Essen / Regensburg, 15. Mai 2024.
50.000 Euro hat Adveniat als Soforthilfe für die Opfer der katastrophalen Überschwemmungen im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul zur Verfügung gestellt. Nun hofft das katholische Hilfswerk auf Spenden aus Deutschland.
„Die seit zwei Wochen andauernden Unwetter haben zu den heftigsten Überschwemmungen geführt, den der Süden Brasiliens je erlebt hat“, berichtet der Brasilienreferent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Norbert Bolte. „80 Prozent der knapp 500 Kommunen des Bundesstaates sind betroffen. Eine halbe Million Menschen sind ohne Trinkwasser, Strom und Obdach. Zu den bisher gezählten mehr als 140 Todesfällen kommen zahlreiche Vermisste.“ Die schweren Stürme und Regenfälle, die Anfang Mai eingesetzt haben, werden auf das Wetterphänomen El Niño zurückgeführt. Das bislang nicht gekannte Ausmaß sei jedoch eine Folge des menschengemachten Klimawandels.
„Es sind einmal mehr die Menschen des Globalen Südens, die am stärksten unter der von den Industriestaaten im Norden zum größten Teil verursachten Erderwärmung leiden“, unterstreicht Adveniat-Experte Bolte. Den überwiegenden Anteil der Soforthilfe stelle Adveniat den indigenen Gemeinden zur Verfügung, die an den Ufern der Flüsse leben und die von der staatlichen Hilfe bislang kaum erreicht würden: „Gemeinsam mit Cimi, dem Indigenen-Rat der katholischen Kirche, versorgen wir sie mit Kleidung, Matratzen, Decken, Trinkwasser und Lebensmittel, um die Grundbedürfnisse wenigstens in Ansätzen zu stillen.“
Da auch für die nächsten Wochen Regenfälle angesagt sind und eine Entspannung der Situation nicht zu erwarten ist, hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat weitere Hilfen in Aussicht gestellt. „Wir haben unseren Partnerorganisationen bereits signalisiert, dass wir weitere Unterstützung unbürokratisch zur Verfügung stellen werden“, so Bolte. Damit jeder Euro auch direkt den notleidenden Menschen zugutekommt, nutze Adveniat die bestehenden Strukturen der katholischen Kirche vor Ort, die bis in die entlegensten Orte des Landes reichen: „Um den Armen in dieser nahezu aussichtslosen Situation beizustehen, braucht es aber auch unsere Solidarität aus Deutschland!“
Text: Stephan Neumann
(sig)