News Bild Über die Zukunftsfähigkeit des christlichen Glaubens - Prof. Dr. Klaus Unterburger hielt seine Antrittsvorlesung

Über die Zukunftsfähigkeit des christlichen Glaubens - Prof. Dr. Klaus Unterburger hielt seine Antrittsvorlesung

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„Im Festakt wird Bildung gefeiert“, erklärte Prof. Dr. Harald Buchinger anlässlich des Actus Academicus an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg am vergangenen Mittwochnachmittag. Unter „Ressourcen der Hoffnung“, fuhr der Dekan der Fakultät fort, sei nicht nur Prof. Dr. Klaus Unterburger zu nennen, der im Rahmen des Actus seine Antrittsvorlesung hielt, sondern ebenso die Absolventen des Theologiestudiums sowie auch diejenigen Studierenden, die sich noch auf dem Weg dorthin befinden. Diese „Hoffnungsträger“ also standen im Mittelpunkt der Feier.


Verbunden mit der Vorstellung der Themen ihrer Abschlussarbeiten wurde an vier Absolventen des Theologiestudiums die Diplomurkunde überreicht: Teresa Kammerlander, Martha Musiolik, Bernhard Pastötter und Matthias Steindl. Ebenso wurde eine Auswahl an Themen der Zulassungsarbeiten von Lehramtsstudierenden mit dem Fach Katholische Religionslehre verlesen. Jonas Schieder erhielt ein Abschlusszertifikat der studienbegleitenden Zusatzausbildung in „Theologische Anthropologie und Wertorientierung“, was ein besonderer Forschungs- und Lehrschwerpunkt der Fakultät ist. Nicht zuletzt wurde Michael Kalu Ukpong aus Nigeria, der im Fach Pastoraltheologie promoviert hat, die Promotionsurkunde überreicht. Der Chor der Theologischen Fakultät „Theo Dur“ gestaltete unter der Leitung von Peter Kelly den Festakt musikalisch.


Den Höhepunkt des Actus und ein „Grund zur Freude und zur Feier“, so Prof. Buchinger, stellte die Antrittsvorlesung von Prof. Klaus Unterburger dar. Er sprach über das Thema „Modernisierung, Plausibilitätsverlust und Antiklerikalismus? Ein historischer Antwortversuch auf die Frage, ob und warum die Kirchen immer leerer werden“. Vorab stellte Prof. Buchinger dessen bemerkenswerte Vita vor, die unweit von Regensburg, in Oberfranken, ihren Ausgang nahm. Er würdigte dessen akademische Leistungen, darunter sein Doppelstudium, die Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in München und Münster sowie den Umfang seines wissenschaftlichen Oeuvres mit einer dreistelligen Anzahl an Publikationen. In seinem Vortrag zeigte Unterburger, Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, die wichtige Funktion der Historischen Theologie auf, „historisch Kontingentes in seiner Entstehung und ursprünglichen Funktion aufzudecken“. Kann die christliche frohe Botschaft die Menschen der heutigen Zeit noch erreichen oder ist das „Goldene Zeitalter“ des Christentums längst vorbei? Prof. Unterburger legte Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert dar, in denen sich sowohl Säkularisierungsprozesse, aber auch die intensive Kirchenbindung kirchlicher Milieus in Folge des Ultramontanismus finden lassen. Er zeigte auf, wie sozial-wirtschaftliche und religiöse Motive ineinandergreifen und religiöse Prägungen noch lange nachwirken. Um den „Kern der christlichen Botschaft wieder in der Lebenswirklichkeit“ heutiger Menschen erfahrbar werden zu lassen, werde eine starke universitäre Theologie benötigt, damit nicht „durch nur auf kontingente, vergangene soziale Wirklichkeiten bezogene Normen, Standpunkte und Interessen, die zu Unrecht überzeitliche Geltung beanspruchen“, das Evangelium verdeckt werde. Im Anschluss an den Vortrag wurde der Festakt in geselligem Rahmen fortgeführt - eine gute Gelegenheit, den „Hoffnungsträgern“ ganz persönlich die besten Wünsche zu überbringen.



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