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Apostolischer Protonotar Georg Ratzinger erhielt Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

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(rd) Das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse bekam Apostolischen Protonotar Prof. Dr. h.c. Georg Ratzinger, langjähriger Domkapellmeister der „Regensburger Domspatzen“ vom Botschafter der Republik Österreich am Heiligen Stuhl, Dr. Helmut Türk, überreicht. Eine besondere Note wurde der Feierstunde am Donnerstagnachmittag im Vatikan durch die Anwesenheit von Papst Benedikt XVI., dem Bruder des Geehrten, verliehen. Der Heilige Vater wies deshalb auch in einer launigen Bemerkung darauf hin, dass ihn sein Sekretär auf dem Weg zur Feier darauf aufmerksam gemacht habe, dass er heute einmal nicht im Mittelpunkt stehe, sondern sein Bruder. Dies freue ihn in besonderer Weise, habe sich doch Georg Ratzinger überaus große Verdienste um die „musica sacra“ allgemein und als Leiter der weltberühmten Regensburger Domspatzen über dreißig Jahre hinweg im Besonderen erworben.

In seiner Laudatio hob Botschafter Dr. Türk hervor, dass sich viele, die sich der Musik widmen, dem Land Österreich in besonderer Weise verbunden fühlten. Auch Beethoven und Brahms, darauf spielte der Botschafter an, hätten schließlich in Österreich eine Heimat gefunden. Ihre Liebe zu Österreich hätten die Brüder Ratzinger in zahlreichen Besuchen zum Ausdruck gebracht. In der Liebe zum Land, den Besuch von Konzerten und natürlich auch den berühmten Wallfahrtsstätten hätten sie dies immer wieder gezeigt. Über die Musik habe Georg Ratzinger der Jugend, hier seinen Sängerknaben, eine umfassende Bildung und Erziehung, basierend auf humanistischen Idealen mit auf den Weg gegeben. Die enge Verbindung zu Österreich spiegle sich auch in der Freundschaft der Domspatzen zu den Wiener Sängerknaben wider und auch in den zahlreichen Konzerten der Domspatzen auf österreichischem Boden. Schon als kleiner Bub habe Ratzinger sich bei seinem Vater erkundigt, wie derjenige heiße, der im Dom den Chor leitet: „Domkapellmeister“. Der österreichische Bundespräsident Dr. Heinz Fischer habe die Auszeichnung bereits am 7. Dezember unterzeichnet. Schon damals habe Kardinal Ratzinger den Wunsch geäußert, bei der Übergabe mit dabei sein zu können. Umso größer sei nun die Freude, dass der neue Papst mit seiner Anwesenheit der Ehrung einen besonderen Stellenwert gebe.

Der Präsident der Österreichisch-Deutschen Kulturgesellschaft, der früherer österreichische Bundesratspräsident Univ. Prof. Dr. Herbert Schambeck, Initiator der Ehrung, hob die doppelte Berufung Ratzingers als Priester und Musiker hervor, aus der eine einzigartige Symbiose aus Seelsorge und Erziehung hervorgegangen sei. Ratzinger habe mit seinen Domspatzen zahllosen Menschen, darunter gerade auch den Einsamen, Freude und beglückende Momente vermittelt.

Georg Ratzinger dankte in bewegenden Worten. Er hob die besondere Affinität Österreichs in der Musik hervor, ohne die eine europäische Musikgeschichte nicht vorstellbar wäre. In Österreich habe er unvergessliche Tage erlebt, die durch musikalische Begegnungen ebenso geprägt waren, wie durch die Einzigartigkeit der verschiedenen Landschaften. Die Musik, insbesondere die „Musica Sacra“, öffne die Grenzen zum Unendlichen. Der liturgische Gesang, der sich zunehmend einer Konkurrenz durch die Instrumentalmusik ausgesetzt sieht, sei ein Geschenk Gottes an die Menschen und ermögliche umgekehrt den Zugang der Menschen zu Gott. Besonders erfreut zeigte sich der Geehrte durch die Anwesenheit einer Delegation der Regensburger Domspatzen, darunter auch sein Nachfolger, Domkapellmeister Roland Büchner.

Der Heilige Vater ließ es sich nicht nehmen, auch in seinem Namen und mit ganz persönlichen Worten für die Ehrung zu danken, die eine Würdigung für dreißig Jahre hingebungsvolle Arbeit mit den Domspatzen ausdrücke. Mit unermüdlichem Einsatz habe sein Bruder den Klangkörper des Chores immer weiter perfektioniert. Die Ehrung gelte auch den Domspatzen und der gesamten Institution; sie möge, so der Wunsch des Papstes, seinen jetzigen Leiter ermutigen, die guten Tradition Gott zur Ehre und den Menschen zur Freude weiter zu pflegen.

Der Heilige Vater zeigte sich sehr erfreut, dass die Regensburger Domspatzen mit einer hochrangigen Delegation angereist waren. Er wertete dies als großartiges Zeugnis der Verbundenheit mit seinem Bruder. Die Delegation wurde angeführt von Wolfgang Brandl, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Regensburger Domspatzen und zugleich Vorsitzender des Vereins „Freunde des Regensburger Domchors“ e.V., und Domkapellmeister Roland Büchner, der seit 1994 als Nachfolger von Domkapellmeister em. Georg Ratzinger die Domspatzen leitet. Desweiteren waren Schulleiter Berthold Wahl, Chorleiter Karl-Heinz Liebl und Chormanager Christof Hartmann bei der Verleihung anwesend. Vorsitzender Wolfgang Brandl betonte, es bedeute für die Delegation eine hohe Auszeichnung, dieser festlichen Feierstunde beiwohnen zu dürfen, hat doch Domkapellmeister em. Georg Ratzinger 30 Jahre die Regensburger Domspatzen geleitet und dabei auf hohem Niveau den Weltruhm der Institution „Regensburger Domspatzen“ ausgebaut und gefestigt.



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