Regensburg, 27. April 2023
Wissen und Glauben, Kunst und Kultur im Dienst des Glaubens weiter in die Gesellschaft hinein zu verbreiten, darum ging es in einem Gespräch mit Bischof Dr. Voderholzer und dem Direktor der Katholischen Akademie von Dresden-Meißen, Dr. Thomas Arnold.
Zu einem herzlichen Empfang hatte der Regensburger Oberhirte Bischof Dr. Voderholzer Dr. Thomas Arnold aus dem Bistum Dresden-Meißen empfangen. In dem Gespräch ging es auch um die Frage, wie die katholischen Akademien einen noch wertvolleren Beitrag für das kulturelle und intellektuelle Erbe des katholischen Glaubens leisten können. In Zeiten kultureller Verflachung obliege auch der Akademie die Aufgabe, den Geist des Christentums tiefer in die gegenwärtigen Debatten der Gesellschaft hineinzutragen. Gerade Kunst und Kultur, Geschichte, Brauchtum und der geistige Schatz abendländischer Geistlichkeit und Intellektualität seien ein Gut von besonderer Bedeutung, das in seiner Fülle und in seinem Facettenreichtum so viel Unerschöpfliches zu bieten habe: ein Reservoir eben, durch das sich die Moderne immer wieder bereichern lasse. Gerade die Aufarbeitung der christlichen Kultur- und Geistesgeschichte ist nicht nur ein Spiegel einer unglaublichen Kreativleistung früherer Generationen, sondern sie gibt Blicke frei, welcher kulturellen Kraft sich die Welt von heute verdankt und aus welchen Quellen sie sich speist. Wie Bischof Dr. Voderholzer betonte, sei dies ein Erbe von unendlichem Wert, welches es behutsam zu heben und in die aktuelle Welt zu spiegeln gelte. Für den Regensburger Oberhirten ist es wichtiger denn je, die Brücke zwischen der Welt der Geistlichkeit und der katholischen Intellektualität zu schlagen und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen.
Auch Dr. Thomas Arnold betonte diese wichtige Aufgabe. Nicht so sehr aus politischen Diskussionen lässt sich eine Frömmigkeit gewinnen, sondern aus dem Diskurs von Religion, Kultur und Kunst. Das Akademieprogramm des Bistums Dresden-Meißen ist daher auch ein Spiegel dieses kunst- und kulturästhetischen Ansatzes sowie ein Abbild, wie sich Wissen und Glauben zueinander verhalten und im Miteinander begegnen. Denn gerade durch Kunst und Kultur komme man näher an die Transzendenz und letztendlich Wahrheitsfrage.
Zur Person
2016 wurde Thomas Arnold zum neuen Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen ernannt. Arnold, der im sächsischen Zwickau geboren wurde, studierte Theologie in Vallendar, Bonn und Madrid. Promoviert wurde er mit einer Arbeit zum Thema: „Jugendweihe und das Verhalten der Kirche in der DDR und heute“. Arnold arbeitete zuvor beim Hilfswerk „missio“ in Aachen als Referent im Bereich Weltkirchliche Pastoral und ab 2013 als Referent des Vorstands. Der gebürtige Zwickauer versteht seinen Auftrag in der modernen Welt darin, auf neue Fragen in einer pluralen und schnelllebigen Welt differenzierte Antworten zu geben, die dem christlichen Glauben entspringen. „Dazu gehört es, Menschen über Konfessionsgrenzen hinweg über diese Fragen miteinander ins Gespräch zu bringen und gemeinsam darüber zu diskutieren.“ Und wie er selbst betonte, sei die Katholische Akademie der richtige Ort dazu. Und so versteht Arnold die Katholische Akademie nicht nur als Plattform, sondern als ein Forum, das als Gesprächspartner auch Antworten gibt, die dem christlichen Glauben entspringen“. Daher lädt die Katholische Akademie im „Elbflorenz“ immer wieder dazu ein, sich über den Alltag hinaus mit wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Fragestellungen unserer Zeit zu beschäftigen – und bei alledem spielt die religiöse Dimension menschlicher Erfahrung eine wesentliche Rolle.
Text und Bild: Stefan Groß