Bischof: bewegende Feier am Palmsonntag
Christus zieht in Jerusalem ein
Am Morgen des Palmsonntags hat Bischof Rudolf Voderholzer im Hohen Dom St. Peter den Einzug Jesu Christi in Jerusalem gefeiert. Es ist der Beginn der Karwoche, der Heiligen Woche, die in den drei österlichen Tagen vom Leiden und Sterben, der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn gipfelt.
Mit Palmbüscheln zum Dom
Zu Beginn versammelten sich zahlreiche Gläubige im Innenhof des Bischöflichen Ordinariates Regensburg. Bischof Rudolf segnete dort alle mitgebrachten Palmbüschel. Nach dem Lukasevangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem zog Bischof Rudolf Voderholzer mit dem traditionellen Palmesel aus Holz und der großen Schar an Gläubigen in der Palmprozession über den Alten Kornmarkt zum Dom, ähnlich wie es Jesus in Jerusalem mit den Jüngern getan hatte. Im Dom feierte der Bischof das Pontifikalamt.
Dramatische Elemente in der Liturgie der Karwoche
Die Passion Christi wurde in diesem Jahr von Bischof Voderholzer, Diakon Lothar Landendinger und Pastoralreferent Stefan Dorfner vorgetragen, und von den Regensburger Domspatzen musikalisch gestaltet. In der Predigt sprach Bischof Rudolf Voderholzer von dramatischen Elementen der Karwochen-Liturgie, etwa vom Palmesel und von der Fußwaschung am Gründonnerstag. „Ich gestehe, dass die Lesung der Passion mit verteilten Rollen für mich schon als Priester immer eine ganz außergewöhnliche und tiefe Erfahrung war und bis heute ist.“ Die Liturgie der Kirche sei mehr als nur ein Passionsspiel, wie man es in Oberammergau sehen kann, sagte der Bischof weiter. „Sie ist nicht nur ein Nachspielen der Ereignisse, sondern eine Feier der Heilsmysterien aus der immer schon grundlegenden Perspektive des Ostersieges unseres Herrn Jesus Christus.“ Besonders bewegt ist Bischof Rudolf von der Darstellung des Apostels Petrus in der diesjährigen Passion nach Lukas. Petrus und die Apostel sind die ersten, die der Umkehr, Reue und Erneuerung bedürfen. „Dreimal will Petrus Jesus am Karfreitag nicht gekannt haben. Und dann nur ein Blick, und Petrus weint bitterlich“, erklärte Bischof Rudolf. Ein Reflex darauf ist gewissermaßen die Kreuzwegandacht am Palmsonntagabend auf den Dreifaltigkeitsberg in Regensburg, wo gebetet wird um „Buße, Annahme von Verantwortung und Schuldbekenntnis angesichts von Schuld und Versagen in der Kirche“, wobei auch die Bitte um die Wahrung der Einheit der Kirche vorgetragen wird.
Herzliche Einladung
„Ich lade Sie alle herzlich ein, diese Heiligen Tage mitzufeiern.“ Dazu gibt es viele Möglichkeiten in der großen Heiligen Woche: von der Weihe der Heiligen Öle in der Chrisammesse am Montag mit der Erneuerung der Weiheversprechen der Priester des Bistums über die Fußwaschung am Gründonnerstag, in diesem Jahr an Mitarbeitern der Caritas und anderen Sozialverbänden vollzogen, bis zur Sterbestunde Jesu am Karfreitag mit einer eigens formulierten Fürbitte (neben den großen liturgischen Fürbitten) für den Frieden in der Ukraine. Auch zur Feier Osternacht sind alle eingeladen, in deren Rahmen vier Erwachsene durch Taufe, Firmung und Eucharistie in die Kirche aufgenommen werden. „Am Ostertag selbst werden wir dann im Hochamt wieder die Osterbotschaft in möglichst vielen Sprachen verkünden und so die weltweite Verbundenheit aller Christen zum Ausdruck bringen“, sagte Bischof Rudolf. „Laden Sie jemanden ein, den oder die Sie kennen, zu etwas, was Sie lieben.“
Weitere Infos
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