Am Bistumsplatz: Ein Blick von Regensburg auf die Weltkirche

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Vom „Bistumsplatz“ (Haidplatz) aus wurde beim Katholikentag der Blick in Richtung Weltkirche geworfen. Die Musikgruppe "Die Schlagfertigen" aus dem Cabrini-Haus in Offenstetten lieferte die passende Musik dazu. "Gerecht leben: Myanmar und Weltkirche" lautete der Titel des Bühnenprogramms, bei dem katholische Vertreter aus Myanmar, Brasilien und Südafrika von der Kirche in den jeweiligen Ländern berichteten und erzählten, wie sehr die Unterstützung durch die Diözese vor Ort benötigt werde. Charles Bow,  Bischof in Myanmar,  stellte fest, dass in seinem Land vor allem die Schulbildung für Kinder vorangebracht werden müsse. Schon seit 2001 arbeitet die Diözese Regensburg mit den Bistümern in Myanmar, der als Assumption-Universität der Montfort-Brothers in Bangkok und dem Katholischen Akademischen Ausländerdienst eng zusammen. Ein Stipendienprogramm für Laien aus Myanmar ermöglicht es bis jetzt über 40 Studierenden, nach Deutschland zu kommen, um dort ihre Studien fortzusetzen und Land und Gesellschaft kennen zu lernen. Nach dem Stipendium arbeiten die Studenten zwei Jahre lang als Freiwillige für ihr Bistum in Myanmar und bringen ihre neuen Erkenntnisse mit ein. Die Studentin Rosalyn berichtete, wie sehr ihr der Aufenthalt in Deutschland helfe, später in ihrer Heimat etwas in Sachen Schulbildung voranzubringen.

 

Die im Bistum Regensburg gebürtige Schwester Petra Pfaller von Missionarinnen Christi lebt seit Beginn der neunziger Jahre in Brasilien. Dort arbeitet die Juristin als Gefängnisseelsorgerin. In Regensburg berichtete sie darüber, wie wichtig es sei, in den brasilianischen Gefängnissen, in denen katastrophale räumliche, hygienische und menschenunwürdige Verhältnisse herrschten, den Gefangenen zu helfen und ihnen, indem man sich ihnen persönlich zuwende, das Gefühl zu geben, dass sie nicht verloren sind. Sie forderte die Christen in Deutschland auf, allen Menschen, die ausgegrenzt seien, die Hand zu reichen und sich ihnen zuzuwenden.

 

Bischof em. Fritz Lobinger ist seit 56 Jahren in Südafrika tätig. Er stammt aus Nabburg im Bistum Regensburg. Dem Publikum auf dem Bistumsplatz berichtete er von den Veränderungen hinsichtlich der Apartheid, die Südafrika durchlaufen habe. Er erzählte davon, wie die Katholiken in Südafrika im Glauben leben, dass sie mit dem Herzen glaubten und auf ganz ursprüngliche Art auf Gott zugingen. In Südafrika gebe es auch, sagte Lobinger, ganz kleine Glaubensgemeinschaften, in denen jeder etwas zu sagen habe und nicht nur eine Person, nämlich der Pfarrer. Bischof Lobinger äußerte den Wunsch, dass sich auch in Deutschland solch kleine Glaubensgemeinschaften, die auch ohne Priester ihr Glaubensleben organisieren können, entwickeln mögen.



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