Ensdorf, 25. Oktober 2023
Mit Praktikum und Freiwilligenjahr bieten Bildungshaus und Umweltstation im Kloster Ensdorf jungen Menschen viele Möglichkeiten, Erfahrungen in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu sammeln – und sich selbst weiter zu entwickeln.
Eigentlich hatte Alisa Schubert einen Studienplatz im Bibliothekswesen. Die 18-Jährige aus Goldkronach bei Bayreuth hat im Sommer Abitur gemacht und hätte gleich zum Wintersemester an der Uni starten können. „Aber irgendwie habe ich mich noch nicht bereit gefühlt für ein Studium“, erklärt sie. Sie wollte sich lieber erst eine Auszeit vom Lernen nehmen und etwas ganz anderes ausprobieren – am liebsten etwas, bei dem sie viel draußen sein kann.
Chance, sich auszuprobieren
Im Internet hat sie nach Plätzen für einen Freiwilligendienst recherchiert und ist dabei auf das Kloster Ensdorf gestoßen. „Ich bin dann hierhergefahren, um mir das anzuschauen – und so herzlich empfangen worden, dass ich sofort bleiben wollte“, erzählt Alisa. Seit September macht sie jetzt in der Umweltstation des Klosters ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Ihre Aufgaben sind abwechslungsreich: Sie hat schon Öko-Erlebnistage von Schulklassen begleitet, das Kneippbecken gepflegt und geholfen Projektanträge auszufüllen. „Ich kann erst mal überall hineinschnuppern und herausfinden, was mir am meisten liegt“, sagt die 18-Jährige.
Jungen Menschen die Chance geben sich auszuprobieren – das liegt auch Bildungsreferentin Helena Schubert am Herzen, die Praktikantinnen, Praktikanten und Freiwillige betreut: „Bei uns können sie viele Bereiche der Jugendarbeit kennenlernen: Ökoerlebnistage mit Grundschülern, Bildungsangebote für Schüler höherer Klassen, offene Jugendarbeit und Erlebnispädagogik zum Beispiel. Wer ausprobieren will, ob das etwas für ihn ist, kann sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen.“
Viele Bereiche der Jugendarbeit kennenlernen
Im Rahmen eines Freiwilligendienstes oder eines Praktikums wird dieses Angebot gern genutzt. Und so ist Alisa Schubert nicht die einzige, die derzeit im Kloster Ensdorf einen Freiwilligendienst absolviert. Außer ihr sind noch Christian Burth und Josua Wagner für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) da. Und zwei junge Erwachsene zum Praktikum: Margot Pfeffer-Halbach studiert Soziale Arbeit und nutzt das Bildungshaus als Station für ihr Praxissemester. Sechs Monate lang lernt sie hier die praktische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kennen.
Stephan Knott studiert Theologie und hat die Semesterferien genutzt, um im Rahmen eines sechswöchigen Praktikums erste Erfahrungen in der Jugendarbeit zu sammeln. Besonders interessant fand er es, Schülerinnen und Schüler bei den „Tagen der Orientierung“ zu begleiten. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich Priester werden will“, sagt er. „Aber als Seelsorger müsste ich auf jeden Fall mit Menschen verschiedener Altersgruppen gut umgehen können. Da hat mir das Praktikum im Bildungshaus schon einen guten Einblick gegeben“, sagt der 24-Jährige.
Auszeit zwischen Schule und Arbeitsleben
Auch Christian Burth will später mit Menschen arbeiten – entweder als Physiotherapeut oder in der Pflege. Er hat bereits ein Jahr Freiwilligendienst im Kloster Benediktbeuern absolviert und jetzt noch einmal sechs Monate in Ensdorf drangehängt. Den Freiwilligendienst sieht er auch als Chance für dich selbst: „Das ist eine gute Pause zwischen Schule und Arbeitsleben, in der man viel über sich selbst lernt und auf jeden Fall selbstständiger wird.“
Das sieht auch Alisa Schubert so: „Ich hoffe, dass ich mich hier auch persönlich weiterentwickeln kann und dass ich am Ende von meinem Freiwilligendienst genauer weiß, in welche Richtung ich beruflich gehen will.“ Bis dahin heißt es für sie in erster Linie: einfach mal ausprobieren.
Text: Claudia Klinger/Kloster Ensdorf
(kw)
