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Ausstellung mit Werken von Sofia Atlantova & Oleksandr Klymenko im Haus Johannisthal

Ikonen gegen den Krieg

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Windischeschenbach/Regensburg, 27. November 2023

Die KEB Neustadt-Weiden zeigt mit dem Haus Johannisthal im gesamten Advent die Ausstellung „Ikonen gegen den Krieg – Kunst auf Munitionskisten“ mit Werken von Sofia Atlantova und Oleksandr Klymenko. Am Samstag, 2. Dezember findet der eröffnende Vortrag "Ikonen: Geistlicher Spiegel eigener Identität" mit Erzpriester Dr. Robert Rapljenovic statt. Die Ikonen können in Johannisthal zu deren Öffnungszeiten besichtigt werden. Der Eintritt zum Vortrag wie auch zur Ausstellung selbst ist frei. Vor dem Eröffnungsvortrag kann man sich in Johannisthal unter 09681 400150 zum Nachmittagskaffee anmelden.

Es sind grobe Kistendeckel oder Böden, auf die Ikonen gemalt sind. Teilweise sind noch Scharniere dran – bei anderen fehlen Stücke aus dem Holz. Die Bretter sind abgebrochen oder abgesplittert. Die ukrainischen Künstler Sofia Atlantova und Oleksandr Klymenko benutzen das Holz leerer Munitionskisten, um sie als Ikonenbilder zu gestalten. Aus den leeren Kisten, Symbol für Krieg, Leid und Tod, werden dadurch Kunstwerke, die das Leben bejahen und Trost spenden sollen.

Idee zum Projekt kam an der Front

Die Idee zu diesem berührenden Projekt hatten die Künstler bereits 2014, als Russland die Krim besetzte. Aus dem Atelierfenster sah Oleksandr Klymenko die Krankenwagen, die die Verwundeten von der Front brachten. Als er selbst an die Front musste, fielen ihm die Munitionskisten auf.

Hilfe für die Ukraine

Aus etwas Todbringendem schaffen sie nun Hilfe für die Ukraine, denn: Der Erlös des Verkaufs der außergewöhnlichen Ikonen geht an ein mobiles Hospital in der Ukraine. Nach Regensburg geht die Ausstellung auf die Reise durchs Bistum: Im November macht sie Halt in Straubing, im Dezember im Haus Johannisthal und im Januar in Dingolfing.

Die Künstler

Oleksandr Klymenko wurde 1976 in Kyiv geboren. Er ist Künstler, Kunstkritiker und Schriftsteller. Nach seinem Studium an der Nationalen Akademie für Kunst und Architektur, absolvierte er ein Postgraduiertenstudium am Rylsky Institut für Kunstgeschichte, Volkskunde und Ethnografie in Kyiv. Dort arbeitete er anschließend am Staatlichen Boychuk Institut für dekorative und angewandte Kunst und Design. Er ist der Erfinder des Projekts „Ikonen gegen den Krieg“.

Sofia Atlantova wurde 1981 in Kyiv geboren. Ihr Studium absolvierte sie an der staatlichen Shevchenko-Kunstschule und der nationalen Akademie für Kunst und Architektur in Kyiv. Sie arbeitet im Gebiet der Monumental- und Staffeleikunst, als Buchillustratorin und Installationskünstlerin.

Vortrag „Ikonen - Geistlicher Spiegel eigener Identität“ mit Erzpriester Dr. Robert Rapljenovic:

  • Samstag, 2. Dezember 2023 um 15 Uhr
  • Haus Johannisthal
  • Eintritt frei, keine Anmeldung nötig!

Öffnungszeiten der Ausstellung:

  • Dauer des gesamten Advents zu den Öffnungszeiten des Hauses Johannisthal
  • Eintritt frei, keine Anmeldung nötig!

Text: KEB Neustadt-Weiden

(SSC)

Weitere Infos

Der Vortrag: Nach orthodoxer Tradition ist die Ikone nicht nur ein "Fenster zum Himmel", sondern auch "geistlicher Spiegel", der dem Menschen, der die Ikone betrachtet und verehrt, die Tiefe seiner eigenen Identität aufweist. Sie ist zwar ein Werk des Künstlers und Menschen, der sich selbst darin einprägt, aber zugleich will sie den Menschen befreien und den Weg zum Leben weisen. Der Vortrag stellt die Entstehung der Ikonentheologie anhand einiger anschaulicher Beispiele vor und zeigt, wie man Ikonen liest.

Dr. Robert Rapljenovic ist Erzpriester und arbeitet als Repetitor im Collegium Orientale Eichstätt. Zuvor u.a. Dozent in Zagreb für Kirchengeschichte der Ostkirchen, ostkirchliche Liturgiewissenschaft und Spiritualität der griechischen Kirchenväter. Er ist ein katholischer Vertreter hesychastischer Theologie und athonitischer Spiritualität.



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