Christen erfahren mehr Solidarität, trotzdem halten Übergriffe an
Nachdem die koptischen Christen Ägyptens jahrelang schweren extremistischen Anschlägen ausgesetzt waren, hat sich die Regierung stärker des Themas angenommen – auch auf internationalen Druck hin. Präsident al-Sisi hat zum Beispiel an Weihnachten den Gottesdienst besucht und die Zugehörigkeit der Christen zur ägyptischen Gesellschaft betont.
Auch wurden nachträglich zahlreiche Kirchenbauten für legitim erklärt, nachdem die Behörden jahrzehntelange keine Baugenehmigungen erteilt hatten. Verantwortliche kritisieren jedoch, dass die Vorschriften für den Bau von Kirchen nach wie vor viel strenger seien als für den Bau von Moscheen.
Präsident al-Sisi ernannte kürzlich zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen koptischen Richter zum Vorsitzenden des Verfassungsgerichts. Auch in Teilen der Mehrheitsbevölkerung und unter muslimischen Geistlichen haben viele Zeichen der Solidarität mit den christlichen Nachbarn eingesetzt.
Dennoch sind Christen nach wie vor Diskriminierungen und Übergriffen ausgesetzt, vor allem in den ländlichen Regionen. Im Fokus der Gewalt stehen christliche Frauen. „Kirche in Not“ hat Fälle dokumentiert, in denen koptische Frauen und Mädchen von radikalen Muslimen verschleppt, zwangsverheiratet und zur Konversion gezwungen wurden.
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Verwendungszweck: Ägypten
Text: Kirche in Not / amh
Titelbild: Koptische Christinnen beim Gottesdienst © Ilona Budzbon/KIRCHE IN NOT