News Bild Bischof Beatus Urassa aus Tansania besucht Bischof Dr. Voderholzer
Bischof Beatus Urassa aus Tansania besucht Bischof Dr. Voderholzer

Gelebte Freundschaft und ein wahrhaft weltkirchlicher Austausch

Home / News

Regensburg, 25. Oktober 2022

Bischof Dr. Beatus Urassa ist in Regensburg kein Unbekannter. Am Dienstag traf der Geistliche aus Tansania Bischof Dr. Voderholzer und Dompropst Dr. Frühmorgen zu einem gemeinsamen Gespräch. Der ehemalige Pfarrvikar aus Eslarn hat der Diözese viel zu verdanken. Noch heute erinnert er sich mit frohen Herzen an seine Zeit im Bistum.

Bischof Dr. Beatus Urassa spricht vom Bistum Regensburg gern als seiner „zweiten Heimat“. Und das hat seinen guten Grund. Bevor Beatus durch Papst Franziskus im Jahr 2018 zum Bischof der Diözese Sumbawanga geweiht wurde, war er zwischen 2016 bis 2018 Pfarrvikar in Eslarn. An diese Zeit erinnert sich Bischof Beatus, der 1956 in Rombo/Tansania geboren und 1997 in Moshi zum Priester geweiht wurde, sehr gern. Die Zeit in Deutschland hatte dem studierten Philosophen und Theologen, der in Rom über die Spiritualität im Missionsauftrag der Kirche im Lichte der „redemptoris missio“ promovierte, nicht nur einen tiefen Einblick in eine andere Kultur eröffnet, sondern im Bistum Regensburg fand der damalige Pfarrvikar viele Freunde und Wegbegleiter, die auch heute noch seine vielen Projekte in Afrika finanziell mit unterstützen.

So bedankte er sich während seines Besuches im Oktober 2022 im Bistum und bei seiner Predigt in Eslarn für die finanzielle Hilfe, die immer noch aus Deutschland kommt und betonte: „Zur Freude vieler konnten wir in den letzten Jahren in meiner Heimat mit dem Bau von Wasserstellen und Ausbildungsstätten vieles schaffen und verbessern, auch mit der Unterstützung aus Eslarn.“ Sein Herz schlägt stets auch für Eslarn und bei Gottesdiensten bete er für seine ehemalige Gemeinde.

Bischof Beatus ist ein Mann voller Energie und mit vielen Projekten. Wenn er über die Sanierung des Priesterseminars in Tansania spricht, leuchten seine Augen. In einem fast perfekten Deutsch unterrichtete der sprachbegabte Kleriker Bischof Dr. Voderholzer über seine Initiativen. So will Bischof Beatus den armen Menschen einen besseren Zugang zur Bildung verschaffen, ihnen eine frohe und finanziell unabhängige Existenz ermöglichen. Aber nicht nur der Jugend gilt sein Augenmerk. Für Priester im Ruhestand, die keine Rente bekommen, hat er neue Wohnungen errichten lassen. Bischof Beatus, der im November 2003 von den Mitgliedern der ALCP/OSS zu ihrem Superior für die Provinz Afrika gewählt wurde, ein Amt, das er bis 2015 innehatte, ist buchstäblich ein Macher – und die Energie und Lebensfreude, die er verströmt, zieht die Menschen in seinen Bann. Sein christliches Menschenbild hat den Kleriker auch zum Pragmatiker werden lassen. Wo es geht, baut er neue Schulen, verbessert die Trinkwasserversorgung und sorgt damit für die Gesundheit seiner Gläubigen. Daneben hat er eine Schule vergrößert. Statt bislang 200 Schüler können jetzt 600 dort lernen und mittels des Gelernten einen positiven Blick in die Zukunft wagen. Und diese Schule, so betont er stolz, ist nicht nur für Katholiken offen, sondern für alle Religionen vor Ort. Auch viele muslimische Kinder nehmen das Bildungsangebot wahr. Ganz besonders stolz ist er auf die täglich von ihm zelebrierte Frühmesse, an der selbst Muslime gern teilnehmen. So überlege der eine oder andere – ob er nicht doch zum katholischen Glauben übertrete. Diese Begeisterung selbst anderer Religionen für die katholische Liturgie ist es, die Bischof Beatus immer wieder fasziniert und antreibt.

Um sich über die Neubelebung des katholischen Glaubens in der afrikanischen Region einen Eindruck zu verschaffen, hat Bischof Beatus den Regensburger Oberhirten zu einem Besuch nach Afrika eingeladen. Wenn es sein Zeitplan erlaube, wird Bischof Rudolf dieser Einladung in nächster Zeit folgen.

Es wäre aber nicht das erste Mal, dass eine Delegation aus der Diözese Regensburg den weiten Weg gen Afrika auf sich nimmt. Bereits 2018 war eine Delegation um Dr. Franz Frühmorgen nach Tansania gereist, um dem neuen Bischof die Ehre für seinen neuen Lebensschritt zu erweisen. Für die Lebendigkeit des Austausches stand dann auch ein Besuch des frisch geweihten Bischofs in Regensburg. Zu Neuernennung von Beatus Urassa betonte damals Bischof Rudolf mit Blick auf die Weltpriester, die im Bistum ihren Dienst tun: „Eine schöne Überraschung, die zeigt welch hervorragende Priester wir unter den ausländischen Mitbrüdern in unserer Diözese haben. Es ist ein schönes Zeichen für den weltkirchlichen Zusammenhang und ich bin auch ein bisschen stolz. Wir wünschen dem neuen Bischof Beatus alles, alles Gute und Gottes Segen für sein Wirken in Tansania, wo er nun eine große Aufgabe übertragen bekommen hat. Wir beten für ihn!“ Und er fügte hinzu: Der Austausch mit den vielen Weltpriestern sei „ein Signal hinein in unser Bistum“, die Arbeit dieser Geistlichen noch mehr zu schätzen. „Sie sind kein Notnagel, sondern es handelt sich vielmehr um einen weltkirchlichen Austausch. Wir freuen uns alle sehr, dass wir einem zukünftigen Bischof in Afrika auch ein Stück Erweiterung seines Horizontes mitgeben konnten, auf dass es sich auf seine Arbeit gut auswirkt!“

Zwischen Regensburg und der Diözese Sumbawanga hat sich in den letzten Jahren so ein Freundschaftsband gespannt. Und dies zeigt exemplarisch, dass Katholisch wirklich weltumspannend ist.

Text und Foto: Stefan Groß



Nachrichten