News Bild „Aufführung ist intensive Vorbereitung auf Ostern“ - Bischof Rudolf Voderholzer besucht die Passionsspiele Altmühlmünster

„Aufführung ist intensive Vorbereitung auf Ostern“ - Bischof Rudolf Voderholzer besucht die Passionsspiele Altmühlmünster

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Ursprünglich waren 19 Aufführungen geplant, dann wurden zwei weitere in den Spielplan aufgenommen  – und alle in kurzer Zeit ausverkauft: die Passionsspiele Altmühlmünster sind jetzt schon, nach den ersten sechs Aufführungen, ein großer Erfolg – und das trotz der Schwierigkeiten in der Vorbereitungsphase. Auch Bischof Rudolf Voderholzer, der im Dezember 2016 die Schirmherrschaft übernommen hatte, zeigte sich bei seinem Besuch von dem Schauspiel begeistert. „Es ist außerordentlich nachhaltig für den persönlichen Glauben des Einzelnen wie auch für den Glauben eines Ortes und einer ganzen Region. Ich bin froh über diesen Beitrag der Verkündigung“, äußerte er sich nach der Aufführung am vergangenen Samstag, der er beiwohnte.

 

Das seit 1983 in Altmühlmünster alle fünf Jahre aufgeführte Passionsspiel sollte 2017 eine weitere Spielsaison erfahren. Doch die Renovierung der Pfarrkirche im Jahr 2015 brachte auch neue Vorgaben (Bühne, Brandschutz, Licht, Heizung usw.) für das Passionsspiel mit sich. So war die Zukunft der Veranstaltung einige Zeit ungewiss. Letztlich konnte mit einer Förderung aus EU-Mitteln (LEADER-Programm), ergänzt durch Zuschüsse der Stadt Riedenburg und Eigenmittel der Pfarrei das Passionsspiel gerettet werden. Im Jahr 2016 wurden dann die Arbeiten (Bau der neuen Bühne mit Licht- und Elektroinstallationen usw.) sowie die weiteren Vorbereitungen und natürlich die Auswahl der Schauspieler und das Einstudieren begonnen. Gerne übernahm Bischof Voderholzer die Schirmherrschaft. Ortspfarrer Christian Stock, der selbst in die Rolle eines Apostels schlüpft, erinnerte an den „freundlichen Empfang im Advent im Ordinariat“ anlässlich der Übernahme der Schirmherrschaft durch Bischof Voderholzer. Und dieser war nun zum dritten Mal in Altmühlmünster.

„Ich freue mich auf ein ergreifendes, zu Herzen gehendes Passionsspiel“, drückte Bischof Voderholzer in seinem Grußwort seine Vorfreude aus und zollte der Sache Anerkennung, dass fast alle Schauspieler aus der Pfarrei bzw. der Pfarreiengemeinschaft stammen. Er dankte dafür, dass in Altmühlmünster im Jahr 1983 die aus der Barockzeit stammende Tradition der Passionsspiele aufgegriffen wurde und nun die achte Passionsspielsaison läuft. „Das Spiel hilft, in das Geschehen hineinzukommen, jeder wird Mitspieler. Wir alle spielen irgendwo mit, denn wir alle sind beteiligt, der Herr trägt ja unser aller Kreuz“, brachte der Oberhirte auch theologische Gedanken. In diesem Kontext wies er auch auf den sonst am Platz der Bühne stehenden Altar hin, an dem in der Eucharistie das Leiden und Sterben Jesu gefeiert wird.

 

Auf das Engagement der über 100 Beteiligten auf und hinter der Bühne, die Einspielung der Passionslieder durch den Chor der Stadtpfarrkirche Dietfurt wies Spielleiter Gaul hin. „Wir wollen so authentisch wie möglich das Leiden und Sterben Jesu darstellen“, beschrieb der Spielleiter den Zweck. Und dies ist nach dem Engel-Prolog in vielen Szenen zu sehen, wobei auch Bibelszenen aus anderen Stellen mit eingebaut sind: Unter anderem die Diskussion der Hohen Priester, Einzug Jesu in Jerusalem,  Begegnung mit der Sünderin Maria Magdalena, Heilung der blinden Frau, Lehre des Vater Unser-Gebets, Judas bei den Hohen Priestern, Letztes Abendmahl, Vorbereitung des Verrats durch Judas und Jesus am Ölberg. Kein Applaus, dafür das gemeinsam gesungene „Großer Gott, wir loben Dich“ beendet die Aufführung.

„Meine Erwartungen sind weit übertroffen worden. Es war außerordentlich zu Herze gehend“, äußerte sich Bischof Voderholzer nach der Aufführung. Ein Sonderlob sprach er den Schauspielern aus, ebenso auch für die orientalische Bühne und die einfachen aber wirksamen Umbauten für neue Szenen. Auch das Festhalten an dem aus dem Jahr 1920 stammenden Text und die Orientierung an den vier Evangelien gefielen dem Bischof. „Die Bilder werden mich bei der Lesung der Texte begleiten. Das Schauspiel ist eine intensive und unmittelbare Vorbereitung auf Ostern und eine Beschäftigung mit dem Glauben. Keiner, der mitspielt, geht unverändert aus dem Spiel heraus. Ich bin froh, dass es diese Initiative gibt“, fasste Bischof Voderholzer zusammen. Danach nahm er die Gelegenheit wahr, mit den Darstellern persönlich zu sprechen, und dankte ihnen für ihren Einsatz für diese Form der Glaubensvermittlung.



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