Aufarbeitung mit Betroffenen wird im Bistum sehr ernst genommen

Regensburg, 30. Oktober 2023

Am 7. Oktober 2023 lud der Betroffenenbeirat Regensburg (BBR) Bischof Dr. Voderholzer zu einem offenen Austausch ein. In entspannter und offener Atmosphäre konnte der BBR seine Pläne und Vorhaben mit dem Regensburger Bischof besprechen.

Ein wichtiges Anliegen des BBR war die Umwidmung von Straßen und Plätzen, die nach Missbrauchstätern benannt sind. Es wurde die für die Betroffenen unerträgliche Situation, tagtäglich an Straßenschildern mit den Namen von Missbrauchstätern vorbeigehen zu müssen, geschildert. Bischof Dr. Voderholzer nahm dieses Anliegen sehr ernst und hat das Vorhaben des BBR auch durch ein entsprechendes Schreiben an einen Marktrat gebilligt.

Des Weiteren hat der BBR angeregt, künstlerisch gestaltete Gedenkorte zu schaffen. Mit Hinweis auf das Mahnmal bei den Domspatzen hat Bischof Dr. Voderholzer die Bedeutung von Erinnerungsorten bestätigt, er steht dem Vorhaben grundsätzlich wohlwollend gegenüber.

Der BBR hat den Wunsch geäußert, dass es auch für Betroffene sexuellen Missbrauchs eigene seelsorgliche Unterstützung geben soll. Die bestehenden seelsorglichen Angebote empfindet der BBR als nicht ausreichend und zu unspezifisch. Hier hat Bischof Dr. Voderholzer zugesagt, dass das Bistum sich darum kümmern wird, dass für Betroffene sexueller Gewalt ein Seelsorger und eine Seelsorgerin gefunden werden sollen.

Schließlich hat Bischof Dr. Voderholzer noch versucht, ein wenig Licht in die Strukturen bei der DBK zu bringen, damit der Betroffenenbeirat seine Anliegen dort an der richtigen Stelle vortragen kann.

Text und Fotos: Richard Nusser

(kw)