Ausstellung zum Jakobsweg im Donau-Einkaufzentrum in Regensburg - Jakobswege auch bei der Diözesanpilgerstelle und der Katholischen Erwachsenenbildung
Die Ausstellung „Wallfahrtserinnerungen. Der Jakobsweg, erste europäische Kulturstraße“ ist am Montag, 22. April im Regensburger Donau-Einkaufszentrum eröffnet worden. Sie ist bis 4. Mai im 2. Flur auf der Fläche Sparda Bank/Drogerie Müller bei freiem Eintritt zu sehen. Die Ausstellung im Rahmen des Spanischen Film- und Kulturfestivals „CinEScultura“ findet statt in Kooperation mit der Diözesanpilgerstelle, die auch in diesem Jahr eine Reihe von Reisen auf dem Jakobsweg anbietet und der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB). Im Rahmen der KEB haben im letzten Jahr fast 1000 Teilnehmende sich auf eine der über 20 verschiedenen Tagestouren auf dem Oberpfälzer und dem Ostbayerischen Jakobsweg gemacht. Diese eintägigen begleiteten Pilgerwanderungen von etwa 20 Kilometern, die auch in diesem Jahr wieder angeboten werden, bieten neben dem Erlebnis der Schöpfung auch spirituelle, historische und kunsthistorische Elemente.
Vorträge zur Eröffnung
Dr. Hubert Pöppel, Geschäftsführer des Forschungszentrums Spanien an der Universität Regensburg, beleuchtete in seinem Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung die Ursprünge des Jakobskultes in Bayern. Dabei hob er die Bedeutung des Schottenklosters in Regensburg hervor. Nicht nur dessen Kirche habe Jakobus zum Patron, sondern fast alle von Regensburg aus in ganz Bayern gegründeten Tochterklöster hätten den Apostel Jakobus als Kirchenpatron. Auch Bamberg, von wo die drei iro-schottischen Mönche kamen, die das Schottenkloster in Regensburg gegründet haben, spiele in der Geschichte der Jakobsverehrung in Bayern zu Beginn eine entscheidende Rolle und habe mit seinen Kirchen die drei großen Wallfahrtsziele Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela auch architektonisch verbunden.
Dr. Francisco Singul, Akademischer Leiter der Stiftung „Xacobeo“ aus Santiago de Compostela, ließ die Zeit zwischen 1300 und 1600 lebendig werden und stellte die Jakobsverehrung in den zeitgenössischen theologischen und literarischen Kontext. Er spannte einen Bogen von den Artussagen über die von den Ritterromanen beeinflusste Mentalität vieler Pilger bis hin zur Kritik von Erasmus und Luther an der Jakobswallfahrt.
Nach Ausstellungsorten in Europa, Australien und Neuseeland jetzt Regensburg und später Pilsen
Die Ausstellung verbindet Fotos des galizischen Künstlers Manuel Valcárcel mit der Musik seines Landsmannes Alexandro Gonzáles. Die Bilder und die Musik sind Zeugnisse einer Tour, die die europäische Dimension des Jakobsweges zeigt. Der Weg führt von Bulgarien über Ungarn, Österreich, die Tschechische Republik, Slowenien, Italien und Frankreich zum Jakobsweg in Spanien. Die Präsentation war seit 2010 unter anderem in Sofia, Bukarest, Zagreb und Santiago de Compostela zu sehen. Im letzten Jahr machte sie Station in Frankreich, Australien und Neuseeland. Jetzt ist sie mit Regensburg in Deutschland angekommen. Auf dem Hintergrund der Zusammenarbeit von CinEScultura und dem Zentrum für Spanische Sprache und Kultur von Klatovy-Pilsen wird sie auch in der Tschechischen Republik zu sehen sein.
Begleitete Pilgerwanderungen der KEB mit historischen, kunsthistorischen und spirituellen Momenten auch im Bistum Regensburg auf dem ostbayerischen und dem Oberpfälzer Jakobsweg
Im Jahr 2013 lädt die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) wieder zu begleiteten Pilgerwanderungen auf über 20 verschiedenen Tages-Etappen des Ostbayerischen und des Oberpfälzer Jakobsweges ein. Beide Wege beginnen jeweils grenzüberschreitend in Tschechien und enden in Stammham oder Feucht an oder jenseits der westlichen Bistumsgrenze. Die etwa 20 Kilometer langen Strecken werden von Pilgerbegleiterinnen und –begleitern geführt, die an einzelnen Stationen des Weges historische, kunsthistorische und spirituelle Elemente einbringen. Diese Mischung aus Geschichte und Kunstgeschichte, spirituellen Anregungen, der Erfahrung des Gehens, dem Erleben der Schöpfung und dem Gemeinschaftserlebnis auf dem Jakobsweg ist charakteristisch für die von der Katholischen Erwachsenenbildung entwickelten Veranstaltungen. In den letzten Jahren wurden dafür in einem Kooperationsprojekt von sieben regionalen KEBs mehr als 40 Pilgerbegleiterinnen und -begleiter aus- und fortgebildet. Pfarreien und Verbände können in Absprache mit ihrer jeweiligen regionalen KEB auch eigene Jakobswanderungen planen.
In den letzten Jahren wurde im Rahmen des Spanischen Film- und Kulturfestivals auch eine Fotoausstellung der KEB zu den Jakobswegen in Ostbayern gezeigt und das Jakobswegprojekt der KEB vorgestellt.
Die Informationen zu allen Etappen sind auf der Internetseite der KEB im Bistum zusammengefasst (http://www.keb-regensburg.de/staendige-projekte/glauben-erschliessen/jakobspilgerwege) Zu den Jakobswanderungen gibt es auch Flyer, die über die jeweiligen regionalen KEBs in Amberg-Sulzbach, Cham, Kelheim, Neustadt-Weiden, Regensburg Land, Regenburg Stadt und Schwandorf angefordert werden können. Telefonische Auskünfte bei der KEB Kelheim 09443/91842-24.