News Bild Allerheiligen in Coronazeiten - Die Pfarreien finden kreative Wege

Allerheiligen in Coronazeiten - Die Pfarreien finden kreative Wege

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Corona ist eine Wirklichkeit, Allerheiligen aber auch. Bischof Rudolf Voderholzer ermutigte alle Pfarreien im Bistum Regensburg, den Festen und Traditionen in Bayern einen Weg zu bahnen. Wie dieser Weg ausschaut, das lässt sich nur am jeweiligen Ort festlegen. Die Regelungen des Freistaates bilden den Rahmen. Aber wie der maskierte Abstand an Allerheiligen jeweils umzusetzen ist, das hängt zum Beispiel von der Größe und Anlage des Friedhofs ab, von den tatsächlichen Infektionsrisiken oder von räumlichen oder technischen Möglichkeiten.
Wichtig ist nur: Allerheiligen fällt nicht aus. Wie die Gräber gesegnet werden, wo wir Fürbitte halten für die Verstorbenen oder ob man gemeinsam zum Friedhof geht: Das alles kann in diesem Jahr anders sein. Drei Beispiele haben wir für Sie zusammengetragen, die verdeutlichen, was das heißen kann. Eingeholt haben wir die Informationen heute, am Freitag, dem 23. Oktober. Genau diesem Stand entsprechen sie. Wenn sich in den kommenden Tagen Änderungen ergeben, dann sind wir aber sicher, dass auch dann Wege aufgezeigt werden, wie den Verstorbenen die Ehre erwiesen werden kann.

„Die Menschen werden von der Kirche nicht alleingelassen“, sagt Dekan Josef Ofenbeck. Das gelte besonders auch für die Trauernden. Deshalb ist er dankbar, dass trotz der Corona-Pandemie Allerheiligen begangen werden kann. Und er ist zuversichtlich: „Die Menschen handeln sehr umsichtig und vernünftig. Wir können verantwortet feiern, weil auch die Menschen verantwortet handeln.“ Trotz der Einschränkungen, die Abstandsregeln und das Tragen des Mundschutzes, ist er sich sicher: „Allerheiligen wird ein schönes Fest.“ In Geiselhöring beispielsweise wird sich der Gräbergang an die Feier der Heiligen Messe anschließen. „Der städtische Friedhof in Geiselhöring ist sehr weitläufig. Es gibt vier Eingänge“, berichtet Dekan Ofenbeck. Die Einhaltung der Abstände sei dadurch unproblematisch. Eine Mund-Nasen-Bedeckung auch am Friedhof zu verwenden, bringe weiteren Schutz. Auch in der Expositur Wallkofen und der Pfarrei Hainsbach-Haindling wird sich ein Gräbergang an die Heilige Messe anschließen. Die Besonderheit: Die Messe wird bei geeignetem Wetter auch in die Außenanlage übertragen. Wer im Gotteshaus keinen Platz bekommt, kann auf den Stühlen vor der Kirche platznehmen und mitfeiern. Für die tatkräftige organisatorische Unterstützung des Pfarrgemeinderates ist der Dekan dankbar. Dekan Ofenbeck will besonders Familien ermutigen, gesammelt an den Feiern teilzunehmen. Die Kapazität der Kirchen könne so am besten genutzt werden. Für den persönlichen Gräbergang empfiehlt er den Gläubigen das <link https: www.bistum-regensburg.de typo3conf ext mediathek_main uploads _blank external-link-new-window gebetsgedenken>Gebetsblatt zum Gedenken am Grab, das auf der Webseite des Bistums Regensburg heruntergeladen werden kann.

Auch Dekan Thomas Jeschner aus Eschenbach in der Oberpfalz empfiehlt das Gebetsblatt zum persönlichen Gräbergang an Allerheiligen und Allerseelen. Er wird es in der Kirche und am Friedhof auslegen und außerdem mit dem Pfarrbrief verteilen. So kann jeder am Grab für seine verstorbenen Verwandten beten. Abgesehen davon solle sich jeder gewiss sein: Kein Grab bleibt ungesegnet – das ist Dekan Thomas Jeschner wichtig. An Allerheiligen wird er die Gräber auf dem Friedhof segnen, wenn er auch in diesem Jahr die Segnung stellvertretend für die ganze Pfarrei vornehmen wird. Eschenbach liegt im Kreis Neustadt an der Waldnaab mit derzeit mehr als 100 Coronafällen pro 100 000 Einwohner.

Dekan Alfred Wölfl leitet die Pfarrei St. Pius in Landshut. Er plädiert für Lösungen mit Augenmaß: Die richtige Feier der Gräbersegnung hängt auch von den Umständen einer Pfarrei ab. In Landshut wird er einen kurzen Wortgottesdienst auf dem Friedhof halten: „Nach gegenwärtiger Regelung ist eine Andacht und die Gräbersegnung am Friedhof möglich“, sagt er. „Die Wortgottesdienste sind im Freien, die Menschen stehen an den Gräbern.“ Die Gläubigen müssen auf dem Friedhof eine Maske tragen, die Beschränkung auf maximal 200 Teilnehmer gelte für die Gräbersegnung nicht. Gleichzeitig ist es ihm wichtig, mehrgleisig zu fahren: Viele Gläubige würden zwar gerne zur Gräbersegnung kommen, wollen oder müssen aber größere Menschenansammlungen meiden. Sie können privat zu Hause ihrer Verstorbenen gedenken oder zu einer anderen Uhrzeit auf den Friedhof kommen und so größere Menschenmengen vermeiden. „Einerseits ermöglichen wir eine gemeinsame Andacht auf dem Friedhof; gleichzeitig legen wir in den Kirchen Materialien aus, damit die Gläubigen etwas an der Hand haben. Auch können wir den Menschen Weihwasser in vorbereiteten Fläschchen zur Verfügung stellen“, sagt Dekan Wölfl. Wer selbst nicht auf den Friedhof gehen kann oder will, kann sich gleichwohl gewiss sein, dass auch sein Grab gesegnet wird.



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