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Pontifikalamt zum 10- Jährigen Jubiläum des Berufsverbands der Pfarrsekretäre

Pfarrbüro ist Gesicht der Pfarrei

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Burgweinting, 16. Juni 2024

Am vergangenen Sonntag feierte die Diözese Regensburg das 10-jährige Jubiläum des Berufsverbands der Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre e. V. (BVPS). Zu diesem besonderen Anlass zelebrierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit Generalvikar Dr. Roland Batz und geistlichem Beirat BVPS-Pfarrer Adolf Schöls ein Pontifikalamt, bei dem er die Verdienste und das Engagement der Sekretärinnen und Sekretäre würdigte. Musikalisch wurde die Messfeier vom Vokalensemble „Passero“ gestaltet, an der Orgel spielte Diakon Thomas Steffl. Herzlich begrüßte der Bischof neben zahlreichen Gästen auch Ordinariatsrätin Anja Meier-Eisch und die diözesane Archiv- und Bibliotheksdirektorin,Dr. Camilla Weber.

Eine 10-jährige Erfolgsgeschichte

„10 Jahre Berufsverband sind für ein kirchliches Zeitempfinden natürlich keine so lange Zeitspanne“, begann Bischof Dr. Voderholzer seine Predigt. „Aber ein Grund, dankbar innezuhalten, Rückschau zu halten auf die Motive, die zur Gründung und zu diesem Zusammenschluss geführt haben.“ Bischof Rudolf erinnerte sich sogar noch an die ersten Begegnungen und Gespräche. „Ich glaube, dass eine Erfolgsgeschichte sich abzeichnet in den letzten 10 Jahren.“ Die vergangenen Jahre waren durch ein rasantes Anwachsen an Vorschriften und Gesetzesneuigkeiten geprägt, die sich besonders auf die Verwaltung auswirkten. „Es war Zeit, dass auf Ihrer Ebene ein Berufsverband gegründet wurde, damit ein Austausch da ist und die verschiedenen Herausforderungen, Fragestellungen und Notwendigkeiten angegangen werden konnten.“ Besonders die Aus- und Fortbildungsangebote sowie die Erstellung eines praxisorientierten Handbuchs sind wichtige Erfolge des Verbandes. „Ich wollte es mir heute anschauen, aber ich bin nicht berechtigt, hineinzuschauen. Vielleicht ließe sich das einmal für den Bischof doch irgendwie lösen, oder ich muss Mitglied werden“, schmunzelt Bischof Rudolf.

 

Die Wichtigkeit von Pfarrsekretärinnen

Der Bischof lobte den Verband für die erfolgreiche Vertretung der Interessen seiner Mitglieder nach außen und innen. Besonders beeindruckt zeigte er sich davon, dass drei Viertel aller in Frage kommenden Pfarrsekretärinnen Mitglied im Verband sind. „Das ist ja allein schon ein großes Zeichen und eine Anerkennung und ein Erfolg.“ Trotz aller Erfolge räumte Bischof Voderholzer aber ein, dass nicht alle Wünsche und Bitten der Mitglieder vollumfänglich erfüllt werden konnten. Etliche Jahre seines priesterlichen Lebens hat Bischof Voderholzer in Pfarrhäusern gewohnt und hat mitbekommen, wie wichtig der Dienst im Pfarrbüro ist und wie oft die Grenzen zwischen Verwaltung und Seelsorge verschwimmen. „Ja, sie sind in vielfacher Hinsicht das Gesicht der Pfarrei und dürfen, müssen und können manchmal Dinge tun, die in keiner Stellenbeschreibung zu erfassen sind und leider einfach oft im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar sind“, betonte Bischof Rudolf eindrücklich und dankte den Pfarrsekretärinnen dafür. „Sie sollen auch wissen, dass der Bischof das auch weiß und dies sieht, und dass da manches an Überstunden vielleicht auch zusammenkommt, die um den Vergeltsgott-Tarif geschehen.“

