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Bischof betet den Kreuzweg am Regensburger Dreifaltigkeitsberg

Darum ist Jesus die Wahrheit in Person

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Regensburg, 2. April 2023

14 Gebetsstationen führen hinauf zur Regensburger Dreifaltigkeitskirche und zeichnen das Martyrium vom Leiden und Sterben Jesu Christi nach. Am Abend des Palmsonntags betete Bischof Rudolf zusammen mit dem Domkapitel und den Gläubigen diesen Kreuzweg. Im vergangenen Jahr hatte Bischof Voderholzer die Fastengebetsaktion initiiert. Heuer stand die Initiative unter dem Leitwort: „Was ist Wahrheit?“. An verschiedenen Orten im Bistum Regensburg betete der Bischof an den Fastensonntagen den Kreuzweg: In Gleißenberg, Tegernheim und Nabburg. Der Abschluss findet traditionell in Regensburg statt.

Der Kreuzweg ist der Weg, den Jesus für uns gegangen ist. Ungerecht verurteilt und gedemütigt, erlöst und befreit Jesus durch die Torheit des Kreuzes die Menschheit. „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“, antwortet Jesus Pontius Pilatus bei seiner Vernehmung, der darauf fragt: „Was ist Wahrheit?“. Im Dialog mit Pilatus lässt Jesus diese Frage unbeantwortet. Ist sein Leiden, Sterben und Auferstehen Antwort genug? Philosophen haben zu allen Zeiten darüber nachgedacht. Wahrheit und Lüge. Die Würde der Wahrheit. Bedrückende Wahrheit, ... Im Gebet hinauf auf den Dreifaltigkeitsberg gingen die Gläubigen im Gebet diesen und anderen Aspekten nach.

Gott hat dem Menschen die Vernunft geschenkt

In seinen abschließenden Worten an die Gläubigen, die aufgrund eines aufkommenden Sturms in das Innere der Dreifaltigkeitskirche verlegt wurden, ging Bischof nochmals der Frage „Was ist Wahrheit?“ nach. Jesus, so der Bischof, bietet Pilatus die göttliche Wahrheit an, steht vor ihm als die Stimme der Wahrheit, mehr noch, als die Wahrheit in Person. Pilatus aber lässt sich nicht darauf ein. Hätte er ernsthaft danach gefragt und die Wahrheit gesucht, wäre er schon auf dem Weg zu Christus gewesen.

„Denn Gott hat den Menschen geschaffen mit einer natürlichen Berufung zur Wahrheit, und um sie zu finden, um sie zu erkennen, hat er dem Menschen die Vernunft geschenkt. Der christliche Glaube fördert niemals die Unvernunft, sondern das Streben nach der Wahrheit. Jeder Mensch muss, wenn er ehrlich ist, die Wahrheit ergründen und, wenn er ihr begegnet, sich für sie entscheiden und für sie einstehen, auch wenn das dann vielleicht mit Opfern verbunden ist“, erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Eine aufrichtige und unvoreingenommene Wahrheitssuche führt über kurz oder lang vor das Antlitz Jesu, so der Bischof weiter.

Fritz Gerlich: Ein Gottsucher

Die Frage laute nicht „Was ist Wahrheit?“, sondern „Wer ist die Wahrheit?“ „In Jesus Christus finden wir die Wahrheit über Gott und über den Menschen. Christus ist die Wahrheit in Person“, zitierte Bischof Rudolf Papst Benedikt XVI. (2012, Kuba). Weiter blickte Bischof Voderholzer auf den Journalisten Fritz Gerlich, der für seinen Glauben sein Leben opferte und von den Nationalsozialisten 1934 ermordet wurde. Gerlich war ein Gottsucher.

Über die Resl von Konnersreuth entdeckte er Christus als die Wahrheit seines Lebens, was für ihn schließlich zu seinem persönlichen Kreuzweg wurde. „Hätte es nur mehr solche Wahrheitssucher und solche Propheten damals gegeben. Ein Meer aus Blut und Tränen wäre uns, und Europa, dem jüdischen Volk, der ganzen Welt, erspart geblieben“, betonte Bischof Rudolf. Das Kreuz, es ist somit auch noch einmal das große Plus-Zeichen, das die Wahrheit, die Wahrheit in Person, bestätigt. Der heutige Kreuzweg mit seinen Gebeten und Impulsen habe das im Einzelnen eindringlich entfaltet, so der Bischof abschließend.

Text und Fotos: Jakob Schötz



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