Herbergssuche
Im Anschluss an die Vesper tragen wir das Bild „Herbergssuche“ in das Zimmer einer Schwester. Diese beherbergt „die Heilige Familie“ eine Nacht und einen Tag. Jeweils am nächsten Abend wird das Bild mit der Heiligen Familie, nach vorgegebenem Plan, weitergegeben. Die beiden Schwestern verabschieden das Bild mit einem emeinsamen Gebet. Eine Mitschwester formulierte vor vielen Jahren folgendes Gebet. Vielleicht regt es zum Meditieren an.
„Jesuskind, unser Herr und Gott,
komm doch und wohne in mir!
Nicht bloß auf Besuch sollst du kommen,
sondern bleiben, wohnen sollst du bei mir, ja in mir!
Du hast dich mit dem Stall in Bethlehem begnügt,
dir gehört auch die Armut meines Herzens,
denn du selbst bist ja der Reichtum.
Lass es Weihnachten werden in allen Herzen
und Wohnungen, die für dich Platz haben!
Gottesmutter Maria,
wohin willst du dein Kind tragen?
Sieh, wir haben Raum für dich und dein Kind.
Wenn es zu arm und kalt bei uns ist,
bringst du die Wärme deiner Liebe mit.
Strahle sie aus über uns alle,
auch über jene, die dich, Maria, nicht kennen.
Lass auch in ihren Herzen Weihnachten werden.
Du, lieber Josef, komm mit Jesus und Maria zu uns.
Ich will euch heute gerne Platz geben, bei euch verweilen
und euch zeigen, wie sehr ihr mir willkommen seid. Amen.“
Musikalischer Weckruf
Ein weiterer Brauch ist, dass Mitschwestern vor dem Aufstehen am Sonntag einen „musikalischen Weckruf“ gestalten. Es ertönen adventliche Weisen mit Flöten- oder Gitarrenspiel, manchmal auch Gesang. Die besondere Musik stimmt uns auf den Festtag ein und erfreut das Herz.
Wir laden Sie ein, sich selbst Zeit zum Verweilen, zum Meditieren, zum Beten oder zum Hören von adventlicher Musik zu schenken.
Bildnachweis: Ursulinenkloster Straubing