Rom/Regensburg, 18. März 2024
Papst Franziskus möchte, dass die Bischöfe der Weltkirche die Berufungen zum Laiendienst des Katecheten* (siehe Anmerkung rechts) „besonders unter jungen Menschen“ fördern. Das sagte er bei einer Audienz am vergangenen Freitag vor den vatikanischen Fachleuten für Grundsatzfragen der Glaubensweitergabe.
Ziel müsse es sein, „die Kluft zwischen den Generationen“ zu verringern und zu verdeutlichen, dass die Weitergabe des Glaubens „nicht bloß den alten Menschen anvertraut“ ist, so der Papst vor den Teilnehmern der Vollversammlung der ersten Sektion des Dikasteriums, die für Grundsatzfragen der Evangelisierung zuständig ist. Papst Franziskus hatte das in dieser Form neue Amt für Laien im Mai 2021 eingerichtet und in seinem Motu proprio „Antiquum ministerium“ erklärt, es habe „einen hohen Stellenwert in der Berufung“. Franziskus rief seine Fachleute für Evangelisierung auch dazu auf, „wirksame Antworten“ auf die Herausforderung des Säkularismus gerade für junge Menschen zu finden. Die Auswirkungen des Glaubensschwundes in westlichen Gesellschaften seien bekannt: das Zugehörigkeitsgefühl zur christlichen Gemeinschaft sei geschwunden, breitgemacht habe sich stattdessen eine „Gleichgültigkeit gegenüber dem Glauben und seinen Inhalten“. Heute sei aber ein „günstiger Zeitpunkt“, um gegenzusteuern, damit jüngere Menschen „den Sinn des Lebens wiederfinden können“.
Damit der Glaube keine Theorie wird
Franziskus empfahl, besonders die Familien und die religiöse Bildung in den Blick zu nehmen. Der Glaube könne nur dann weitergegeben werden, wenn junge Menschen ihn „in der Familie und in der christlichen Gemeinschaft als lebensverändernde Begegnung mit Jesus Christus“ erlebten. Ohne diese Begegnung riskiere der Glaube, bloß Theorie zu sein statt „Lebenszeugnis“. Das bevorstehende Heilige Jahr 2025 soll nach dem Willen des Papstes „die Kraft der Hoffnung“ in den Mittelpunkt stellen. Franziskus kündigte zur offiziellen Ausrufung des Heiligen Jahres in wenigen Wochen ein Schreiben zu diesem Thema an. Die Hoffnung gelte in der Theologie mitunter als „kleine Schwester“ zwischen Glaube und Liebe, sei aber in Wirklichkeit die Basis, ohne die Glaube und Liebe „nicht vorankommen und sich nicht optimal entfalten können“.
Das Dikasterium für die Evangelisierung vereint seit der Kurienreform die frühere Missionskongregation und den früheren Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Der 2010 von Papst Benedikt XVI. gegründete Rat bildet nun die erste Sektion des neuen Dikasteriums und beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit den Teilkirchen, den Bischofskonferenzen und den Ordensgemeinschaften mit den grundlegenden Fragen der Evangelisierung und der Entwicklung einer wirksamen Verkündigung der Frohen Botschaft.
Text: vatican news - gs
(SSC)