News Bild Bischof besucht Dekanat Nabburg-Neunburg
Bischof besucht Dekanat Nabburg-Neunburg

Von Schätzen, Heiligen und Pflegern

Home / News

Nabburg, 18. Oktober 2023

Seit der Neuordnung der Dekanate im Bistum Regensburg im letzten Jahr setzte Bischof Rudolf Voderholzer sich das Vorhaben, jedes der neuen Dekanate zu besuchen und mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu treten. Mit seiner momentanen Visitation im Dekanat Nabburg-Neunburg ist dieses Ziel nun erreicht.

Die Wichtigkeit des Pflegeberufs

In den letzten Jahren war kaum ein Thema so wichtig: Die Situation in der Pflege. Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, traf sich Bischof Rudolf mit den Mitarbeitern der Caritas-Sozialstation Nabburg und nahm an der monatlichen Mitgliederversammlung teil. Zu Beginn schilderten Geschäftsführer Gerhard Eilers und 1. Vorsitzender und Stadtpfarrer von Nabburg, Pfarrer Hannes Lorenz, die momentane Lage und die Herausforderungen, mit denen die Sozialstation gerade zu tun hat. Steigende Kosten, kaum Nachwuchs, schwierige Gesetzeslage und immer höherer Bedarf an einen ambulanten Krankendienst sind nur einige der Punkte. Trotzdem möchte man weiterhin den Bedürftigen und deren Angehörigen die bestmöglichste Hilfe zukommen lassen und das Angebot steigern, um möglichst vielen Menschen ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe beizustehen. Die anschließende Fragerunde an Bischof Voderholzer nutzen die Mitarbeiter und schilderten auch von ihren eigenen Alltagserfahrungen in der Pflege, was für große Anerkennung beim Regensburger Oberhirten sorgte: „ Danke, dass Sie in der Seelsorge den ganzen Menschen in den Blick nehmen. Sie leisten unfassbar Wichtiges, und zwar an unglaublichen sieben Tagen der Woche!“

Intensive Gespräche über die Pflegesituation konnte Bischof mit den Caritas-Mitarbeitern führen.

Jäger des Oberpfälzer Kulturschatzes

„Anfang des Jahres erfuhr ich zum ersten Mal vom Oberpfälzer Freilandmuseum und ich sagte mir sofort: Da muss ich zur nächstbesten Gelegenheit hin!“ Dass sich der Wunsch von Bischof Rudolf so schnell erfüllen sollte, konnte er nicht ahnen. Museumsleiter Tobias Hammerl führte Bischof Rudolf Voderholzer persönlich durch das 33 Hektar große Museum unter freiem Himmel und gab einen Einblick in die Geschichte, Kultur und Natur der Oberpfalz anhand unterschiedlicher Oberpfälzer Hauslandschaften. Vom Poppenreuther Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu einem Hirtenhaus aus den 1930ern war einiges zu bestaunen. Das zeigte auch ein kleiner Abstecher in das Zentraldepot des Museums, wo Fundstücke aus der ganzen Oberpfalz gesammelt werden. Zwischen den vielen Regalen gab es unter anderem neugotische Hausaltäre, Kruzifixe aus verschiedensten Jahrhunderten und traditionelle Werkzeuge zu entdecken. Zum Abschluss wurde in einer kleinen Kapelle aus dem 19. Jahrhundert die Vesper gebetet und sich im Museumsgasthaus gestärkt.

Spaziergang über das weitläufige Areal des Freilandmuseums.

„Lasst uns alle ein heiliges Leben anstreben!“

Nicht nur eine schier unzählbare Anzahl von Priestern, Messdienern und Fahnenträgern begrüßte Bischof Voderholzer zum abendlichen Pontifikalamt in der Stadtpfarrkirche in Nabburg. Obwohl unter der Woche, kamen mehr als 200 Gläubige zusammen, um mit Bischof Rudolf gemeinsam die Heilige Messe und das Fest des Heiligen Burchard, welcher um das Jahr 1000 in Nabburg geboren wurde, zu feiern. In der Predigt ging Bischof Voderholzer auch auf den Wert der Heiligkeit ein und lud jeden ein, sich selbst herauszufordern. „Es gab eine Zeit, da schien es, dass Heilig-Sein nur von den Berufschristen wie Nonnen oder Priestern erreichbar war. Dem ist aber nicht so! Das 2. Vatikanische Konzil verdeutlichte uns, dass Titel egal sind. Entscheidend ist nur, ob man sich bemüht, ein heiliges, auf Gott ausgerichtetes Leben zu führen. Das sollte unser aller Ziel sein.“ Am Ende der Feier gab es die Gelegenheit, den Einzelsegen durch Bischof Voderholzer mit der Burchard-Reliquie zu erhalten.

Am Ende des Pontifikalamtes spendete der Bischof den Gläubigen den Segen mit der Burchard-Reliquie.

Nach dem Gottesdienst dankte Bischof Rudolf seinen Messdienern für ihren wertvollen Dienst und schenkte jedem von ihnen einen Rosenkranz. Im Jugendwerk Nabburg gab es zum Ausklang des ersten Tages des Dekanatsbesuchs ein geselliges Miteinander bei Speis und Trank mit den Vertretern aus den Pfarrgemeinderäten, Kirchenverwaltungsmitgliedern und kirchlichen Vereinen.

Text und Fotos: Simon Doering

(jas)



Nachrichten