News Bild Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert den 50. Weihetag der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert den 50. Weihetag der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Feiertag Maria Himmelfahrt ist die Vollendung des Osterfestes

Home / News

Wiesent, 15. August 2023

Der 15. August 1973 ist in der jüngeren Geschichte der Pfarrei Wiesent ein sehr wichtiges Datum. An diesen Tag fand die Konsekration des Neubaus der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ statt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gotteshauses, das der Mittelpunkt des kleinen Ortes zwischen Donau und Vorwald ist, wurde groß gefeiert. Bischof Rudolf Voderholzer nahm die Einladung von Pfarrer Franz X. Matok zu einem Besuch gerne an. Höhepunkt des Festtages war das Pontifikalamt, bei dem das Regensburger Kirchenoberhaupt eine mitreißende Ansprache hielt.

Bischof Rudolf würdigt Ehrenämtler

Zur Erweiterung der Pfarrkirche Wiesent wurde bereits am 3. August 1913 ein „Kirchenbauverein“ gegründet. Doch über Jahre hinweg kam es zu keiner Bautätigkeit. Die Mitgliederbeiträge wurden der Kirchenverwaltung überführt und der Verein wurde 1957 wieder aufgelöst. Im selben Jahr übernahm Pfarrer Johann Hartl das Seelsorgeamt und rief das Vorhaben wieder ins Gedächtnis. Voller Tatendrang widmete sich der Geistliche seinem Lebenswerk. Bei der Grundsteinlegung 1971 sagte er: „Lasst uns immer eingedenk sein: Bauherr ist Gott, Grundstein Jesus Christus, wir seine lebendigen Bausteine.“ Somit schrieb Pfarrer Johann Hartl ein Stück Kirchengeschichte, dass er aber mit der Konsekration nicht vollenden konnte, da er kurz vor Fertigstellung verstarb. Bischof Rudolf Voderholzer verneigte sich beim Gottesdienst ehrwürdig vor dem Bild des Kirchenerbauers, der in der Priestergruft der Pfarrkirche beigesetzt ist. Er sprach aufrichtige Dankesworte an die vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Pfarrei engagieren, an die zahlreich beim Gottesdienst vertretenen Mitglieder der Vereine und Verbände, an die politische Gemeinde und an die Pfarrer, die in den letzten Jahrzehnten die Pfarrei seelsorgerisch betreuten.

Als kreativen Seelsorger bezeichnete er Pfarrer Franz X. Matok, der sich nach 15 Jahren Amt in Wiesent, zum 31. August in den Ruhestand verabschieden wird. Pfarrer Franz X. Matok verwies auf ein weiteres Jubiläum, vor 25 Jahren ging der damalige Pfarrer Johann Götz eine Patenschaft mit der tschechischen Pfarrei Dolni Bela ein, die seitdem rege gepflegt wird. Zum Pfarrfest ist eine Abordnung angereist.

Der Feiertag Maria Himmelfahrt ist die Vollendung des Osterfestes

Pfarrer Petr Dombek stand mit am Altar und Josef Kodera las die Lesung in tschechischer Sprache. „In der orthodoxen Kirche beginnt das Kirchenjahr mit der Geburt Mariens und endet mit der Entschlafung der Gottesmutter. In der katholischen Kirche ist der Feiertag Maria Himmelfahrt die Vollendung des Osterfestes“, betonte Bischof Voderholzer in seiner Ansprache. Mit der Auferstehung Jesu wurde das Fundament des Glaubens geschaffen, wäre Jesus nicht auferstanden, wäre er „nur“ ein am Kreuz gescheiterter Messias-Anwärter und eine Fußnote geblieben. Ohne das Ostergeheimnis gäbe es die Kirche nicht, deshalb sei es wichtig, jeden Sonntag die Auferstehung Christi zu feiern. „Jesus ist nicht für sich selber auferstanden, er ist für uns Mensch geworden, für uns hat er gelitten“, so der Bischof.

Maria war die erste Jüngerin, die das Wort Gottes befolgte, sie sei das Urbild alle Gläubigen

Niemand stand Jesus so nah wie Maria. Sie habe ihn empfangen, sie habe ihn genährt, sie habe ihn in den Glaubensweg Israels eingeführt. Maria war die erste Jüngerin, die das Wort Gottes befolgte, sie sei das Urbild alle Gläubigen. „Der Feiertag ist auch ein Tag der Schöpfung. In Marias Grab wurden duftende Kräuter und Blumen gefunden, daher gibt es den Brauch der Kräuterbuschen“, bemerkte der Theologe zur Kräutersegnung.

Bischof predigt ins Handmikro

Musikalisch gestaltet wurde die Messe vom Wiesenter Dreigesang (Franz und Johann Beiderbeck und Marianne Miethanner) sowie von Alfred Stadler, Andrea Bals und der Organistin Pamela Furtner. Seit 25 Jahren bereichert Pamela Furtner die Gottesdienste mit dem Orgelspiel. Hierfür wurde ihr eine Ehrung überreicht. Geehrt wurden Stefanie Peutler für 18 Jahre Ministrantendienst sowie die Lektoren. Pfarrer Matok übergab dem Bischof eine selbstgeschnitzte Statue. Beim anschließenden Pfarrfest mischte sich der Regensburger Seelsorger unter die Feierlustigen und überzeugte sich vom Fleiß der vielen Helfer. Bischof Rudolf Voderholzer zeigte sich bei einer Führung durch die Ausstellung „50 Jahre Kirchenneubau“ im Hudetzturm sehr interessiert an der Pfarreigeschichte. Über 400 Fotos und Dokumente bezeugen, dass Wiesent eine lebendige Pfarrei ist und ihr Gotteshaus als Ort der Gemeinschaft schätzt. Den festlichen Rahmen des Bischofsbesuchs nahm die politische Gemeinde zum Anlass, Bischof Rudolf Voderholzer um einen Eintrag ins Goldene Buch zu bitten: „Ich grüße alle Bürger und erbitte ihnen Gottes reichen Segen auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria. Ich danke für das gute Miteinander und das großartige ehrenamtliche Engagement, das ich erleben durfte.“

Text und Fotos: Sandra Meilinger

(SG)



Nachrichten