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Zur Neuigkeit
Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse mit den Frauen und Frauenverbänden in St. Emmeran
Wolfgang – ein Pilger der Hoffnung
Regensburg, 30. Juni 2025
Im Rahmen der Wolfgangswoche feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ein Pontifikalamt mit den Frauen im Bistum Regensburg. Die Basilika St. Emmeram war bis auf den letzten Platz mit Frauen aus den Frauenverbänden gefüllt. In seiner Predigt spannte der Bischof den Bogen vom heiligen Wolfgang bis zur Königin von Ungarn, Gisela von Bayern, die in der Nähe von Regensburg geboren wurde. Die Pontifikalmesse wurde von der Musikgruppe „ConTakt“ lebendig und schwungvoll gestaltet.
„Die diesjährige Wolfgangswoche fällt in das Heilige Jahr 2025, das der am Ostersonntag verstorbene Papst Franziskus unter das Motto der Hoffnung gestellt hat. „Spes non confundit“, die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen, mit diesen Worten aus dem Römerbrief hat er die Einberufungsbulle am 9. Mai 2024 veröffentlicht und uns alle dazu aufgerufen, Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung in einer vielfach zerrissenen Welt zu sein und in dieser ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht zu setzen“, so der Bischof in der Statio.
In seiner Predigt würdigte Bischof Dr. Voderholzer den Bistumspatron, den heiligen Wolfgang, als einen der bedeutendsten Personen der Diözese und als leuchtendes Beispiel für einen tiefen Glauben. Der Bistumspatron steht für die unerschütterliche Hoffnung an Jesus Christus und für den unermüdlichen Einsatz für Gott und die Menschen.
Der heilige Wolfgang, der als Bischof und Missionar tätig war, lehrte nicht nur durch sein Wort, sondern vor allem durch sein Leben. Er ist selbst ein Zeichen dafür, in Hoffnung zu leben und sich auf Gott zu verlassen. Hoffnung ist nicht bloß ein vager Blick in eine unbestimmte Zukunft. Hoffnung ist ein dialogischer Akt, der sich ganz auf das ‚Du‘ – auf Gott – richtet, erklärte Bischof Dr. Voderholzer zu Beginn seiner Predigt. Der heilige Wolfgang, ein Pilger der Hoffnung, lebte diese Haltung in all ihren Facetten. Bereits zu Lebzeiten zeigte er, wie tief verbunden sein Vertrauen in Gott war. So wurde er zum Zeugen der Hoffnung, der seine Kraft immer wieder aus einer tiefen, persönlichen Beziehung zu Gott zog.

Sterben ist keine Schande
Besonders während seiner letzten Lebensstunden zeigte sich sein außergewöhnlicher Glaube und seine Hingabe. Als er den nahen Tod spürte, wollte er nicht von seinen Begleitern abgeschirmt werden, obwohl er wusste, dass er bald sterben würde. Vielmehr wollte er sein Ende als Zeichen der Hoffnung für andere sichtbar machen und ihnen ein Beispiel geben. „Sterben ist keine Schande“. Der heilige Wolfgang, sein unerschütterlicher Glaube an Gott bis zuletzt, zeigte seine tiefe Verbundenheit mit dem Schöpfer und dem Erlöser, so Bischof Rudolf.
Doch die Hoffnung, die der heilige Wolfgang lebte, war keine abstrakte Idee, sondern ein lebendiger Prozess, der in seinem täglichen Leben und in seinen Handlungen spürbar wurde. Er kämpfte immer wieder mit Rückschlägen, Enttäuschungen und Niederlagen, sowohl in seinem persönlichen Leben als auch in seiner Berufung. Schon als junger Mann, während seiner Schulzeit in Würzburg, musste er die bittere Erfahrung machen, dass Eifersucht und Neid ihn in seiner Entwicklung behinderten. Ein Lehrer, der ihm gegenüber mit Neid reagierte, mobbte ihn, sodass Wolfgang schließlich gezwungen war, Würzburg zu verlassen. Doch anstatt sich von dieser Niederlage entmutigen zu lassen, nahm Wolfgang die Herausforderung an und setzte seine Suche nach Gott fort. Später, als man ihm in Trier den Bischofsstuhl in Köln anbot, entschied er sich, diesen abzulehnen und die politische Einmischung in der Kirche zu vermeiden. Stattdessen folgte er seiner tiefen Berufung als Mönch, die ihn ins Kloster Einsiedeln führte.

Wolfgang – tief verwurzelt im Glauben
Erst durch Bischof Ulrich von Augsburg, der ihn in seiner Berufung als Priester und Missionar bestärkte, nahm Wolfgang eine neue Herausforderung an: die Missionierung der Ungarn. Doch auch diese Mission scheiterte zunächst kläglich. Dennoch zeigte sich hier die tief verwurzelte Hoffnung des heiligen Wolfgang: Der Bischof von Passau, beeindruckt von Wolfgangs Leidenschaft und Hingabe, schlug ihn als Bischof für Regensburg vor. So wurde Wolfgang – nach einem persönlichen Scheitern – doch noch zum Bischof, was nicht nur seine Berufung, sondern auch sein größtes Lebenswerk ermöglichte.
