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Ausstellungseröffnung „FARBMOMENTE“ in Regensburg

Faszinierendes Farbenspiel in St. Ulrich

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Regensburg, 17. Juni 2024

In der Museumskirche St. Ulrich wurde am Freitagabend die Ausstellung „FARBMOMENTE“ eröffnet. Die Kunstsammlungen des Bistums Regensburg präsentieren gemeinsam mit der Firma Derix Glasstudios aus Taunusstein die vielfältige Welt der Glaskunst in all ihren Facetten. Wie es zu der Kooperation kam, erläuterte Dr. Maria Baumann, Leiterin der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg, in ihrer Eröffnungsrede.

Anstoß gaben die Künstlerfenster von Markus Lüpertz, die vor knapp einem Jahr in St. Ulrich von der Glasmanufaktur Derix gesetzt wurden. Rund 7000 Besucher kamen im vergangenen Jahr, um die acht neuen Glasgemälde in der Ost- und Westfassade der frühgotischen Kirche zu besichtigen. Bei einem Besuch in Taunusstein präsentierte Rainer Schmitt, Geschäftsführender Gesellschafter der Derix Glasstudios Taunusstein und der Glashütte Lamberts in Waldsassen, dem Team der Kunstsammlungen die hausinterne Galerie oberhalb der Werkstatt mit Musterscheiben und freien Arbeiten international anerkannter Künstler – schon war die Idee zur Ausstellung geboren.

Die Ausstellung FARBMOMENTE präsentiert die gesamte Bandbreite der Glaskunst, hier treffen renommierte Künstler auf junge, experimentelle Maler: Die Österreicherin Xenia Hausner beeindruckt in ihrer Gehrdener Kreuzigung (2012) mit dem Kreuzigungsgeschehen aus der Perspektive der Frauen in fotorealistischer Qualität. Die Arbeiten des Deutschen Imi Knoebel für die Reimser Kathedrale setzten 2015 ein starkes Zeichen für die deutsch-französischen Beziehungen, denn die Krönungskathedrale war 1914 von deutschen Artilleriegeschossen stark beschädigt worden. Altmeister der Glaskunst wie Hermann Gottfried und Johannes Schreiter treten in Dialog mit Gerhard Richter oder James Rizzi, dessen weltweit einzige Kirchenfenster (2016) in der Kreuzeskirche in Essen zu finden sind und die Musterscheibe nun in Regensburg. „Die Künstlerfenster leben mit Licht und Schatten, den Kontrasten zwischen den dunklen Bleiruten und der brillanten Malerei.“ Mit diesen Worten forderte Dr. Baumann die Besucher auf die Ausstellung mehrfach und vor allem zu unterschiedlichen Tageszeiten besuchen, um die gläsernen Exponate im Wechselspiel der ständig sich wandelnden Lichtverhältnisse immer wieder neu wahrzunehmen.   

 

Rainer Schmitts Begeisterung für die Glaskunst ist unübersehbar. Mit den Worten „Ich bin Glas!“ beginnt er seine Ode auf den „besonderen Werkstoff Glas“. Ihm ist wichtig, dass alle Arbeitsschritte und -techniken der Glasherstellung auf jahrhundertealter Tradition beruhen. Die traditionelle Methode des Glasmachens der Glashütte Lamberts gehört seit dem Jahr 2023 zum Weltkulturerbe und wenn es nach Rainer Schmitt geht, zählt auch die Glasmalerei in naher Zukunft dazu. Eindrucksvolle Fotografien von Robert Christ illustrieren den faszinierenden Prozess der Glasherstellung. Christ, Prokurist und Marketingleiter bei der Glashütte Lamberts, hat mit künstlerischem Blick die einzelnen Arbeitsschritte der Glasherstellung in atmosphärischen Momentaufnahmen festgehalten, für die der Waldsassener bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zeigte sich beeindruckt von den unzähligen Schritten der Herstellung und Weiterverarbeitung des Werkstoffes Glas: „Wir lernen heute viel dazu!“ Der Bischof schlug den Bogen von den Glasfenstern im Regensburger Dom, „die viele Etappen der Glaskunst repräsentieren“, zu den modernen Arbeiten in St. Ulrich, die nicht nur den Kirchenraum, sondern die gesamte Stadt „Regensburg zu einer Hochburg der Glaskunst“ machen – zumindest bis zum Ende der Laufzeit der Ausstellung am 3. Oktober 2024. Mit diesen Worten eröffnete Bischof Rudolf die Ausstellung und die zahlreichen Besucher nutzten die Gelegenheit die faszinierenden FARBMOMENTE aus der Nähe auf sich wirken zu lassen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Duo CANTO DI COSMO, den Multiinstrumentalisten Heinz Grobmeier und Helmut C. Kaiser, die auf größtenteils selbst gefertigten gläsernen Instrumenten den Werkstoff Glas zum Klingen und die Besucher zum Staunen brachten.

 

Laufzeit: 14.06.24 bis 3.10.24

Öffnungszeiten: täglich von 11:00 bis 17:00 Uhr, freitags von 11:00 bis 20:00 Uhr.

Der Eintritt ist kostenlos.

An ausgewählten Terminen im Juli / August finden um 12:30 Uhr kostenlose Mittagskonzerte statt, Termine: 7.7. / 17.7 / 28.7 / 7.8. / 18.8. / 28.8. (Dauer etwa 30 Minuten).

Öffentliche Führungen samstags um 13:00 Uhr (8 € / 5 €), Familienführungen am 29.6. / 27.7. / 24.8. um 11:00 Uhr (5 €), Anmeldung und Tickets im Infozentrum DOMPLATZ 5 unter Tel. 0941/597-1662 oder domfuehrungen@bistum-regensburg.de.

Text: Christiane Haupt-Schmid, Fotos: Sabine Franzl. Unser Titelbild zeigt: Dr. Maria Baumann, im Hintergrund das Werk von Imi Knoebel für die Reimser Kathedrale.

 



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