News Bild Beruf und Wohnen – das Jugendhilfehaus des BBW St. Franziskus

Beruf und Wohnen – das Jugendhilfehaus des BBW St. Franziskus

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Eigentlich wurde das neue Jugendhilfehaus am Abensberger Berufsbildungswerk St. Franziskus bereits 2003 bezogen, doch erst jetzt sind auch Keller und Außenanlagen fertig. Mit der Segnung der Räumlichkeiten findet der Neubau nun seinen Abschluss. Anlässlich des kleinen Festakts blickte das BBW auf sieben Jahre Erfahrung in der Jugendhilfe zurück. Walter Krug, Leiter des Zentrums für berufliche Bildung und Rehabilitation, weiß: Nur die Verbindung von beruflichen und sozialen Kompetenzen sichert Jugendlichen später eine dauerhafte Anstellung.
Angefangen hatte alles mit einer heilpädagogischen Jugendwohngruppe. Acht Plätze für junge Menschen mit sozialen Defiziten, Störungen im Persönlichkeitsbereich, seelischen Behinderungen, mangelnder Norm-Orientierung, Sucht-, Sekten- und Randgruppengefährdung sowie starkem Aggressionspotenzial. Acht Plätze für junge Menschen, die Hilfe benötigen, um ihren Platz im Leben und unter anderen zu finden. Das war 1999, als die Regierung von Niederbayern, Ressort Heimaufsicht, eine Möglichkeit suchte, betroffene Jugendliche stationär unterzubringen und ihnen gleichzeitig eine Berufsausbildung zu ermöglichen. „Dass wir dabei sofort als kompetenter Partner ausgemacht wurden, freut uns immens“, sagt Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, der Trägerin des Berufsbildungswerkes St. Franziskus Abensberg. Dabei unterscheidet sich Abensberg zusätzlich von den klassischen Jugendhilfeeinrichtungen. „Mit dem BBW im Hintergrund erzielen wir große Synergieeffekte und können uns um Jugendliche kümmern, die neben den Defiziten im sozialen Bereich auch Lernbehinderungen mitbringen – ein Alleinstellungsmerkmal, das bayernweit von den Jugendämtern geschätzt wird“, fügt Albert Philipp, Internatsleiter und Leiter des Jugendhilfehauses, hinzu.
Die Nachfrage ist seit 1999 stetig gestiegen. Als Konsequenz entstand ein Neubau, der bereits 2003 eine Aufstockung auf 16 Plätze und damit eine zweite Wohngruppe ermöglichte. Inzwischen kann sich auch das Außengelände sehen lassen, die Landschaftsgärtner sind fertig. „Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass Gottes schützende Hand auch schon die letzten Jahre über dem Neubau lag. Heute machen wir es aber endlich offiziell“, lacht Albert Philipp vor der Segnung und dem kleinen Festakt. Alle, deren Mitwirkung und Unterstützung für das neue Jugendhilfehaus wichtig waren und sind, sind zur Feier erschienen: Dr. Uwe Brandl, Bürgermeister von Abensberg, Dr. Werner Funk, Bereichsleiter der Abteilung „Sicherheit, Kommunales und Soziales“ der Regierung von Niederbayern, Josef Neumeier, Jugendamtsleiter des Kreisjugendamtes Kelheim, sowie Hans Prügl in seiner Funktion als Sprecher der niederbayerischen Jugendamtsleiter. Einen Alleingang ohne Behörden mit im Boot hatte man seitens des Zentrums für berufliche Bildung und Rehabilitation von vorneherein abgelehnt.

Erfolgreiche Verzahnung von Beruf, Schule und Wohnen
„Das BBW versteht sich in erster Linie als Ausbildungsbetrieb. Die Jugendlichen kommen zu uns, um einen Beruf zu erlernen. Erst in zweiter Linie bringen sie ihre jeweils eigene Problematik mit, mit der wir entsprechend umgehen“, beschreibt Walter Krug, Leiter des Berufsbildungswerkes, das Konzept seiner Einrichtung. Im Fall der jungen Bewohner des Jugendhilfehauses spielt neben der Ausbildung der Erwerb von Schlüsselqualifikationen im sozialen Bereich eine wichtige Rolle. Das tägliche Miteinander in der Gruppe, Sozialtraining und Rollenspiele dienen zur Übung, Erzieher reflektieren mit den Jugendlichen deren Verhalten. Gerade die Verzahnung von Beruf, Schule und Wohnen macht den Erfolg des Abensberger Jugendhilfehauses aus. „Eine dauerhafte Beschäftigung nach der Ausbildung ist nur möglich, wenn neben den ‚hard skills’ auch die ‚soft skills’ stimmen“, sagt Krug. Oder mit anderen Worten, dem Titel seines Festvortrages entsprechend: „Wenn keiner mit mir kann, hilft die ganze Ausbildung nix.“

Große Nachfrage nach freien Plätzen
Albert Philipp blickt anlässlich der Feierstunde auf die letzten sieben Jahre zurück. 66 Maßnahmen wurden im Rahmen der Jugendhilfe seit August 1999 in Abensberg gestartet. „21 davon sind bereits erfolgreich beendet. Weitere zehn Jugendliche werden in diesem und im nächsten Jahr fertig“, erklärt der Internatsleiter. Man ist stolz auf diese positiven Zahlen und die Arbeit, die man leistet. Im Büro von Albert Philipp sammeln sich bereits die Anmeldungen und Anträge für das kommende Ausbildungsjahr.



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