News Bild Bischof Dr. Voderholzer besucht beim Dekanatsbesuch in Schwandorf Gemeinschaftsunterkunft Teublitz-Koppenlohe

Bischof Dr. Voderholzer besucht beim Dekanatsbesuch in Schwandorf Gemeinschaftsunterkunft Teublitz-Koppenlohe

Es ist unsere Aufgabe, den Menschen in Not zu helfen

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Schwandorf, 26. Juli 2023

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer besuchte zusammen mit Dekan Michael Hirmer und Regionaldekan Markus Brunner die Flüchtlingsunterkunft Teublitz-Koppenlohe. Mit vor Ort waren der Sachgebietsleiter Dr. Thomas Thaller, Wolfgang Reiner von der Caritas Schwandorf, Franz Brunner von der Regierung Oberpfalz, Roland Rötzer sowie Carina Salomon und Dobrinka-Dobreva-Kressin.

Abseits der Hauptstraße, verborgen in einem Waldstück nahe Burglengenfeld, liegt die Gemeinschaftsunterkunft Teublitz-Koppenlohe. 1993 gaben die Gebäude Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion ein Obdach. Viele von ihnen blieben bis zu 15 Monaten dort und fanden zumeist als Handwerker in der Region eine Anstellung. 2005 wurde das Gelände zu einer Unterkunft für Flüchtlinge aus aller Welt umstrukturiert. Die Anlage ist flächenmäßig die größte in der Oberpfalz und bietet 192 Menschen Platz. Ob Iraker, Syrer, Libanesen, Afghanen, Pakistani, Kongolesen, Sudanesen, Vietnamesen, Iraner – für sie alle ist Teublitz-Koppenlohe nun zur vorläufigen Heimat geworden.

Flucht, Vertreibung, Leid – die Gesichter in der Unterkunft sprechen eine eigene Sprache. Viel Unmenschliches haben sie erlebt, bis sie in der Oberpfalz angekommen sind. Bis zu 85 Quadratmeter sind die Wohnungen groß, die den Geflüchteten derzeit eine Herberge geben. Fast alle sind saniert, wie Roland Rötzer, der sich um das Heim kümmert, betonte. Unter den Geflüchteten sind viele Familien mit Kindern, aber auch Schwerbehinderten bietet die Unterkunft die Möglichkeit, menschenwürdig zu leben.

Bischof Rudolf im Gespräch mit den Verantwortlichen für die Unterkunft.

Bischof Rudolf nahm sich viel Zeit für die Familien

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hatte sich an diesem Morgen viel Zeit genommen, um mit zwei Flüchtlingsfamilien zu sprechen. Seit Jahren lebt eine der Familien aus dem Kosovo mit ihren schwerbehinderten Kindern, einer im Rollstuhl, einer an das Bett gefesselt, in Teublitz-Koppenlohe. Beide sind berufstätig und, wie Rötzer betont, wunderbar integriert. Bei der anderen Familie handelt es sich um eine alleinerziehende Mutter mit zwei Mädchen. Alle drei stammen aus dem afrikanischen Äthiopien und sind vor dem Bürgerkrieg, der seit 2020 in der Region Tigray tobt, geflohen. Die katholische Familie lebt seit einigen Monaten in der Gemeinschaftsunterkunft. Gern möchte die Mutter wieder in ihrem gelernten Beruf als Krankenschwester arbeiten. Den Menschen wieder eine Perspektive zu geben, respektive Arbeit, sei eine der wichtigsten Aufgaben, die die Behörden auf den Weg bringen müssen. Wenn das Bistum hier helfen könne, so Bischof Rudolf, werde es dies tun. Es bleibe eine christliche Pflicht, Menschen in existentiell bedrängenden Situationen zu helfen. Gerade in einer Zeit, wo viele Menschen in Deutschland im Überfluss leben, erschreckt das Schicksal der Flüchtlinge um so mehr, zeigt es doch exemplarisch, dass viele in dieser Welt kaum das Nötigste haben, um ein Leben in Würde zu führen.

Text und Foto: Stefan Groß



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