Gestaltung von Kirchenfenstern für St. Ulrich
Die Ausstellung soll Initiativimpuls für ein dauerhaft in St. Ulrich als Museum des Bistums Regensburg bleibendes Kunstwerk von Markus Lüpertz sein. Die Ulrichskirche, erbaut von 1225 bis in 1240er Jahre, gehört zu den ältesten Bauwerken der Gotik in Deutschland. Die Architekturformen wurden unmittelbar aus Frankreich importiert; ihre Wurzeln finden sich in den Kathedralen von Paris und Laon. Unter anderem zeigt die prächtige Fensterrose in der Westwand die Qualität der Durchführung.
Markus Lüpertz schafft moderne Fensterbilder im Geist der Gotik, seine Entwürfe werden als Bleiglasfenster in jahrhundertealter Handwerkskunst umgesetzt.
Nun gibt es die Chance, die bisher schlichten Klarglasscheiben von St. Ulrich an der Westfassade durch zeitgenössische Fenster mit einer expressiven Bildsprache eines der berühmtesten Künstler zu gestalten. Prägend war bereits für den jungen Kunststudenten Lüpertz ein Aufenthalt im Kloster Maria Laach, dem er immer noch freundschaftlich verbunden ist. Die intensive Beschäftigung mit einem Kreuzigungsbild vertiefte sein religiöses Interesse und er konvertierte zum Katholizismus. Lüpertz: „Die Kirche hat mich ein Leben lang begleitet.“
Warum jetzt?
St. Ulrich steht nur im derzeitigen Zwischenstadium vor der Neugestaltung als völlig leerer Raum zur Verfügung, in dem die Großskulpturen ihre ganz eigene und besondere Kraft entfalten können. Markus Lüpertz konnte dazu gewonnen werden, zu seinem 80. Geburtstag ein außergewöhnliches Glasfensterprojekt zu gestalten. Mit der Ausstellung und den Glasfenstern kann auch und besonders in den aktuellen Zeiten ein Zeichen gesetzt werden. Kirche und der Freistaat Bayern als Gebäudeeigentümer zeigen sich in Regensburg als Kulturträger im Heute mit einem Projekt, das sicher weit überregional wahrgenommen wird.
„Kirche braucht Kunst. Zum Glauben gehören Ästhetik und Sinnlichkeit. Maler sind die Gesellen Gottes – sie haben Gott geholfen, nicht die Welt zu erschaffen, aber sie sichtbar zu machen.“
(Markus Lüpertz beim Aschermittwoch der Künstler 2018 im Leeren Beutel)
„Künstler lenken den Blick auf das Wesentliche. Sie lehren uns, genau und noch genauer hinzusehen, lassen uns Fragen entdecken, die vielleicht schon in uns wohnen, helfen uns, die Vorläufigkeit der Welt auszuhalten, und stacheln uns an, die Vollkommenheit der Welt zu ersehnen.“
(Bischof Dr. Rudolf Voderholzer beim Aschermittwoch der Künstler 2018 in der Minoritenkirche)