Über slowakisch-ukrainische Freundschaft

Regensburg, 14. März 2023

Am gestrigen Montag traf Bischof Rudolf Voderholzer Erzbischof Cyril Vasil von Košice und Bischof Peter Rusnák von Bratislava. Im Zentrum des Gesprächs stand die Situation in der Ukraine, die die Slowaken aus nächster Nähe erfahren. Vor allem Košice, das im Osten der Slowakei liegt und nahe der ukrainischen Grenze, ist erster Anlaufpunkt für zahlreiche ukrainische Flüchtlinge.

Die Gäste beschrieben ausführlich, wie die katholische Kirche in der Slowakei versucht, den Flüchtlingen zu helfen, sie unterzubringen und bei der Weiterreise in andere Länder zu unterstützen. Hierbei fungiert die Slowakei vorwiegend als Zwischenstation zwischen der Ukraine und anderen Ländern, wie beispielsweise dem hilfswilligen Italien. Aber auch die Slowakei selbst ist ein attraktives Ziel für ukrainische Flüchtlinge wegen der räumlichen Nähe und der niedrigen kulturellen und sprachlichen Barrieren. Im Detail stellten die Gäste Bischof Rudolf konkrete Projekte vor, wie zum Beispiel ein geplanter Jugendtreff, für den ein komplettes Haus renoviert werden soll, damit sich dort slowakische und ukrainische Jugendliche aufhalten und anfreunden können. Etwa eine Million Flüchtlinge wurden bereits aufgenommen und vermittelt und die drei Bischöfe waren sich einig, dass auch so bald kein Ende des Krieges in Sicht ist.

Außerdem berichteten Erzbischof Cyril und Bischof Rusnák Bischof Voderholzer von der Situation der katholischen Kirche in der Slowakei. So ist es zum Beispiel in den Dörfern und Städten dort nicht unüblich, dass neben einer katholischen Kirche auch noch ein griechisch-orthodoxes und ein protestantisches Gotteshaus steht.

Der Besuch in Regensburg war eine Station am ersten Tag der Reise durch Deutschland der beiden Bischöfe. Als Dank für die Gastfreundschaft des Regensburger Oberhirten überreichten ihm die Besucher neben den Karten ihrer Heimat noch ein Amulett mit einer Abbildung der Gottesmutter im slowakischen Stil.

Text und Bilder: Thomas Oberst