Wolfgangs Jahre als Bischof von Regensburg waren von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Kirche und die Region. Er gründete die Domschule, die heute noch als ein bedeutendes Erbe gilt und die von den berühmten Domspatzen getragen wird. Seine Vision von Bildung und Erziehung, die den christlichen Glauben als Grundlage hatte, prägt bis heute die Region. Doch auch hier geriet Wolfgang immer wieder in politische Spannungen. Zwischen den politischen Mühlsteinen der bayerischen Fürsten und des Kaisers war Wolfgang gezwungen, immer wieder auszuweichen, um sich nicht in politische Ränke hineinziehen zu lassen.
Die heilige Gisela von Ungarn
Was jedoch besonders beeindruckt, ist Wolfgangs pädagogische Wirkung. Seine Fähigkeit, andere zu erziehen und zu inspirieren, machte ihn zu einem gefragten Lehrer. Sogar der bayerische Herzog Heinrich der Zänker, der nicht gerade als einfacher Mensch galt, vertraute Wolfgang seine vier Kinder für den Privatunterricht an. Diese Tatsache zeigt, wie sehr Wolfgangs Ausstrahlung und seine pädagogischen Fähigkeiten geschätzt wurden.
Doch die Geschichte von Wolfgang endet nicht bei ihm selbst. Ein weiteres bemerkenswertes Kapitel ist die Geschichte der heiligen Gisela von Ungarn, die aus seiner Erziehung und Führung hervorging. Gisela, die Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich, wurde von Wolfgang ausgebildet. Sie heiratete den ungarischen König Stephan und wurde so zur Königin von Ungarn. Nach dem Tod ihres Mannes widmete sie sich mit ganzem Einsatz der Förderung des christlichen Glaubens in Ungarn, baute Klöster und setzte sich stark für soziale und karitative Projekte ein. Was Wolfgang in seiner Mission in Ungarn nicht gelang, vollbrachte seine Schülerin, Gisela, mit großer Hingabe und Erfolg. Durch ihre Arbeit konnte der christliche Glaube tief in der ungarischen Gesellschaft verwurzelt werden, eine Leistung, die die damals noch heidnischen Kräfte im Land zurückdrängte.
Es ist eine wunderbare Fügung, dass das, was Wolfgang selbst nicht erreichen konnte, durch die von ihm ausgebildete Gisela vollendet wurde. Nach dem Tod Stephans wurde sie am Ende ihres Lebens aus Ungarn verband und verbrachte ihren Lebensabend in Passau als Vorsteherin des Klosters Niedernburg. Wie Bischof Rudolf betonte, zeigt dies uns, dass Gott unsere Hoffnungen oft auf eine ganz andere Weise erfüllt, als wir es uns vorstellen. Manchmal werden unsere Bemühungen durch die Berufung und das Wirken anderer Menschen fortgeführt, die mit anderen Gaben und Charismen gesegnet sind.
Der heilige Wolfgang und die heilige Gisela zeigen so, dass Gottes Pläne oft weit über unsere Vorstellungen hinausgehen. Und so dürfen wir unsere Hoffnungen in Gott setzen und darauf vertrauen, dass er uns auf den Wegen unserer Berufung leitet – manchmal ganz anders, als wir es uns vorstellen, aber immer auf eine Weise, die tief in seinem Plan verankert ist. Die Erinnerung an den heiligen Wolfgang ermutigt uns, unseren Glauben zu vertiefen und unsere Hoffnungen auf Gott zu setzen.
Kurz vor dem Schlusssegen überreichte Martha Bauer, Vorsitzende des Diözesanverbandes Regensburg des Katholischen Deutschen Frauenbundes, dem Sprecher des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg, Harry Landauer, einen Check über 5000. Euro. Die Spende kommt dem Caritas Marienheim zu Gute, einem Leuchtturmprojekt der Obdachlosenhilfe, das bundesweit einzigartig ist. Das neue Caritas Marienheim arbeitet nach dem Leitsatz: „Ein beschützendes Dach für Frauen“ und vereint drei Einrichtungen für von Obdachlosigkeit betroffene Frauen in Regensburg.
Der Regensburger Oberhirte bedankte sich zum Abschluss der Messe noch einmal bei den Frauen für ihren unermüdlichen Einsatz für die Diözese, für ihr Engagement in den Pfarreien und in der Politik und überall dort, wo sich diese als Verband einbringen. Nach der Pontifikalmesse feierten die Frauen mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Pfarrgarten von St. Emmeran.
Text und Fotos: Stefan Groß
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Mehr erfahren über das neue Caritas Marienheim für Frauen in Not















