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Bei der Caritas leitet eine Frau die Technischen Dienste

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Eine Frau geht ihren Weg. Mit keinem anderen Satz lässt sich Renate Bühl besser beschreiben. Sie ist energisch, zielstrebig und seit diesem Jahr die Chefin der Technischen Dienste bei der Caritas Regensburg. Sie liebt alles, was mit Bautechnik, Logistik und Organisation zu tun hat. „Geht nicht, gibt’s nicht“, sagt Bühl. „Alles geht, wenn man sich dafür interessiert und bereit ist, Neues zu lernen.“

 

Meine absolute Traumstelle

Bühl ist 46 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Regensburg. „Als ich die Stellenanzeige gelesen habe, wusste ich: Das ist meine absolute Traumstelle“, sagt sie. „Meine Aufgaben umfassen alles, was ich bisher gelernt und gemacht habe.“ Und das ist einiges. Nach dem Abitur studierte Bühl Lehramt an Realschulen und schloss mit dem Staatsexamen ab. Da die junge Frau im Lehrerberuf nicht ihre Berufung sah, studierte sie weiter, und zwar Architektur an der Fachhochschule Regensburg. Schon eher ihr Ding. Sie schloss ihr zweites Studium als Diplom-Ingenieurin ab und legte ihren Fokus auf die Bereiche Versorgungstechnik und Bauphysik. Für ihre Weiterbildung zur staatlich geprüften Energieberaterin wurde sie von der Bayerischen Staatsregierung sogar mit dem Meisterpreis ausgezeichnet. Sie arbeitete einige Jahre als Qualitätsmanagement-Beauftragte für Biomasseheizkraftwerke in verschiedenen Gemeinden und Unternehmen. Zuletzt war sie zuständig für Wärme- und Schallschutzmaßnahmen bei Großprojekten und hat Bauherrn bei Maßnahmen zur Energieeinsparung beraten.

Jetzt kümmert sie sich um alles, was in der Diözese Regensburg durch die Caritas neu gebaut, umgebaut, saniert oder repariert wird. Das sind beispielsweise Verwaltungsgebäude, Alten- und Pflegeheime oder Kindertageseinrichtungen. Bühl ermittelt die Kosten für Bauprojekte, überwacht das Budget und steuert die Prozesse. „Im Gegensatz zu meinen bisherigen Projekten steht beim Caritasverband nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Fokus, sondern auch die Menschlichkeit.“ Für eine ausführliche Einarbeitung gab es keine Zeit. Gut vier Wochen nach Antritt ihrer Stelle hatte sie gleich einen Großeinsatz: Nach dem Brand im Alten- und Pflegheim St. Martin in Neustadt an der Waldnaab übernahm Renate Bühl die Technische Leitung des Caritas-Krisenstabes. Nun koordiniert und steuert sie die Sanierungsmaßnahmen und tüftelt gemeinsam mit ihren Kollegen an Übergangslösungen. Dabei hatte ihr früherer Arbeitgeber noch vermutet, es könnte ihr bei der Caritas langweilig werden. „Dies zeigt einfach, dass die wenigsten genau wissen, was dieser Wohlfahrtsverband alles leistet“, sagt sie.

 

Ich bin einfach meinen Weg gegangen

Bühl ist in ihrer Position in der Geschichte der Caritas Regensburg die erste Frau. Für sie ist das nicht ungewohnt. „In meinem Fachgebiet ist die Anzahl von Frauen überschaubar. Ich wünsche mir, dass sich das in Zukunft ändert“, sagt sie. Dabei hat sie sich über Geschlechterrollen im Beruf nie den Kopf zerbrochen. „Ich bin einfach meinen Weg gegangen, ganz nach dem Motto: ‚Kann ich noch nicht – lerne ich gern.’“ Zwar musste sie sich auf ihrem beruflichen Weg vielleicht etwas öfter beweisen als ihre männlichen Kollegen, aber das habe sie immer als Chance zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung gesehen. Ihre Erfahrungen hätten sie zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist. „Ich kann mich für vieles begeistern und bin mit Herzblut und Leidenschaft bei der Sache.“ Jedes Projekt, egal ob groß oder klein, sei für sie wichtig. Gemeinsam mit ihrem Team packt sie alles an. Geht nicht, gibt’s eben nicht.



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