Auf Wolfgangsspuren von Greilsberg nach Gerabach
Betend mit dem heiligen Bischof Wolfgang verbunden
Gerabach, 5. Mai 2024
„Auf Wolfgangsspuren durch das Bistum“. Zur zweiten der vierzehn vorgesehenen Pilgerstätten im Wolfgangsjahr führte der Weg nach Gerabach. Die kleine St. Wolfgangs Filialkirche in der Pfarrei Bayerbach, Landkreis Landshut, verfügt über eine einzigartige Holzkassettendecke. Daraus wurde das Bildnis des Heiligen Wolfgang in das Begleitheft für die Pilgerwege aufgenommen.
Zur Statio erwartete Bischöflich Geistlicher Rat Stefan Anzinger mit Kaplan Henrik Preuß, Pfarrvikar P. Anumon Va und zahlreiche Gläubige Bischof Rudolf Voderholzer zunächst in der Expositurkirche St. Nikolaus in Greilsberg. „Ein wirklich schönes Gotteshaus“, meinte Bischof Rudolf bewundernd, betrachtete die im Inneren sehr gepflegte Kirche und entdeckte schon hier einen heiligen Wolfgang. Das Mesnerehepaar Josef und Angelika Reif und die acht Greilsberger Ministranten empfingen den Bischof mit einem heiteren selbstgeschriebenen Sketch über die Ankündigung des Bischofsbesuchs. Amüsiert dankte der so Gewürdigte und freute sich über den herzlichen Willkommensgruß. Bischof Rudolf sagte, nicht alle Bistumsangehörigen hätten zum Wolfgangs-Jubiläumsjahr letzte Woche an der Wallfahrt nach St. Wolfgang in Österreich teilnehmen können. Deshalb wurde versucht, den großen Wolfgangsweg in kleine Etappen aufzuteilen und die im ganzen Bistum verteilten Wolfgangskirchen als Ziel zu nehmen. Er dankte für das Angebot von Gerabach und verriet „ich bin schon sehr neugierig, was ich wieder alles entdecke, das Bistum ist so riesengroß und es wird noch dauern, bis ich alle Kirchen gesehen habe“. Die gesamte Wallfahrt sei vom Seelsorgeamt Regensburg sehr gut vorbereitet mit Stationen aus dem Leben des Diözesanpatrons, so Bischof Rudolf. Nach einem kurzen Eröffnungsgebet ging es von der Kirche aus dem historischen Pilgerweg entlang über Penk nach Gerabach.
Meditative Betrachtung
Halt gemacht wurde auf dem gut vier Kilometer langen Weg bei einem steinernen Kreuz, einer kleinen Hofkapelle, vor mächtigen Bäumen und inmitten blühender Flure. Viele stille Impulse ergaben sich für die Pilger auf dem Weg durch die Lebensbetrachtungen und die Wolfgangslitanei. Bischof Rudolf betete mit den über 100 Pilgern, ließ sich von den Anliegen der Menschen erzählen und bestieg mit ihnen den Berg zur St. Wolfgangskirche, in der viele Gerabacher auf ihn warteten. In der ältesten Wolfgangswallfahrtskirche der Diözese (außerhalb von Regensburg) ist der Heilige auf vielfache Weise dargestellt. Neben dem Hochaltarblatt, wertvollen Wolfgangsfiguren und einer Reliquie in der Strahlenmonstranz, erzählt die Malerei an der dunklen Holzdecke in 13 Szenen aus dem Leben des Bistumspatrons. „Ich bin ganz überwältigt von dieser wunderschönen ehrwürdigen Kirche. Es ist wirklich Zeit geworden, dass ich hier vorbeikomme. Das Wolfgangsjahr ist eine gute Gelegenheit und ich hoffe, Sie wissen, was Sie da für einen Schatz haben“, sagte Bischof Rudolf begeistert.
Hackl und Kirche, Attribute des Heiligen
Mit der wertvollen Wolfgangsreliquie aus Matting ging Bischof Rudolf zu den Kindern und erklärte ihnen die Attribute des Heiligen: Hackl und Kirchengebäude. Weiter erzählte er, was es mit dem Hacklwurf auf sich hat und wie Wolfgang eine himmlische Weisung für den Ort zum Bau der Kirche am Wolfgangsee bekam. Dabei bemerkte der Bischof, die Kirche sei nicht nur ein Gebäude aus Ziegelsteinen, sondern eine lebendige Gemeinde und das Hackl habe die sinnbildliche Bedeutung für die vielen pastoralen Initiativen, mit denen der Heilige die geistliche Kirche erbaute. Auch ihm sei er für sein Amt ein großes Vorbild. „Stolz bin ich und froh, dass die Kirche heute so voll ist. Wir schauen auf den Heiligen Wolfgang, der uns zur Mitte führt und zeigt, worauf es wirklich ankommt“. Nach dem Schlusslied „Wohl denen die da wandeln“ und dem gemeinsamen Segen lud Bischof Voderholzer zum Einzelsegen mit der Wolfgangsreliquie ein. Lange nahm sich Diözesanbischof im Anschluss im Gasthaus Pritscher Zeit, bei einer gemütlichen Brotzeit mit den Pfarrangehörigen zu reden.
Text und Fotos: Agnes Wimmer
(jas)