„Beim Bad Kötztinger Pfingstritt stimmen Inhalt und Form überein“
(pdr) Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller hat sich am Pfingstmontag als Reiter mit dem Allerheiligsten Altarsakrament am Pfingstritt von Bad Kötzting beteiligt. Der Weg führt traditionell in das sieben Kilometer entfernte Steinbühl, wo der Bischof in der übervoll besetzten Kirche St. Nikolaus ein Pontifikalamt feierte. 2004 hatte Bischof Gerhard Ludwig verfügt, dass die Prozession erstmals seit 130 Jahren wieder als eucharistische Prozession durchgeführt wird. Die Akzentuierung als geistlich ausgerichtete Prozession ist Ausdruck des katholischen Glaubens in der gesamten Region, aus der die Reiter kommen. In diesem Jahr beteiligten sich 920 Reiter an dem Ritt und gaben somit ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis. Der Pfingstritt wird seit dem Jahr 1412 abgehalten.
In seiner Predigt sagte Bischof Gerhard Ludwig, Gottes Wahrheit sei den Menschen im Allerheiligsten Sakrament auf Erden ganz nahe. „Im Sakrament in seinem Fleisch und Blut ist Er mitten in unserem Leben. Seine Liebe ist ausgegossen in unsere Herzen.“ Alle von Gott empfangene Schöpfung, Natur, Tiere und Kultur, sei ein Lobreis zur Verherrlichung Gottes. Zusammengefasst und konzentriert sei Gottes Beziehung zu den Menschen in Jesus Christus, seinem Sohn, so Bischof Gerhard Ludwig. In Jesus Christus Sohn und Tochter Gottes zu sein, bedeute die Fülle und Vollendung unseres Menschseins, so der Bischof. Ein näheres Verhältnis als das des Menschen zu Gott in Jesus Christus gebe es nicht. „Daraus ergibt sich unsere besondere Einstellung zum Leben“, sagte der Bischof weiter. Angesichts von Unfrieden in der Welt und persönlichem Leid verzage der Christ nicht.
Beim Bad Kötztinger Pfingstritt „stimmen Inhalt und Form“ überein, erklärte Bischof Gerhard Ludwig. Es würde nicht nur etwas Äußerliches vollzogen, sondern durch die Form in den Inhalt unseres Glaubens an die Gegenwart Gottes auf Erden hineingeführt. „So wollen wir Jesus Christus immer erneut durch die Straßen und Fluren unseres Landes tragen und Zeugnis geben, dass wir erlöst sind“, so der Bischof. (ven)