Bischof Bucher: Doppeljubiläum für Priester vom Regensburger „Eisbuckel“
Bischof Dr. Hubert Bucher kam am Samstagabend zurück auf den „Eisbuckel“ in Regensburg-Kumpfmühl, den Ort, an dem er aufgewachsen ist und an dem die Grundfesten seines Glaubens errichten wurden. Der langjährige Missionsbischof wuchs in der Bischof-Senestrey-Straße auf, die Pfarrei St. Wolfgang ist seine Heimatpfarrei. Vor 60 Jahren, am 29.6.1957, war Dr. Bucher zum Priester geweiht worden. 1976 wurde er von Papst Paul VI. zum Bischof der südafrikanischen Diözese von Bethlehem (Südafrika) ernannt. Die Bischofsweihe erteilte ihm 1977 der Bischof von Umtata, Peter Fanyana John Butelezi OMI. Anlässlich dieses Doppeljubiläums bereitete seine Heimatpfarrei St. Wolfgang Bischof Dr. Bucher einen festlichen Empfang, in dessen Mittelpunkt der Festgottesdienst in St. Wolfgang stand.
Gott spricht zu uns durch die Begegnung mit den Menschen
Der Regensburger Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer und Bischof Dr. Barthélemy Adoukonou aus Benin konzelebrierten ebenso wie eine große Zahl an Geistlichen, die Dr. Bucher zu Ehren gekommen waren. Dem Missionsbischof war die Freude über den großen Besuch des Festgottesdienstes in seiner Heimatspfarrei deutlich anzusehen, eine Freude, der er in bewegten Worten Ausdruck verlieh. Die Predigt hielt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der in den Mittelpunkt seiner Überlegungen die Frage der Berufung stellte, die Dr. Buchers Lebensweg bestimmt hat. Dabei nahm der Diözesanbischof Bezug auf ein Buch, das Bischof Dr. Bucher über seine Erlebnisse in der afrikanischen Mission verfasst hat und das im Verlag Friedrich Pustet erschienen ist.
Bischof Dr. Bucher, der seit 1958 in der südafrikanischen Mission tätig war, sei nicht von Anbeginn an klar gewesen, dass er eine priesterliche Laufbahn einschlagen werde. Vielmehr habe er zunächst Veterinärmedizin studiert, ihm sei jedoch durch das Zusammentreffen mit vielen verschiedenen Menschen unterschiedlicher Nationalität, denen der christliche Glaube fremd war, klar geworden, dass er Priester werden und das Wort Gottes in die Welt tragen wolle. Von vorneherein habe Dr. Bucher, erzählte der Diözesanbischof, in der Mission tätig sein wollen. Daher sei er einer der „Fidei donum“-Missionspriester (nach der gleichnamigen Missionsenzyklika von Papst Pius XII.) geworden.
„Gott spricht zu uns durch die Begegnung mit den Menschen“, stellte Bischof Dr. Voderholzer in diesem Zusammenhang fest. Er attestierte Dr. Bucher, dass jener ein „wahrer Hirte“ sei, dem es stets darum ging, die Frohe Botschaft zu den Menschen bringen. Besonders hob Bischof Rudolf hervor, dass aus der Pfarrei St. Wolfgang neben Dr. Bucher eine sehr große Zahl an Priestern hervorgegangen sei, nämlich 56 Neupriester im Laufe von 96 Jahren, wie Regionaldekan Prälat Alois Möstl später erklärte. „Hier gibt es die meisten Priesterberufungen im Bistum, vermutlich in Deutschland und vielleicht sogar weltweit“, sagte Bischof Dr. Voderholzer. Auch für die Berufung Dr. Buchers habe die Pfarrei St. Wolfgang eine sehr große Bedeutung gehabt.
Bischof Bucher: „Ich täte es wieder!“
Nach dem Festgottesdienst trafen sich die Pfarreimitglieder, die Geistlichen mit dem Jubilar im Wolfgangsaal zur Jubiläumsfeier, die von Michael Antesberger (Violine) und Thomas Engler (Flügel) musikalisch gestaltet wurde. Regionaldekan Prälat Alois Möstl erinnerte daran, wie der Tag der Priesterweihe seinerzeit bei Hubert Bucher abgelaufen sei, nämlich mit sieben Heiligen Messen an einem einzigen Tag. Dr. Bucher entbot seinen Dank vor allem seinen Eltern, den geistlichen Weggefährten und allen Menschen, die ihm zur Seite gestanden hatten. „Ich täte es wieder!“ stellte der Missionsbischof fest, der nach seiner Emeritierung im Jahr 2008 zunächst in Südafrika lebte und seit 2017 wieder in Bayern (Schönhofen, Pfarrei Eilsbrunn) ansässig ist.
Dr. Bucher hat seine Lebenserinnerungen in einem Buch niedergeschrieben, jedoch nicht in Form einer Autobiografie, sondern in einer unterhaltsamen Erzählform, die durch Geschichten und Anekdoten die Menschen und das Land, in dem Dr. Bucher tätig war, lebendig werden lassen. Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer hatte sich dafür eingesetzt, dass die Lebenserinnerungen des Missionsbischofs in Buchform erschienen und nunmehr in den Buchhandlungen erhältlich sind. Der Titel des Buches, das Dr. Bucher allen Festgästen schenkte, lautet „Ein Leben für die Mission – heitere, denk- und merkwürdige Erlebnis in Afrika“ (Verlag Friedrich Pustet).