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Albert Schweitzer zum 150. Geburtstag

„…inmitten von Leben, das leben will.“

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Regensburg, 14. Januar 2025.

150 Jahre alt wäre er am heutigen 14. Januar geworden. Albert Schweitzer, der Urwaldarzt von Lambaréné im heutigen Gabun, der Theologe, der geniale Interpret der Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, der Autor bedeutender Werke zur Ethik, der Friedensnobelpreisträger – kurzum: der Mensch, der in etwas mehr als 90 Lebensjahren, die entscheidenden davon im 20. Jahrhundert, all das verkörperte, was Hoffnung auf Erden und Liebe zu Gott bedeutet.

Als „The Greatest Man in the World“ und als „modernen Heiligen“ betitelte „TIME Magazine“ Albert Schweitzer bereits zu Lebzeiten. Und richtig – über alle Konfessionsgrenzen hinweg wird ihm bis heute eine moralische Autorität zugesprochen, die ihresgleichen sucht. Natürlich werden Wunder, so wie sie katholische Kirche kennt, bei dem Sohn eines evangelischen Pfarrers, der auch selbst dieser Konfession angehörte, vergeblich gesucht. Aber ist nicht die bloße Existenz seines 1913 gegründeten Urwaldkrankenhauses Lambaréné im westafrikanischen Gabun, das durch alle Zeitläufte bis heute Bestand hat und sogar ständig ausgebaut wird, für sich genommen schon ein Wunder?

Schweitzer geht, so ist es sinngemäß auch in einem online befindlichen Lexikon nachzulesen, im Jahre 1962, also mit 87 Jahren, in der Quintessenz seines philosophischen Denkens davon aus, dass sich Menschen beim Nachdenken über sich selbst und ihre Grenzen wechselseitig als Brüder erkennen. Als Menschen, die danach nicht mehr nur über sich selbst, sondern auch über ihr als Brüder erkannten Mitmenschen und deren Grenzen nachdenken. Im Zuge des Zivilisationsprozesses kann demnach die Solidarität, die ursprünglich nur auf die eigene Familie, den eigenen Stamm bezogen war, nach und nach auf alle, auch unbekannte Menschen übertragen werden. Es sind die Weltreligionen und Philosophien, in denen sich diese Stadien der Kulturentwicklung manifestieren. Seine Quintessenz ist diese:

„Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“

Sein Leben im Dienste der Nächstenliebe hat Albert Schweitzer bewusst gewählt. Im Ökumenischen Heiligenlexikon steht zu lesen: „An Pfingsten 1896 fasste er den Entschluss, ab seinem 30. Lebensjahr einen Beruf auszuüben, mit dem er den Menschen helfen wolle. Er setzte das Studium der Philosophie und der Musik in Paris fort, ab 1899 an der Humboldt-Universität in Berlin, wo er in Philosophie promovierte. 1900 wurde er mit einer Arbeit über das Abendmahl auch zum Doktor der Theologie promoviert; schon seit 1898 wurde er als Vikar an der Nikolauskirche in Straßburg eingesetzt. In seinem großen Buch über Johann Sebastian Bach zeichnete er Bach als Dichter und Maler in Tönen; als Herausgeber der Orgelwerke Bachs erwarb er sich große Verdienste.“

Schon 1905 hatte er öffentlich erklärt, Urwaldarzt werden zu wollen und deshalb mit dem Studium der Medizin begonnen; 1912 erhielt er die Approbation als Arzt. Im selben Jahr heiratete er Helene, geborene Breßlau, und ihm wurde ihm der Titel eines Professors verliehen „aufgrund seiner anerkennenswerten wissenschaftlichen Leistungen“. 1913 erst erfolgte die Promotion zum Doktor der Medizin mit einer Dissertation: „Die psychiatrische Beurteilung Jesu“ – eine Titelgebung, der von viel Selbstbewusstsein und Mut zeugt.

Die Lebensgeschichte Albert Schweitzers ist allgemein bekannt. Seine Leistungen in der Tropenmedizin und sein Vorbild in der Hingebung für den Nächsten – beides ist unerreicht. Bereits 1952 wurde ihm, der sich als Deutscher – wenn auch aus dem Elsaß – verstand, der Friedensnobelpreis zuerkannt. Doch seine Wirkung geht auch darüber weit hinaus. Zitiert sei die Schlußpassage des Artikels, den Joachim Schäfer in seinem „Ökumenischen Heiligenlexikon“ veröffentlicht hat: „Immer größer wurde seine Wirksamkeit im europäischen Kulturleben durch Orgelkonzerte, Vorträge und Reden; seine ethischen Impulse wurden nicht nur im europäischen Raum, sondern in der ganzen Welt gehört und gewürdigt. Anfang 1965 besuchten ihn zahlreiche Repräsentanten aus aller Welt anlässlich seines 90. Geburtstages in seinem Krankenhaus in Afrika. Das Krankenhaus Lambaréné wurde 1974 von einer internationalen Stiftung übernommen und ist heute ein Spital, in dem hervorragende medizinische Leistungen erbracht werden.“ Dem ist nichts hinzuzufügen außer: Gott sei Dank für dieses Vorbild, für diesen Menschen.

Text: Sebastian Sigler

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Unser Bild zeigt Albert Schweitzer im Jahre 1964 auf dem Gelände seines Krankenhauses in Lambaréné, das links hinten auch sichtbar ist, sowie im Portrait.



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