News Bild „Auch Priester sind nur Menschen“: Pontifikalmesse während der Wolfgangswoche mit Weihbischof Dr. Josef Graf und den Priestern und Diakonen in der Basilika St. Emmeram

„Auch Priester sind nur Menschen“: Pontifikalmesse während der Wolfgangswoche mit Weihbischof Dr. Josef Graf und den Priestern und Diakonen in der Basilika St. Emmeram

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Am Montag der Wolfgangswoche findet in der Basilika St. Emmeram traditionsgemäß eine Heilige Messe mit den Priestern und Diakonen des Bistums Regensburg statt. In diesem Jahr wurde die Heilige Messe von Weihbischof Dr. Josef Graf zelebriert - mit ihm standen am Altar, vor dem der Wolfgangschrein seit der Eröffnung seinen Platz hat, Vertreter verschiedener Weihejahrgänge, die heuer ein rundes Jubiläum feiern konnten.

 

"Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“

In seiner Predigt betonte Weihbischof Graf gegenüber den anwesenden Priestern und Diakonen die notwendige innere Reife, die ein Mann aufbringen muss, wenn er sich für die Priesterweihe entscheidet, da er ansonsten kein geistlicher Mensch sein könne: „ Ein Priester muss ein anständiger Mensch sein – kein Übermensch, aber erst Recht auch kein Unmensch.“ Während seiner Zeit als Spiritual im Regensburger Priesterseminar St. Wolfgang sei es ihm und allen anderen Hauptverantwortlichen sehr wichtig gewesen, nur diejenigen mit der tiefsten inneren Reife zur Weihe zuzulassen -  dennoch sprach der Weihbischof auch mit Augenzwinkern und Humor über so manches „Menschelnde“ bei den geweihten Amtsträgern: „Wo Menschen sind, da menschelt es – das gilt auch für alle geweihten Menschen, alle haben Fehler.“

Als Beispiel nannte Weihbischof Graf das vielen Menschen eigene Bedürfnis, sich über andere Menschen auszutauschen. Sicher, auch Priester und Diakone täten dieses, so der Weihbischof. Und übereinander zu reden sei auch keineswegs etwas Verwerfliches – so lange das gut übereinander Reden überwiege und nicht in ein Aburteilen übereinander ausarte. Hierbei erinnerte er an die an diesem Montag in der Kirche gelesene Stelle aus der Bergpredigt, in welcher Jesus Christus seine Zuhörer ermahnt „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“ Meist liege hinter der eigenen schlechten Meinung über andere das Wiedererkennen eigener dunkler Seiten– in der Psychologie sei dieses als „Schattenprojektion“ längst bekannt und schon Jesus hatte davor gewarnt anstatt dem Splitter im Auge des Anderen den Balken vor dem eigenen Auge zu bemerken. Er selbst nehme sich da nicht aus, merkte Weihbischof Graf schmunzelnd an. Insofern könne das Heilige Jahr der Barmherzigkeit auch dazu genutzt werden, möglichst gut über andere zu sprechen.

In den Fürbitten, die am Schrein des Bistumspatrons des hl. Wolfgangs vorgetragen wurden, wurde auch derjenigen Priester gedacht, die seit der letzten Wolfgangswoche verstorben sind.  Im Anschluss an das Pontifikalamt fand eine Begegnung im Diözesanzentrum Obermünster statt.



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