Ausstellung „ Totengedächtnis im katholischen Regensburg“ in der Bischöflichen Zentralbibliothek eröffnet
Regensburg 28. Oktober 2013 (pdr) Zeitnah zum bevorstehenden Hochfest Allerheiligen eröffnete vergangenen Freitagabend in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg im Beisein zahlreicher Besucher die Ausstellung „Totengedächtnis im katholischen Regensburg“. Die Ausstellung befasst sich mit der Bestattungskultur und dem Totengedenken in Regensburg vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
Prälat Josef Grabmeier, der als Vertreter der Diözese die Ausstellung feierlich eröffnete, gab in seinem Grußwort zu bedenken, dass der Tod immer mehr aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein verdrängt werde. „Dies hat zur Folge, dass die Kultur des Totengedenkens an Tiefe und Innigkeit verloren hat“. Prälat Grabmeier bedankte sich daher bei den Mitarbeitern des Bischöflichen Zentralarichvs sowie der Zentralbibliothek, dass sie mit dieser Ausstellung einen Beitrag dazu geleistet haben, Sterben und Tod wieder in das gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken.
Dass die Einstellung der Gesellschaft zu Sterben und Tod tatsächlich in den letzten Jahrhunderten einem zentralen Wandlungsprozess unterlegen ist, zeigte Archivdirektor Monsignore Dr. Paul Mai in seinem Vortrag zur Ausstellungseröffnung auf und betonte dass sich das sich das Bewusstsein zu Tod und Bestattung in den vergangenen Jahrhunderten, vor allem aber im 19. Jahrhundert, deutlich verändert hat. Zwischen Mittelalter und Neuzeit, so Dr. Paul Mai, kam es zu einem bedeutendem Wandel in der Einstellung der Menschen zu Sterben und Tod, was vor allem in der Veränderung des Bestattungswesens von der Verlegung der Begräbnisstätten weg von den mittelalterlichen Kirchhöfen hin zu den Friedhöfen außerhalb der Stadt, wie sie uns noch heute geläufig sind, zum Ausdruck kommt. Diesen Wandlungsprozess zu dokumentieren, sei ebenso Intention der Ausstellung, so der Archivdirektor.
Dass sich eine Ausstellung zur Thematik „ Totengedächtnis“ daher im Umkreis des Allerheiligenfestes anbietet, liegt laut Archivdirektor Dr. Mai nahe. Den konkreten Anlass zur Realisierung einer solchen Ausstellung aber, so der Archivdirektor, gab schließlich die über die Region hinaus bekannte Sterbebildsammlerin Marianne Hildebrand, die dem Bischöflichen Zentralarchiv bereits vor über einem Jahr einen Teil ihrer Sammlung angeboten hatte. Um die zahlreichen Sterbebilder in einen größeren historischen, theologischen und kunstgeschichtlichen Kontext zu setzen entwickelte das Team des Archivs sowie der Zentralbibliotjhek schließlich das Konzept der Ausstellung.
Rund 300 Aktenstücke, Bücher Stiche und vor allem stimmungsvolle Fotos vermitteln dem Besucher hierbei ein anschauliches Bild von Tod und Bestattung im katholischen Regensburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Auch informieren über 20 Texttafeln über die Thematik des Bestattungswesens. Besonders interessant sind hierbei sicherlich auch die ausgestellten Sterbebilder bekannter Verstorbener, wie die der Familien Ratzinger oder Thurn und Taxis.
Die Ausstellung ist ab sofort bis zum 20. Dezember 2013, sowie vom 1. -31. Januar 2014 jeweils von Montag bis Mittwoch 9-12 Uhr, 13-17 Uhr, Donnerstags von 9-18 Uhr sowie Freitags 9-12 Uhr geöffnet. Gruppenführungen werden auf Wunsch angeboten.