„Betet für uns!“ Schwester Margherit aus Ägypten zu Besuch im Bistum Regensburg

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Am 27. Oktober 2013 feiert die katholische Kirche den Sonntag der Weltmission – eine Initiative von  missio. Unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ richtet das internationale katholische Missionswerk heuer den Blick auf Ägypten und dabei insbesondere auf die Diözese Assiut, aus der mehrere Gäste in Deutschland zu Gast sind. Schwester Margherit Fekry Abaskhairon reist zurzeit durch das Bistum Regensburg und informiert in mehreren Pfarreien über die Situation in ihrem Heimatland. Über ihre Arbeit, die täglichen Herausforderungen während einer Zeit der Unruhe aber auch über die große Hoffnung einer friedlichen Zukunft für alle Ägypter, die in den Herzen der Menschen täglich wächst.

 

Schwester Margherit gehört zur ersten einheimischen weiblichen Ordensgemeinschaft des Landes, den „Ägyptischen Schwestern vom Heiligen Herzen Jesu“ an. Von 1994 bis 1997 kümmerte sich die 48jährige um die Mädchen- und Frauenbildung in Kom Ghraib, von 1997 bis 1998 in Luxor, um dann 1998 bis 2000 sogar als Missionarin in den Sudan zu gehen. Anschließend absolvierte sie in Rom ein Studium der Missionstheologie. Seit 2007 wirkt sie in der Diözese Assiut. Dort arbeitet sie mit Jugendlichen und Frauen, bildet Lehrer aus und unterrichtet am Theologischen Institut. Seit einem Monat arbeitet sie an einer Schule in Kairo. Zur ihrer Arbeit gehört aber auch im Wesentlichen, auf die Dörfer zu gehen, um mit den Menschen vor Ort über deren Anliegen und Nöte zu sprechen, ihnen zuzuhören und zu helfen, wo es gerade geht. Dabei begegnet sie Männern, Frauen, Jugendlichen und Kindern. Sie spricht mit den Menschen über die Bibel, unterstützt sie aber auch in der Persönlichkeitsbildung. Viele Frauen können auf dem Land nicht lesen, was die Hilfe oft nicht leicht macht.

 

Es sind aber nicht nur Christen, die Schwester Margherit bei ihrer Arbeit trifft. Auch zahlreiche Muslime fragen sie um Rat und nehmen ihre Hilfe an. So erzählt die Ordensschwester von einer Begegnung mit einem muslimischen Paar, das sich in ihren Gesprächen immer wieder darüber beklagte, kein Kind bekommen zu können. Eines Tages sei dieses Ehepaar freudestrahlend auf sie zugekommen und dankte ihr für ihre Gebete um ein Kind, denn nun war die Frau endlich schwanger geworden. Das, so erzählt Schwester Margherit, läge auch daran, dass sie bei ihren Begegnungen keine Unterschiede zwischen Christen und Muslimen mache. Nach wie vor gäbe es sicherlich große Schwierigkeiten in Ägypten. Allein mehr als 150 christliche Kirchen seien zerstört worden. Generell herrsche aber eine Stimmung des Friedens und des Aufbruchs: „Die Menschen sind sich darüber bewusst, dass die Gewalt oft vom Ausland her gesteuert wird. Wenn Ägypter gegen Christen gewalttätig werden, dann stecken meist ausländische Organisationen dahinter“, hebt Schwester Margherit hervor. Mittlerweile gäbe es viele Moslems, die die Christen und deren Kirchen beschützen. Gerade in und nach der Zeit der zweiten Revolution, die mit der Absetzung von Staatspräsident Mursi gipfelte, habe sich das Verhältnis von Muslimen und Christen maßgeblich verbessert. Auch ihre Arbeit mit den Jugendlichen habe sich nach der zweiten Revolution verändert. Sie sähen die Zukunft nun mit mehr Zuversicht. Davor waren die jungen Menschen sehr verschlossen, die Stimmung sei sehr aufgewühlt gewesen. Auch war es schwer mit den Jugendlichen über Gott zu sprechen: „Die Situation war für alle zu mächtig!“, schildert die Ordensschwester sichtlich bewegt. Eine Meditation über eine Passage des Buch Exodus (Kap. 3, Vers 6 und 7), in der der Herr sagt, er habe die Stimme seines Volkes Ägypten und deren Leid gehört, habe vielen geholfen, wieder die Nähe zu Gott zu suchen und zuzulassen.

 

Auch Papst Franziskus, berichtet Schwester Margherit, werde von den Ägyptern sehr freudig aufgenommen. Seine Geistlichkeit, seine Einfachheit und Offenheit begeistere die Menschen. Auch die Moslems sprechen sie immer wieder auf den Heiligen Vater an. Besonders nach dem von ihm ausgerufenen Gebetstag für Syrien sei das Interesse und die Anerkennung für den Papst sehr gewachsen. Auf die Frage, was sie sich von den Europäern für die Menschen in Ägypten wünscht, antwortet Schwester Margherit lachend: „Betet für uns, das brauchen wir alle!“

 

Wer Schwester Margherit Fekry Abaskhairon in den nächsten Tagen noch persönlich treffen möchte, kann das bei folgenden Gelegenheiten tun:

Freitag,11.10.2013, Nabburg, St. Johannes der Täufer
19:00 Uhr Gottesdient
19:45 Uhr Info-Abend im Jugendwerk

Sonntag, 13.10.2013, Bernhardswald, St. Bernhard
10:30 Uhr Gottesdienst, anschließend Stehempfang

Regensburg, St. Paul
21:00 Uhr „Blaue Stunde“, Gottesdienst der Kath. Hochschulgemeinde

Montag, 14.10.2013, Regensburg, Mater Dolorosa
19:30 Uhr, Info-Abend im Pfarrheim

Dienstag, 15.10.2013, Bodenmais, Mariä Himmelfahrt
19:00 Uhr Gottesdienst, anschließend Info-/Begegnungsabend im Pfarrheim

 

Foto: Dr. Christoph Goldt von misso, Schwester Margherit und Dr. Thomal Rigl von der Arbeitsstelle
Weltkirche im Bistum Regensburg



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