News Bild „An die Ränder gehen“ und das Evangelium leben - Jahr des geweihten Lebens: 90 Ordensfrauen trafen sich im Kloster Mallersdorf

„An die Ränder gehen“ und das Evangelium leben - Jahr des geweihten Lebens: 90 Ordensfrauen trafen sich im Kloster Mallersdorf

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Das Jahr des geweihten Lebens nutzten 90 Ordensfrauen aus verschiedenen Ordensgemeinschaften, um sich im Kloster Mallersdorf zu treffen und auszutauschen. Als kompetente Referentin war Schwester Maria Karin Kuttner, eine Arme Schulschwester von der Friesgasse in Wien gekommen. Sie fübenshrte anhand eines Referates und zahlreicher praktischer Beispiele in das Thema "An die Ränder gehen" ein. In kleineren Gesprächsgruppen wurden  anschließend die Impulse auf die eigene Ordensgemeinschaft umgesetzt.

Wiedereinmal zeigten sich die Mallersdorfer Schwestern aus hervorragende Gastgeberinnen. Aus den umliegenden Klöstern waren die Ursulinen aus Straubing, die Ursulinen aus Landshut, die Franziskanerinnen von Aiterhofen, die Solanusschwestern aus Landshut und natürlich zahlreiche Teilnehmerinnen der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie vom Mutterhaus Mallersdorf, von den Filialen und von Sankt Maria gekommen.  Die Ordensleute sehen sich in diesem Jahr des geweihten Lebens, in diesem "Jahr der Orden" vom Evangelium her und gestärkt von Papst Franziskus aufgerufen, "über den Tellerrand hinaus zu schauen. Nach dem Hinausschauen komme der Aufruf  "an die Ränder der Gesellschaft, der Kirche und in den eigenen Ordensgemeinschaften"  zu gehen."

Schwester Maria Karin Kuttner als Referentin, war ein Glücksgriff: in ihrem engagierten  und mit Humor gewürzten Vortrag sowie der Bildpräsentation  zeigte sie anschaulich den Auftrag von Papst Franziskus an die Ordensleute auf, „ An die Ränder gehen“. Den Ordensleuten ist  ja bereits von den Gründern und Gründerinnen diese Aufgabe gegeben, sich der jeweiligen Not der Zeit zu stellen. Es gelte auch heute in Treue zum jeweiligen Charisma gerade zu jenen Menschen am Rande zu gehen – die der heutigen Gesellschaft aufgetragen sind:  die Armen, Hungernden , die vielen Flüchtlinge und Asylsuchenden  und so weiter. Dort sollen die Ordensleute wie es damals vor über 2000 Jahren Jesus getan hat, die Liebe des Vaters  bezeugen. "Der Sohn Gottes  war selbst als Mensch am Rande der Gesellschaft" erklärte Sr. Karin und zeigte auf den Stall im Betlehem, die Flucht nach Ägypten und schließlich die Verurteilung und das Sterben am Kreuz. Jesus sei zu denen am Rande gegangen und habe diese Menschen vom Rand in die Mitte geholt: den Zöllner, die Ehebrecherin, die Aussätzigen und viele andere.  "Weil Gott an die Ränder vorausging, folgen wir ihm nach und tragen sein Licht der Liebe weiter in die Randzonen der Welt von heute" resümierte die Referentin. Nach dem Auftrag des Papstes sollen die Ordensleute Trägerinnen der Freude, Hörende des Wortes und Prophetinnen der Wachsamkeit sein für  die Ränder. Herausforderungen seinen beispielsweise Bereiche wie die  Globalisierung von Wirtschaft und Lebensbereichen, in der Ökologie einer kranken Welt, im Bemühen um Verständnis und Toleranz in der weltweiten Kommunikation oder auch im Kampf für  einen nachhaltigen  Schutz der  Schöpfung für die nachfolgenden Generationen.

Ermutigung zum Dienst und froher Austausch zwischen den Gemeinschaften

Als konkretes Projekt zur Verwirklichung dieses Anliegens „An die Ränder gehen“ berichtete Schwester Karin Kuttner von ihrem eigenen großen Schulzentrum in der Friesgasse in Wien. Hier leben Schüler und Schülerinnen aller Hautfarben, Konfessionen und sozialen Schichten. Sie erleben   in interkulturellen und multireligiösen Festen und Feiern, im gemeinsamen Leben und Lernen, in bewusster Friedenserziehung, in Rede-Wettbewerben „Sag’s multi“  sich in Toleranz und Verantwortung einzuüben. Ein großes Band mit dem Wort Friede in allen Sprachen der anwesenden Nationalitäten schwingt sich durch das ganze Schulhaus.

Nach diesen nachdenklich stimmenden Ausführungen konnte sich die buntgemischte Schwestern-schar in einer  Kaffeepause stärken und rege austauschen. Danach wurde das Gehörte in kleinen Austauschgruppen auf die eigene Gemeinschaft hin überdacht.  Abschließend vertiefte eine Meditation  im Plenum das Anliegen dieses Tages. „Es gehört zum Wesen unserer Berufung als Ordensfrauen heute, das Evangelium in Freude zu leben“ war eine der Aussagen. So solle es möglich sein,  „Raum zu schaffen für Gott bei den Menschen und dabei auch die Spannungen auszuhalten, die diese Lebensweise mit sich bringt. So könne man an die Ränder gehen, damit der Rand zur Mitte wird – wie Jesus es getan hat, dem wir nachfolgen“.  Insgesamt war dieser Nachmittag für alle Teilnehmerinnen Ermutigung zum Dienst und froher Austausch zwischen den Gemeinschaften. 



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