Ein Blick in die nächsten 10 Jahre

 Nach dem 10-jährigen Rückblick schaute Bischof Rudolf zehn Jahre in die Zukunft auf die pastorale Entwicklung 2034. „Ja, das betrifft natürlich auch die Pfarrbüros und die Verwaltung. Gerade auch Sie werden involviert sein in den Prozess der Zusammenlegung, der Konzentration.“ Von manchen Liebgewordenen wird man Abschied nehmen müssen, es werden sich aber vielleicht auch neue Chancen auftun. „Wir wissen noch nicht, ob die pastorale Entwicklung 2034 ausreichen wird, wie es mit der personellen und finanziellen Ausstattung des Bistums weitergehen wird und der Pfarrei. […] Ich danke dabei auch für alles konstruktive Mitdenken, Mitplanen und Verwirklichen.“ Bischof Voderholzer möchte aber verantwortlich planen und nichts überstürzen. „Sie wissen und bekommen es ja auch als Erste mit: Wir wollen durch verschiedene Unterstützungssysteme die Priester von der exorbitant angewachsenen Verwaltungsarbeit entlasten.“ Um das zu erreichen, gibt es schon das Geschäftsführungsmodell der Caritas für die Kindergartenverwaltung, die Trägergesellschaft, Baubetreuung durch die KWS, Verwaltungskoordination und Verwaltungsleitung. „Ich bitte Sie, hier gut mitzuziehen. Danke auch für Ihre Unterstützung, wenn wir jetzt diese große Herausforderung auch Schritt für Schritt umsetzen.“

 

Die Kirche als große Familie

Bischof Voderholzer erinnerte daran, dass die Kirche keine gewöhnliche Institution ist, sondern eine Glaubensgemeinschaft, in der jeder und jede an seinem Platz wichtig ist. „Wir sind kein Konzern, wir sind kein Betrieb, was nicht heißt, dass nicht die Verwaltungsarbeiten auch professionell getan werden müssen, aber wir sind letztlich eine große Familie, eine Glaubensgemeinschaft. „In gewisser Weise sind wir als Kirche auch eine Alternativgesellschaft, in der es etwas menschlicher und humaner zugehen sollte als sonst in der Welt.“ Und da muss jeder und jede an seinem Platz auch seinen Beitrag leisten. „Wir haben einen Auftrag, wir sind berufen, das Evangelium zu verkünden, für die Menschen in ihren Sorgen und Nöten da zu sein und Zuversicht, ja, mehr noch eine Hoffnung über Grab und Tod hinaus zu vermitteln, etwas zu geben, was es nirgendwo sonst gibt und was uns zu treuen Händen anvertraut ist.“

Gott hat eine Aufgabe für jeden von uns

„Wir sind der Leib Christi mit seinen vielen Gliedern, denen unterschiedliche Aufgaben und Dienste zukommen“, betonte Bischof Voderholzer. „Und ich habe mich sehr gefreut, wie ich auf Ihrer Homepage das genau ausgedrückt gefunden habe, mit Worten von John Henry Newman, der da schreibt, und ich zitiere aus der Homepage: ‚Ich habe einen Platz in Gottes Plan, auf Gottes Erde, den kein anderer hat. Ich bin an meinem Platz so notwendig wie ein Erzengel an seinem.‘“ Bischof Voderholzer dankte dem Berufsverband „für dieses Zeugnis, mit dem Sie signalisieren, dass Sie sich mit aller Leidenschaft und tiefem Glaubensbewusstsein einfügen wollen in das große organische Miteinander der Kirche, wo es eben viele unterschiedliche Aufgaben gibt und wo jeder und jede an seinem Platz wichtig ist.“ Für die Feier wurde das Messformular „Maria, Hilfe der Christenheit“ ausgewählt. „Die Fürsprache der Gottesmutter als Urbild der Kirche ist ein gutes Thema für die heutige Feier“, so Bischof Rudolf am Ende seiner Predigt.

 

 Ein herzliches Dankeschön

Die Vorsitzende des Berufsverbandes Gabriele Ludwig dankte Bischof Rudolf Voderholzer für die würdige Umsetzung der Messe und für seine große Unterstützung und die Anerkennung für die Arbeit des Berufsverbandes in den letzten Jahren. Als ein Zeichen der Verbundenheit überreichte sie Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Generalvikar Dr. Roland Batz und BVPS-Pfarrer Adolf Schöls eine besondere Umhängetasche des Berufsverbandes. Anschließend kamen alle im sommerlichen Pfarrgarten zusammen, um bei einem Stück vom BVPS-Geburtstagskuchen beisammenzustehen und mit dem Bischof in das Gespräch zu kommen.

Text und Fotos: Simon Doering (SG und jas)



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