Aufnahme von Bischof Gerhard Ludwig Müller in den Ritterorden vom Heiligen Grab
Mit einem feierlichen Investiturgottesdienst im Kölner Dom sind am vergangenen Samstag 44 deutsche Kandidatinnen und Kandidaten in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen worden. Zu ihnen gehörten auch der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller und der Münsteraner Diözesanadministrator, Weihbischof Franz-Josef Overbeck. Gleichzeitig feierte die deutsche Statthalterei des päpstlichen Ordens ihr 75-jähriges Bestehen.
„Es war für mich eine große Freude, in Köln mit vielen anderen in den Ritterorden vom Heiligen Grab aufgenommen zu werden. Dies ist nicht nur eine große Ehre sondern beinhaltet auch die Aufgabe, sich noch wirkungsvoller für die christliche Minderheit im Heiligen Land in ideeller und materieller Form einzusetzen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf weit über 700.000 Euro, die von der Diözese Regensburg für das Projekt „Nazarethilfe“ des Heiligen Vaters zur Verfügung gestellt werden konnten“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller nach den Feierlichkeiten.
Rund 500 Ordensdamen und Ritter sowie deren Angehörige waren zu dem Gottesdienst in die Kölner Kathedrale gekommen. Der Kardinalgroßmeister des Ordens, Kardinal John Foley, und der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, nahmen gemeinsam die Investitur vor. Bischöfe und Priester, die in den Orden aufgenommen werden, erhalten keinen Ritterschlag. „Unser Orden hat eine große Geschichte, die immer mit dem Heiligen Land verbunden war“, sagte Kardinal Foley zu Beginn des Gottesdienstes.
„Seit der Wiederherstellung des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem in der Mitte des 19. Jahrhunderts besteht unsere Hauptaufgabe in sozialen Aktivitäten“, erklärte der Kardinal in deutscher Sprache. Für das Engagement in Israel, Palästina und Jordanien sei die deutsche Statthalterei des Ritterordens, die vor 75 in Köln gegründet wurde, eine starke Unterstützung. Für die rund 40 Kandidaten bat Foley, „dass Gott ihnen seinen Segen zuteil werden lasse“.
Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising und Großprior des Ordens, ging vor der Investitur auf die Bedeutung des pästlichen Ordens ein.
Der Orden, der seinen Ursprung einem seit dem 14. Jahrhundert belegten Brauch, am Ort von Tod und Auferstehung Jesu Christi den Ritterschlag zu empfangen, verdankt, ist heute in 30 Ländern vertreten und zählt nach eigenen Angaben rund 25.500 Mitglieder. „Ein Ritter oder eine Dame hat die Aufgabe, mit ganzer Kraft den Glauben zu bezeugen“, sagte Marx.
Im Anschluss an Marx’ Worte nahm Kardinal Foley zusammen mit Patriarch Sabbah durch jeweils einen Schwertschlag auf die rechte Schulter bei insgesamt 44 Männern und Frauen die Investitur vor. Daraufhin erhielten sie die Insignien des Ordens: ein Kreuz sowie einen Umhang, auf dem fünf Kreuze als Symbol für die fünf Wundmale Jesu abgebildet sind.
Die Investitur- und Jubiläumsfeierlichkeiten der deutschen Statthalterei hatten bereits tags zuvor mit einer Vigilfeier und einem Begrüßungsabend in der Domstadt begonnen. Sie endeten am vergangenen Sonntag mit einem Pontifikalamt, das vom Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, zelebriert wurde. Meisner ist ebenfalls Mitglied des Ordens, der vom Heiligen Vater den Auftrag erhalten hat, das christliche Leben seiner Mitglieder zu stärken und die christliche Präsenz im Heiligen Land zu förden.
Der Orden unterstützt zahlreiche religiöse, wohltätige, soziale und kulturelle Aktivitäten im Heiligen Land. Diese reichen vom Bau und Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen bis zur Ausbildung junger Christen. Die unterstützten Einrichtungen stehen allen Menschen unabhängig von religiöser Überzeugung und ethnischer Herkunft offen.