für die Feierlichkeiten wurde der Reliquienschrein des seligen Berthold dazu eigens aus der Bischofsgruft im Dom St. Peter in die Minoritenkirche übertragen.

Bischof Rudolf am Reliquienschrein des seligen Berthold.

„Es gibt das Licht, das wahre Licht“

 „In diesen Tagen sind wir in Solidarität verbunden mit dem ukrainischen Volk, das unter der russischen Aggression so bitter zu leiden hat", sagte Bischof Voderholzer in seiner Predigt. Nicht nur Häuser, Schulen und Krankenhäuser seien dort erheblich zerstört, auch die Infrastruktur von Strom und Wasser ist nur bedingt nutzbar. „Tatsächlich ist die Zeit des Advents, die Zeit der Erwartung und Sehnsucht. Sie ist eine Zeit in der wir erkennen, dass wir Licht und Wärme brauchen, die nicht durch Heizung und Lampe kommt. Wir brauchen den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Wir sehnen uns nach etwas Warmem, etwas nach Orientierung Stiftenden und Tröstenden“, so der Diözesanbischof. „Die Botschaft von Weihnachten wird wieder neu sein. Es gibt das Licht, das wahre Licht. Gott ist der Schöpfer des Lichtes. Dieses Licht ist stärker als alle Dunkelheiten, die unser Leben immer wieder überschatten und schwer machen", stellt Bischof Voderholzer klar.

Friedenslicht wird nach Odessa gebracht

Mit Blick auf die zahlreichen Flüchtlinge aus der Ukraine betonte der Bischof, dass es ihm ein Anliegen sei, mitzuhelfen, dass diesen Menschen ein Stück Heimat in unseren Kirchen vermittelt wird, ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, hier Liturgie zu Feiern, aber auch Orte zu haben, wo sie beten können. Das Friedenslicht aus Betlehem, das am vergangenen Sonntag empfangen und weiterverteilt wurde, so der Bischof, wird von Boten aus Regensburg nach Odessa gebracht, in die Partnerstadt der Stadt Regensburg. Als Zeichen der Hoffnung und des Trostes. Mit dabei sind auch weitere Hilfen für die Menschen vor Ort. „Ja, es braucht kein irdisches Kraftwerk, sondern ein offenes und hörbereites Herz und die Bereitschaft sich ganz auf dieses Licht einzulassen", schloss Bischof Rudolf.

Der selige Berthold

Der 1210 in Regensburg geborene Berthold trat früh in das Franziskanerkloster der sogenannten „Minderen Brüder" ein. Er ist bekannt als wortgewaltiger und weitgereister Prediger. Von Berthold sind rund 400 lateinische und rund 70 mittelhochdeutsche Mitschriften von Predigten in ganz Europa überliefert. Die Volkspredigt war, in Zeiten, in denen nur wenige Menschen des Lesens und Schreibens mächtig waren, sozusagen ein Massenmedium. Er verstarb um den 13. oder 14. Dezember 1272 in Regensburg und wurde ursprünglich in der Minoritenkirche beigesetzt. Heute befinden sich seine sterblichen Überreste in einem Holzschrein in der Bischofsgruft des Domes.

Text und Fotos: Simon Doering (jas)



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