News Bild Bischof Dr. Rudolf Voderholzer eröffnet feierlich den Rosenkranzmonat

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer eröffnet feierlich den Rosenkranzmonat

Maria, leuchtender Stern!

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Am 7. Oktober feiert die Kirche das Fest der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz, das im Volksmund kurz Rosenkranzfest heißt. Aus diesem Anlass trafen sich am Abend des 8. Oktober 2021 zahlreiche Gläubige im Regensburger Dom, um gemeinsam mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierlich den Rosenkranzmonat Oktober zu eröffnen. In diesem Jahr stand die Marienfeier unter dem Leitwort "Maria, leuchtender Stern auf unserem Lebensweg". Ministranten aus den Innenstadtpfarreien, Ordensleute und Fahnenabordnungen kirchlicher Vereine, das Domkapitel und das Stiftskapitel St. Johann, sowie viele weitere Gläubige beten sozusagen stellvertretend für die ganze Stadt an diesem Abend den Rosenkranz. Aus den Innenstadtpfarreien St. Emmeram, Hl. Geist, St. Wolfgang, St. Cäcilia und St. Georg Schwabelweis kamen die Lektorinnen und Lektoren, mit Bischof Rudolf hatten Regionaldekan Prälat Pfarrer Michael Fuchs und Prodekan Franz Ferstl an den Altarstufen Platz genommen.

 

"Das Lehramt sagt Dir, wer Maria ist, aber das gläubige Volk zeigt Dir, wie man Maria liebt"

Vor den Altarstufen stand an diesem Abend ein Reliefbild mit der Darstellung Mariahilf, so wie es im Innsbrucker Dom von Lucas Cranach geschaffen und seit dieser Zeit vielfach kopiert wurde. Die schlichte Darstellung der Gottesmutter mit dem Jesusknaben stammt aus dem Besitz von Michael Lottner (*1899 †1945), der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges sein Leben lassen musste, weil er den Domprediger Dr. Johann Maier (*1906 †1945) verteidigte. Er hatte während des Krieges die Mariahilf-Darstellung in seinem Elternhaus auf dem Dachboden verborgen. Seinen Plan, das Bildnis nach dem Krieg wieder in seinen Heimatort Katzdorf bei Neunburg vorm Wald zu bringen, konnte er nicht verwirklichen. Am 23. April 1945 wurde er nach Verhaftung und Misshandlung von den Nationalsozialisten erschossen. Seine Leiche lag am nächsten Tag zu Füßen des Galgens von Domprediger Dr. Maier und Josef Zirkl (*1875 †1945), ein Rentner, der wegen angeblicher Wehrkraftzersetzung mit Maier auf dem Moltkeplatz (heute Dachauplatz) hingerichtet wurde.

Alle drei sind verzeichnet im Deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Im Blick auf das Marienbild, das von einem Verwandten Lottners dem Bistum Regensburg übergeben wurde, kam Bischof Rudolf ein Zitat von Papst Franziskus in den Sinn: "Das Lehramt sagt Dir, wer Maria ist, aber das gläubige Volk zeigt Dir, wie man Maria liebt". Michael Lottner, so Bischof Rudolf, sei "ein Mann des gläubigen Volkes" gewesen, "der der Gottesmutter in herzlicher Liebe zugetan war". Nach der Predigt trug Bischofskaplan Dr. Konrad Ackermann das Bildnis durch den Dom, damit es auch die Gläubigen betrachten konnten. Auch bei der anschließenden Lichterprozession wurde es mitgeführt.

 

"Ein lebendiges Zeugnis des Glaubens..."

...so hatte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die sich dem Rosenkranzgebet anschließende Lichterprozession einmal bezeichnet. Heuer führte der Weg über den Domplatz und den Alten Kornmarkt durch die Niedermünstergasse zum Portal der Niedermünsterkirche. Singend und betend zog die Prozession durch die abendliche Regensburger Innenstadt, bei der Kerzen die Liedzettel der Gläubigen beleuchteten. Die oft fragendenden Blicke der Passanten, sei es aus Unverständnis oder auch aus Unwissenheit, zeigten, wie wichtig dieses öffentliche Glaubensbekenntnis ist. Unter der Strahlenkranzmadonna, die sich über dem Portal der Niedermünsterkirche befindet, wurde die Weihe des Bistums an die Gottesmutter erneuert: "Wir weihen uns dir, Mutter der Kirche, damit unser Glaube fest, die Hoffnung stark und die Liebe lebendig bleibe - zur Ehre des dreifaltigen Gottes, dem zu allen Zeiten Anbetung und Dank gebührt". Der Pontifikalsegen und das "Segne du, Maria" schloss den Abend ab, mit dem der Rosenkranzmonat Oktober feierlich eröffnet wurde.

Rosenkranzfest

Papst Pius V. hatte das Rosenkranzfest vor genau 450 Jahren, also im Jahre 1571 gestiftet, als Dank der Kirche für den Sieg der christlichen Flotte über sie Osmanen bei der Seeschlacht von Lepanto. Don Juan d´ Austria - Sohn Kaiser Karl V. und der Regensburgerin Barbara Blomberg - hatte diese angeführt. Papst Gregor XIII. gab 1573 dem Fest den Namen "Gedenktag Unserer lieben Frau vom Rosenkranz". Nach einem weiteren militärischen Sieg über das osmanische Heer 1716 wurde das Fest in den Römischen Kalender aufgenommen. Eine politische Bedeutung bekam das Fest im Jahre 1938, als in Wien im Anschluss an eine Rosenkranzfeier im Stephansdom mehr als 6.000 junge Katholiken sich zu ihrem Katholischen Glauben bekannten. Dieses lautstarke Bekenntnis im seit März 1938 nationalsozialistischen Österreich läutete die Verfolgung der Kirche auch in Österreich ein.



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